Heilung durch frühere Leben. Inga Bucolo-Trappen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Inga Bucolo-Trappen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Зарубежная психология
Год издания: 0
isbn: 9783847642176
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      In diese Rubrik fallen auch die bekannten Déjà-vu Erlebnisse, Abneigungen gegen oder Anziehungen zu bestimmten Menschen oder Ländern und auch die Frage nach einer „alten“, also aus einem vergangenen Leben stammende, Verbindung zu einem nahestehenden Menschen.

      Auch hier ist der Übergang fließend und kann sowohl in Richtung Neugier gehen, z.B. weil der Klient während der Rückführung etwas entdeckt, was er sich unbedingt aus reinem Interesse einmal anschauen möchte. Es kann aber auch in Richtung Leiden und damit verbundener Therapie gehen, wenn mit dem vormals eher neutralen Anliegen doch wichtige Emotionen und Erkenntnisse verbunden sind, die es aufzulösen oder zu integrieren gilt.

      Letztendlich werden die Themen, die nach psychologischen oder medizinischen Kriterien eher einem Problem oder Leiden zuzuordnen sind, dann in die Kategorie „Rückführungen mit dem Anspruch an Heilung oder Therapie“ eingeteilt.

      Wie läuft eine Rückführung ab?

      Wenn Sie mögen, versuchen Sie doch, bevor Sie jetzt weiter lesen, mit geschlossenen Augen, Ihr bisheriges Leben an sich vorbei ziehen zu lassen.

      Natürlich begegnen Ihnen dabei, in Abhängigkeit von Ihrem Lebensalter, sehr verschiedene Situationen. Auch ohne eine gezielte Entspannung fallen Ihnen sicherlich Ihre wichtigen Lebensstationen ein:

       beginnend mit einem Ereignis vielleicht der letzen Tage,

       ihr letzter Urlaub oder Weihnachten,

       Ihr Job,

       Ihre Hochzeit,

       Ihre Kinder und vielleicht deren Geburt,

       Ihre Schulzeit und der eine oder andere Klassenkamerad aus der Grundschule,

       Ihre Eltern und Geschwister,

       Situationen als Sie sechs, fünf oder vier Jahre alt waren und

       ab dann wird es meistens schwieriger....

      Ab diesem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Rückführung. Während Sie hier mit ihrem Wachbewusstsein an die Grenzen ihrer Erinnerungsfähigkeit stoßen, sind Sie in der Trance in der Lage, noch weiter zurück in der Zeit zu gehen. Es tauchen dann vor Ihrem inneren Auge z.B. Bilder aus Ihrer Zeit als Neugeborenes, als Baby auf dem Arm Ihres Vaters oder im Bauch Ihrer Mutter auf, oder sie erinnern sich vielleicht an Ihre Geburt oder an die Zeit vor Ihrer heutigen Inkarnation. Die Bilder gelangen ohne viel Mühe direkt vor Ihr inneres Auge und sie werden oftmals von intensiven Gefühlen begleitet. Genauso ist es möglich, dass Sie plötzlich etwas riechen, was so nicht im Raum ist, Sie ein anderes Körperempfinden haben, oder Sie in eine emotionale Stimmung von großer Freude oder Traurigkeit gelangen, für die Sie überhaupt keine Erklärung haben. Sie nähern sich Schritt für Schritt den Erinnerungen, die Ihr Seelenbewusstsein für diese Sitzung als wichtig und richtig erachtet.

      Dies geschieht in einem Zustand der Trance, in dem Sie sowohl einen Zugang zu Ihren vergangenen Leben haben, als auch gleichzeitig über das Bewusstsein verfügen, hier in meiner Praxis zu sein, auf meiner Liege zu liegen und eine Rückführung zu machen. Sie sind in der Lage dual – also zweigleisig- zu denken und wahrzunehmen und können jederzeit den Ablauf der Sitzung mit steuern oder beenden, sofern Sie dies wollen. An alles, was Sie dabei erleben, können Sie sich auch später erinnern. Manchmal ist jedoch die Trance so tief, dass Sie nach der Sitzung vielleicht einige Inhalte nicht mehr präsent haben. Deshalb werden von mir auch diese Protokolle angefertigt, oder Sie nehmen die Sitzung auf.

      Aber wie kann es sein, dass wir Dinge, Situationen, Begebenheiten und Personen erinnern, die mitunter 5000 Jahre und mehr zurück liegen?

      Unser Gedächtnis lässt sich grob in ein Lang- und ein Kurzzeitgedächtnis einteilen. Das Langzeitgedächtnis speichert all das ab, was das Kurzzeitgedächtnis aufnimmt und gefiltert an das Langzeitgedächtnis weitergibt. Im Laufe unseres Lebens beinhaltet das Langzeitgedächtnis eine riesige Menge an Informationen, die, aufgrund der ständigen Zunahme an Lebenszeit, einer eigenen Langzeit-Sortierung bedürfen.

      Es wird sortiert nach Wichtigkeit. Das, was nicht so wichtig ist, gelangt in die „äußerste Ecke“, was wichtig ist, gelangt auf den jederzeit „greifbaren Stapel“.

      Was die Psyche oder auch die Seele eines Menschen als wichtig erachtet, ist individuell sehr verschieden. Generell kann man sagen, dass das, was wichtig ist, auch mit Gefühlen behaftet ist. Unser Gedächtnis speichert in größtem Maße mit Hilfe von Gefühlen und Bildern ab. Beides sind sowohl der Auslöser, um überhaupt Dinge im Langzeitgedächtnis zu speichern, als auch der Schlüssel dazu, diese Erinnerungen wieder abzurufen. Wir sortieren also unsere Erfahrungen im Langzeitgedächtnis in „Stapel“ mit unterschiedlichen Emotionen und koppeln sie zugleich an die jeweils dazu gehörenden Bilder.

      Ein kurzes Beispiel soll dies verdeutlichen: wenn ich Ihnen sage, erinnern Sie sich doch bitte an Ihr schönstes Weihnachtsfest...werden Sie recht schnell ein inneres Bild von diesem Fest, dem Weihnachtsbaum, den anwesenden Personen usw. vor Augen haben und zugleich auch die dazu gehörenden Gefühle. Diese Gefühle sind vielleicht nicht mehr so intensiv, wie sie ursprünglich waren, aber abrufbar.

      Bei einem negativen oder belastenden Ereignis wird dies schon schwieriger. Das Unbewusste versucht automatisch, den Durchbruch der belastenden Gefühle zu verhindern, damit der Mensch weiter handlungsfähig bleibt.

      Dumm daran ist nur, dass die verdrängten Gefühle und Bilder unverändert vorhanden sind. Sie sind noch da, „arbeiten“ im Untergrund und steuern unser Handeln, Denken und Fühlen weiterhin im Unbewussten.

      Das Langzeitgedächtnis der Seele unterscheidet nicht zwischen Erinnerungen aus dem heutigen oder einem vergangenen Leben. Dort ist alles gespeichert, sortiert und mit Gefühlen und Bildern gekoppelt, was wir jemals erlebt haben. Unser Bewusstsein dagegen kann nicht unterscheiden und erkennen, ob die Bilder und Gefühle, die mir mein seelisches Langzeitgedächtnis in einer bestimmten Situation oder im Umgang mit bestimmten Menschen gerade sendet, Erinnerungen aus dem heutigen, oder Erinnerungen aus einem vergangenen Leben sind.

      Mit Hilfe der Trancetechnik besteht eine Möglichkeit zu unterscheiden, woher diese Erinnerungen kommen. Zugleich ist sie ein Mittel, um sich von unbewusst noch „arbeitenden“ und belastenden Erinnerungen zu befreien.

      Eine tiefe Entspannung ermöglicht es, unsere Wahrnehmung von äußeren Reizen weg- zu unseren inneren Wahrnehmungsprozessen hinzulenken.

      Lassen wir die äußeren Reize weg und schaffen es, uns auf unsere innere Wahrnehmung zu konzentrieren, sind bereits sehr viel zahlreichere Erinnerungen möglich, die über die Zeit vom vierten oder dritten Lebensjahr hinausgehen. Durch die Trance wird z.B. die früheste Kindheit in wichtigen Momenten erinnerbar, ebenso die Zeit kurz nach der Geburt, die Geburt selber und die Zeit im Mutterleib.

      An dieser Stelle möchte ich mir einen kleinen Seitenhieb an die Wissenschaft nicht verkneifen, in der großen Hoffnung, dass sich Naturwissenschaft und Theologie doch aus ihrem Elfenbeinturm heraus bewegen.

      Die Möglichkeit der Erinnerung an die eigene Geburt und auch an die Zeit im Mutterleib wird inzwischen von der Forschung und den herkömmlichen Wissenschaften bestätigt, teilweise nachgewiesen und auch von der Theologie akzeptiert.

      Vergangene Leben sind jedoch Erinnerungsphänomene, die wissenschaftlich bisher entweder vernachlässigt wurden oder massiv seitens der Naturwissenschaft und auch der Theologie abgewertet und mit Erklärungen versehen werden. Diese Erklärungen sind aber mindestens ebenso unbewiesen, wie das eigentliche Phänomen. Erinnerungen an vergangene Leben werden demnach oftmals als Phantasie- und Traumreisen, „Katathymes Bildererleben“ oder als „Kryptomnesie“ bezeichnet, wenn sie nicht bereits im Vorfeld als esoterische oder psychische „Spinnereien“ betitelt wurden.

      Mit dem „Katathymen Bildererleben“ ist eine psychoanalytische Technik gemeint, die den Ansatz verfolgt, Bilder aus dem Unbewussten zu bestimmten Themen aufsteigen zu lassen, um sie dann therapeutisch zu nutzen. Die Bilder werden nicht mit vergangenen Leben in Zusammenhang gebracht, sondern lediglich mit den verdrängten Inhalten des Unbewussten aus dem heutigen Leben.