Die Erfahrung, Schmerzen und Verluste aushalten zu können und in diesem Leben die „Früchte“ in Form von Stärke und Durchhaltevermögen zu ernten, ist, auch wenn der Weg der Erkenntnis schmerzhaft war, ein sehr stabiles Fundament für das heutige Leben.
Seine Anziehung zur Zeit des 2. Weltkrieges hatte also den Wunsch der Seele zum Inhalt, sich diese Stärke erneut bewusst zu machen, um auf dieser Erfahrung die nächste Entwicklung aufzubauen. Diese Rückführung hatte somit ein abgeschlossenes Leben zum Inhalt, welches zum Zeitpunkt des heutigen Lebenslaufes wichtig war, erneut erinnert zu werden, um sich die Essenz des vergangenen Lebens wieder ins heutige Bewusstsein zu holen.
Déjà-vu Erlebnisse und Träume
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht irgendwann und irgendwo das Gefühl hatte, an einem bestimmten Ort schon einmal gewesen zu sein, diese Situation bereits durchlaufen oder mit jener Person genau diese Begebenheit schon einmal erlebt zu haben.
Psychopathologisch wird dieses Phänomen als eine qualitative Gedächtnisstörung bezeichnet und lässt erneut erahnen, wie die Forschung zu diesem Phänomen steht.
Aus Sicht der transpersonellen Psychologie kann dieses Phänomen jedoch auch als eine kurzzeitige Erinnerung an Situationen, Gefühle oder Personen aus vergangenen Leben bewertet werden.
Es gibt auch Menschen, denen Situationen, Personen oder Ereignisse blitzartig ins Bewusstsein schießen, die noch gar nicht geschehen sind und in der heutigen Zukunft des Menschen liegen. Diese fühlen sich oft ebenso außergewöhnlich wahr und echt an, wie Déjà-vu Erlebnisse und werden als Präkognition bezeichnet.
Ein berühmtes Beispiel hierfür ist eine Begebenheit, die Johann Wolfgang von Goethe in seinem Buch Dichtung und Wahrheit(3) beschreibt. Er befand sich auf dem Rückweg von einem wichtigen Ereignis in seinem Leben, als er vor seinem inneren Auge plötzlich einen Reiter auf sich zukommen sah, der deutlich älter war als er und andere Kleidung trug. Dennoch erkannte er sich in diesem Bild. Einige Jahre später erinnerte er sich schlagartig an dieses innere Bild, als er durch dieselbe Gegend ritt. Mit Erstaunen stellte er fest, dass er genau die Kleidung trug und das Aussehen hatte, welches er Jahre zuvor in seiner Vision erlebt hatte. Vermutlich befand sich Goethe auf diesem visionären Ritt in einem Trancezustand, der häufig bei gleichbleibender Bewegung entsteht und ihn so in die Lage versetzte, eine Vision zu haben. Beides, Déjà-vu und Hellsicht können in Rückführungen geschehen und bewusst gemacht werden.
(7) Herr Fuchs war 38 Jahre alt, als er zur Rückführung kam. Er berichtete über Déjà-vu Erlebnisse, die er während eines Urlaubes in Amerika, Kalifornien hatte. Zudem bemerkte er, dass er ständig von Menschen umgeben war, um die er sich intensiv kümmern musste. Sein Anliegen für die Rückführung war: „Warum muss ich für andere, insbesondere körperliche und psychische Pflegefälle, immer eine Stütze sein... was ist mein Weg?“
Sechs Monaten zuvor war seine Mutter an Krebs gestorben, die er ebenfalls gepflegt hatte.
„…Blaues Wasser...Strand...Ruhe, wenige Menschen sind da...im Landesinneren sind viele Bäume, Mischwald, rote Felsen...leicht bergig, Hügel...da steht ein Haus...weiß...eine Etage ist aus Holz...es ist ziemlich groß...Wiesen sind ringsum...3 große Bäume...es steht alleine… im Haus rechts ist ein kleines Zimmer...das Wohnzimmer...Gardinen sind an den Fenstern... Kolonialmöbel...sie sind dunkel...Sofa, Tisch und 6 Stühle...es ist einfach, aber nicht ärmlich…links ist die Küche...Holzofen...die Treppe hoch, rechts ist das Schlafzimmer...ein großes Bett, weiße Gardinen...ich habe Stiefel an, graue Hosen und ein Hemd...trage nichts auf dem Kopf...die Haare sind dunkel...ich bin ein Mann, Anfang 30, JOHN, 1839, STENTON heißt der Ort...im Süden von Amerika...ALABAMA, heiße BROWN mit Nachnamen…ich lebe in dem Haus mit meiner Frau und zwei Kindern...meine Frau hat blonde lockige Haare, sie heißt EVE und ist eine liebe Frau...die zwei Jungen sind 8 und 6 J. alt...der kleine heißt MIKE....er ist mein Neffe, mein Patenkind heute...für die Frau...die Gefühle kenne ich...(er kann oder will sie aber nicht näher beschreiben)...meine Frau stirbt... sie war krank, hatte Fieber...das Wichtigste geht...wir waren ein Team...eine enge Bindung...wir hatten drei Leben zusammen...heute haben wir auch ein Leben zusammen...bin nicht sicher...ich bin 43 J. alt, als EVE stirbt...die Kinder gehen in den Krieg, als Soldaten...sie wollen, aber JOHN will es nicht…(er wechselt hier in die dritte Person, um sich emotional zu schützen)…nur einer kommt wieder…MIKE…zwei wichtige Menschen sind jetzt weg...(wie hat John es geschafft, mit den Verlusten zu leben?)...wir gehen weg…in die Stadt...es ist eine kleine Stadt...Stenton…MIKE kümmert sich um die Pferde...er fährt Kutsche…wir vermieten die Kutschen…MIKE heiratet...JOHN freut sich für ihn...es bringt Ruhe rein... JOHN hat einen Unfall mit der Kutsche...er bricht sich das Genick...er ist 54 J. alt...er sucht nach EVE danach...er findet EVE nicht...(wofür war das Leben wichtig?)... die Familie muss zusammenhalten...ich suche nach Eve noch heute...ich werde sie finden… .“
Der Zusammenhang zwischen einem heutigen Déjà-vu Erlebnis und einem vergangenen Leben wird hier sehr deutlich. Beim Urlaub in Kalifornien erinnerte sich sein Unbewusstes an die bereits dort gemachte Erfahrung und zugleich auch daran, dass Familie auch im heutigen Leben für ihn wichtig sein soll. Zudem erfährt er hier am Ende der Rückführung, dass er die so schmerzlich vermisste Seele von Eve zwar nach seinem Tod zunächst nicht finden konnte, -vermutlich weil die Sehnsucht der Seelen nacheinander eine wünschenswerte Erfahrung ist-,sie im heutigen Leben jedoch noch finden wird. Sehr häufig erreichen mich, manchmal auch erst Jahre später, Nachrichten von Klienten, die davon berichten, dass eine in ihrer Rückführung erfahrene Prophezeiung eingetreten ist. Diese Prophezeiungen beziehen sich stets entweder auf das Treffen bestimmter Personen, oder berufliche Werdegänge. Wer
glaubt, mit einer Rückführung die Lottozahlen zu erfahren oder sein Sterbedatum, der wird mit Sicherheit enttäuscht oder auch beruhigt sein. Dieses Wissen preiszugeben ist im Großen Plan nicht vorgesehen.
Herr Fuchs bearbeitete in derselben Rückführung noch sein zweites Anliegen, indem er selbständig in ein weiteres Leben wechselte:
„…da sind Steinhäuser, grau und sie stehen nebeneinander...ein Dorf...viel Wald drum herum...ich lebe in einem Haus...ich bin eine Frau, 28 J. alt, CARLA GREEN, 1312 geboren...im Norden von F...? das ist die Stadt...CARLA fühlt sich verlassen…sie ist anders, als die anderen...sie hilft Leuten...sie macht Medizin, Kräuter...jedem hilft sie...sich selbst zu helfen ist ihr Problem...deshalb hilft sie anderen…die Zeit war anstrengend…sie hat gerne geholfen...sie hat ein gutes Gefühl bekommen, eine Aufgabe zu haben...ich brauche auch heute diese Aufgabe...um zu wachsen und um anderen zu helfen zu wachsen… .“
Kurz und bündig bringt dieses betrachtete Leben das auf den Punkt, was für Herrn Fuchs heute die Aufgabe und auch die Erklärung ist. Seine Seele möchte lernen, sich selber zu helfen und daran wachsen. Wie kann sie dies besser lernen, als durch Hilfe für andere? Anderen zu helfen bedeutet immer, sich selber zu helfen. Das alte „Vorurteil“, Therapeuten aller Disziplinen wählen diesen Beruf, weil sie sich selber helfen wollen, trifft demnach zu. Alle helfend und heilend Tätigen, die in ihrer tiefsten Ur-Motivation lernen möchten, sich selber zu heilen und zu helfen, lernen dies über die Hilfe am anderen. Dabei stellt das stark befriedigende Gefühl, anderen etwas Gutes zu tun, den heilenden Aspekt für die eigene Seele dar. Das Glück, anderen zu helfen, ist das Gefühl, das diese Seelen benötigen.
Häufig gelangen wir durch Träume an Erinnerungen aus vergangenen Leben, ohne dass uns dies sofort bewusst ist. Träume sind dann mögliche Erinnerungen an vergangene Leben, wenn sie sich zum einen sehr echt und intensiv anfühlen und zum anderen auch noch Orte oder Umstände zum Gegenstand haben, die offensichtlich nichts mit dem aktuellen Leben zu tun haben. Manchmal werden solche Träume auch ausgelöst durch Filme, die man sieht, oder Bücher, die man liest, die wiederum eine Erinnerung an ein vergangenes Leben auslösen und dann im Traum verarbeiten werden. Die emotionale Beteiligung des Träumenden ist dabei oft sehr stark und solche Träume