Rentadep. Jens Otto Holländer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jens Otto Holländer
Издательство: Bookwire
Серия: Jo Volland
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742743282
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Wagen waschen, Einkäufe und ab und an muss er dann bei ihr ran. Sie lässt ihn sogar den neuen G8 fahren.“

      „Das ist doch Geschwätz.“

      „Von wegen..“

      Abends, wenn die meisten zu Hause waren, ging es oft lebhaft zu im Haus. Musik lief, die Leute unterhielten sich laut, der Fernseher war laut gestellt, es wurde gekocht, gegessen, gelacht und gestritten. Kurz vor 23 Uhr wurde es dann auf einmal merkwürdig still. Jeder verschwand in seinem Zimmer. Punkt elf hörte man dann aus dem einen oder anderen Zimmer ein leises Stöhnen oder erleichtertes Aufatmen. Die Bewohner hatten ihre Abenddosis gesprayt. Sie waren alle hochgradig Opiatabhängig. Ihre Droge hieß Euphorin und sie bekamen sie dreimal am Tag. Sie wollten sie dreimal am Tag. Sie brauchten sie dreimal am Tag. Ohne Euphorin war jeder, nach spätestens 20 Stunden, so auf Entzug, dass sie ins Krankenhaus müssten. Doch so weit kam es ja nicht. Sie alle waren Teilnehmer des Rentadep Programms, für maximal 20 Jahre.

      Sylvia

      Sylvia stand in der Küche, nippte an ihrem Weißwein, sah nach draußen und rauchte. Ihr Mann Dieter, 38, Abteilungs- und Lagerleiter einer Firma für medizinische Geräte, kam rein und holte eine Dose Bier aus dem Kühlschrank.

      „was ist los Schatz?“

      „ich weiß nicht. Ich kann nicht mehr. Mit den drei Kindern, dem Haus, dem Garten und den Vormittagen im Salon, all das wächst mir über den Kopf“.

      „das weiß ich, Darling. Drum lass uns doch einen Substie nehmen.“

      „spinnst du? Ich hole doch keinen Junkie ins Haus.“

      „die von Rentadep vermittelten Substies sind zuverlässig. Du brauchst keine Angst zu haben. Substies sind von Haus aus eher konfliktscheu, harmoniebedürftig und etwas antriebsarm. Ihr Sexual Trieb ist durch ihre Droge stark gedämpft und kriminell sind die schon gar nicht. Allerdings gibt es fast nur Männer.“

      „wie war das mit dem Sex Trieb?“

      „Sylvia bleib doch ernst. Fast jeder zweite meiner Kollegen hat einen Substie, der ihm zuhause hilft.. Je nach Bildungsgrad und des Erwartungsprofils des Kunden bekommt man eine preiswerte Hilfe für 75€ die Woche.Für unsere Anforderungen schätze ich 200 die Woche, aber dann hast du einen Vollzeit HiWi.“

      „Und was verdienen die Substies daran?“

      „Nichts. Sie kriegen immerhin ihren Stoff.“

      „Ist das legal?“

      „Natürlich. Ist ein staatlich kontrolliertes Programm. Die Süchtigen machen einen Vertrag mit Rentadep, dann sind sie 10-20 Jahre versorgt, erhalten am Ende sogar eine Prämie und auf Wunsch für den Rest des Lebens ihren Stoff. Ich verstehe auch nicht, wie man für so etwas seine Seele verkaufen kann.

      Ist noch genug Bier im Haus? Du weißt, ich fahre ungern, nach den ersten zwei Sixpacks. Scheiß Drogies. Noch Wein? Oder soll ich was Stärkeres mixen? Die Kinder sind über Nacht in der Kita und Evelyn schläft bei einer Freundin.“

      „Mach mir einen Highball- und spare nicht am Bourbon. Weißt du Schatz, je länger ich drüber nachdenke, desto besser finde ich die Idee. Bring doch mal ne Broschüre mit.“

      Charlotte

      Charlotte hatte richtig Power. Neben einer hinreißend erotischen Ausstrahlung, besaß sie Durchsetzungsvermögen und einen starken Willen. Durch harte Arbeit, Fleiß, den entsprechenden Weiterbildungen und vielen guten Beziehungen, hatte sie es zur Vermögensberaterin der Reichen Bürger Stuttgarts gebracht. Sie arbeitete weiter, wenn andere Feierabend machten. Selbst ihre Freizeit ordnete sie dem Plan, weit zu kommen, unter.

      Sie war 165cm groß, brünette Haare, grüne Augen, schmale Schultern eine makellose Haut, schöne Hände, schön geformte, sehr üppige Brüste, eine geschwungene Taille und Hüfte und muskellöse Waden, die erst kurz vor den hochgeschwungenen schönen Füßen endeten, wenn überhaupt, der einzige Abzug eines makellosen Körpers, sofern einem die Nase gefiel, die gut ins Gesicht eines Raubvogels gepasst hätte. Und angewachsene Ohrläppchen. Andere Frauen boten ihren Sex tröpfchenweise an. Charlotte knallte einem ein Östrogen XXL Paket vor den Latz, dass Männer reihenweise scharf und einige Frauen feucht werden ließ. Idioten wurden ihr gegenüber anzüglich und ab dann wie Luft behandelt. Mit 17 Jahren hätte sie mit ihrem Körper 5000EU$ pro Date verlangen können. In schwarzer Spitzenunterwäsche, so sah es ihr Liebhaber Jo, sah sie aus, als hätte sich ein lüsterner Sexgott eine Gespielin geschaffen.

      Doch sie war keine Prostituierte und wollte keine sein, bei allem Verständnis für den ältesten aller Berufe. Sie hatte durchaus verinnerlicht, dass bei vielen Männern der Penis die Leine ist, an der man den Mann führt.

      Nun, mit 38, hatte sie es weit gebracht. Ihre Firma High Society lief bestens, sie verdiente weit mehr als sie ausgeben konnte, ihre Beraterhonorare konnten sich sehen lassen, ihre Kontakte waren unbezahlbar und einem kleinen Kreis von Mächtigen war stillschweigend bekannt, dass sie bereit war, sehr viel in die Waagschale zu werfen, solange sie ein Ziel verfolgte.

      Sie zahlte einen Haufen Steuern, behandelte ihre Angestellten und Partner fair und sie war in den maßgeblichen Wirtschaftsmagazinen als eine der erfolgreichsten Unternehmerinnen der EU erwähnt worden.

      Als sie mit 17 Jahren bemerkte, welche Wirkung Sie und ihr Körper auf Männer hatte, ging sie eines Abends ins Bad und schnitt ihre langen lockigen Haare auf einen kurzen Pagenkopf ab. Am nächsten Tag trug sie in der Schule weite Sweater, Levis und Sneakers. Mal sehen, wie weit ich es bringe, ohne Titten und Arsch, dachte sie. Ehrgeiz und Stolz waren ihr Treibstoff. Dem Abitur folgte die Buisness shool und ein Universitätsstudium in Steuerrecht und BWL.

      Mit 23 fing sie an Männerbekanntschaften zu knüpfen. Die Männer waren glücklich, von solch einer Frau bemerkt zu werden. Und Charlotte wurde hier und da an der Seite eines mächtigen Mannes gesehen.

      Statt Geld, erbat sie sich die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen, zum Golfwochenende in den guten Clubs, zum Austernessen mit dem Heli nach Sylt, Münchner Schickeria, VIP Lounge beim VfB Stuttgart, Soiree beim Ministerpräsidenten, Ehrenvorsitzende des mittelständischen Industrie und Handelsverband, gute regelmäßige Besuche in der VIP Lounge des FC Bayern München. Die Männer schmeichelten ihr, teils beteten sie Sie an. Mit vier Männern, in drei Jahren, ging sie ins Bett. Dreimal aus Lust, einmal als Investition für die Zukunft. Das Ergebnis des letzten Kontaktes intimerer Art, war der Ratschlag und dann Ankauf eines vierjährigen Hengstes vom Landesgestüt Marbach und zwei weiterer Hengstfohlen und einer zweijährigen Stute, während der jährlichen Hengstparade in Riedlingen, BW, wo sich das Who is Who Süddeutschlands traf. Den Hengst verkaufte sie 15 Monate später mit einem Gewinn von 100%. Die ersten selbst verdienten 650.000 EU$. Nach sieben Jahren Vorarbeit, mit 26 Jahren, gründete sie die Beraterfirma High Society. Ab dann rollte der Rubel. Sechs Jahre später, Rentadep war auf dem steil aufwärts führenden Weg, hatte sie die geniale Idee, gutaussehende, weibliche Abhängige, von Rentadep freizukaufen und mit Ihnen eine Escort Firma aufzuziehen. Durch sorgfältige Auswahl bundesweit und ihre guten Kontakte andererseits lief High Heels vom ersten Tag an. Sie nahm nur Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft, egal welcher Nationalität sie herstammten. Die Mädchen bekamen bis zu 10.000 EU$ pro Nacht, Ausnahmen wurden auch für 100.000 EU$ für ein Wochenende gemietet, und gaben die Hälfte an Charlotte ab, die wiederum dafür sorgte, dass ihre Modells ihr Geld so anlegten, so dass sie, mit Ende 30 beruhigt in den wohlverdienten Ruhestand treten konnten. Trinkgelder, oft ein oder zwei Tausender und mehr, durften die Frauen behalten. Den Frauen von High Heels war es freigestellt, ob sie mit den Kunden auch sexuell verkehrten. Dies und der hohe Lebensstandard, den die Models hatten, sorgten für viel mehr Bewerbungen, als Charlotte einstellen konnte. Sich zu prostituieren war die eine Sache. Sich für die richtigen Leute zu prostituieren eine andere. Nach vier Jahren High Heels, nahm Charlotte die ersten männlichen Modelle, als Call Boys auf. Ein Fass ohne Boden schien sich öffnen.

      Alles Private hielt Charlotte erfolgreich, dem stets hungrigen Blick der Presse fern. Man