Eine 08/15 oder „Schwarz-Weiß-Einteilung“ kann hier nicht greifen, da die Problemlösung im Allgemeinen meist ein sehr komplexes Unterfangen ist.
In der Magie – und in der Psychologie – kann man aber auch noch zwischen dem analytischen und dem verhältnismäßigen oder analogen Denken unterscheiden. Es gibt Prozesse und Zielsetzungen, die einer Analyse bedürfen, sodass man versucht, von allen Seiten die Thematik zu erfassen. Oft genug wird man aber auch auf Situationen in der Magie – und im Leben – stoßen, die assoziativ und spontan ausgeführt werden müssen. Wenn man so will, greift man hier auf seine verschiedenen Anteile zurück, da perfekte Lösungen gefunden werden, die vorher im Tagesbewusstsein nicht „erwähnt“ wurden. Natürlich sind die verschiedenen Lösungswege im Gesamtbewusstsein des Menschen gespeichert – ob diese Speicherung nun rein organisch oder vollkommen energetisch vonstattengeht, ist hierbei irrelevant.
Fakt ist, dass man viele Denkprozesse sehr deutlich via Intuition, inneres Wissen und kosmische Gnosis vollziehen kann. Man erhält Erkenntnisse und Lösungen, die korrekt sind, welche man aber nicht deduktiv erklären kann. Bei solchen Lösungen kann es sich um alles Mögliche handeln, auch um komplexe Mathematikherausforderungen. Es gibt Menschen, die absolut komplexe Rechnungen und Potenzierungen im Kopf beherrschen und im Grunde das Ergebnis einfach nur „mit dem inneren Auge“ ablesen müssen, ohne, dass man einen logischen Denkprozess „finden“ kann. In der Magie kann dies als Fragment eines Channelings betrachtet werden, da man komplexe Muster, Kausalitäten und Beispiel anführt, die dem Tagesbewusstsein und dem Intellekt nachweislich vollkommen fremd oder zu komplex sind.
Ein großer Abschnitt der Magie ist natürlich auch das „Erfahrungsdenken“, welches sich auch auf „Erfahrungswissen“ aufbaut. Sehr oft lernt man aus kausalen Zusammenhängen und kann sich hierdurch weitere Erkenntnisse sichern. Frei nach dem Motto „A + B = AB“. Selbstverständlich wächst dieses Kausalitätswissen oder auch Ursachendenken durch gegenständliches, dinghaftes, konkretes und auch oft fassbares Erleben. Man greift auf seine Erfahrungen zurück und baut auf diesem Fundament weitere Denkprozesse auf. Gerade bei Kindern kann man dieses Verhalten sehr klar erkennen. In der Magie wird ein solches Muster gern übersehen, da es für den „gebildeten Magier“ oft zu primitiv scheint. Nun, dieser Hochmut wird meist vor einem eigentlichen Fall auftreten.
Wenn dann der magische Mensch wahrlich in den Abgrund fällt, wird er verstehen, wie die Aussage „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt, und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ zu deuten ist. Oft muss dann aber das Ego des Menschen einen sehr hohen und schmerzhaften Preis zahlen. In der normalen Psychologie ist dieses gegenständlich-kausale Denken bereits bei Kindern zu bemerken, die gerade einmal neun Monaten alt sind. Vor dieser „Schwelle“ ist der Denkprozess nicht auf eine Kausalität geeicht. Mit voranschreitendem Alter lernt das Kind, dass es auch abstrakte Kausalitäten gibt, welche man kombinieren kann. Hierbei können sich Fehler im logischen Denken einschleichen, die dann auch sehr resistent sind. Es sind klassische Muster, die sehr lange bestehen können und einen „regelrecht“ verfolgen. Natürlich sind auch Erwachsene vor solchen Fehlern und Mustern nicht gefeit. Im Gegenteil. Gerade bei Erwachsenen können solche Fehler zuhauf auftreten. Religiöse oder spirituelle Überzeugungen, die im Grunde dem „gesunden Menschenverstand“ widersprechen – die Erde ist 6000 Jahre alt, die Bibel muss wortwörtlich genommen werden und wird Menschen haben friedlich mit den Dinosauriern zusammengelebt – sind hier klassische Beispiele. Der Mensch lernt, dass man einzelne Fragmente, Elemente und Bausteine gruppieren kann, um komplexe „Gedankengebilde“ zu erschaffen. Nach und nach kann man dies als eine logische Operation betiteln, man kann es aber auch als kausale Erkenntnis betiteln. Der Zusammenschluss von verschiedenen Fragmenten, Elementen und Bausteinen, sodass sich Gruppierungen und Komplexe ausbilden, ist ein absolut essenzieller Schritt, ein essenzieller Schritt im Rahmen des Denkens und im Rahmen der Magie. Ob man nun sich im Kindesalter auf Merkmal, auf logische Vervielfältigungen und Kombinationen wie Formen und Farben bezieht, oder in der Magie die verschiedenen Panthea studiert und die verschiedenen Symbole, Siegel, Sigillen und Kameas in Verbindung mit archetypischen Energien sieht – letztlich sind die Prozesse sehr ähnlich. Während es für ein Kleinkind nicht einfach ist, Formen und Farben logisch zuordnen, so ist es für den Erwachsenen, der erst in die Magie eintaucht, nicht einfach, die verschiedenen Fachwörter und Energien zu ordnen und letztlich auch zu kombinieren. Hier gilt, dass Übung den Meister erschafft. Durch entsprechende Übungen wird man auch irgendwann auf „innere Areale“ zugreifen können, welche man – in Bezug auf die naturwissenschaftliche Sicht des Denkens – auch damit vergleichen kann, dass spezifisches Wissen angeboren bzw. genetisch bedingt ist. Natürlich kann man sich nicht einfach darauf ausruhen, dass offensichtlich einige Denkstrukturen oder auch Fähigkeiten angeboren sind.
Man muss auch etwas für seine eigene Evolution tun, sodass man auch das Konzept der Motivation berücksichtigten muss. Gerade in der Magie kann dieses Konzept sehr gut greifen, da man hier zum Teil sehr schnelle Erfolge verbuchen kann, die man deduktiv nicht erklären kann, sodass man es einfach als „magische Gegebenheit“ akzeptieren muss. Ein gesunder Ehrgeiz und auch ein gesunder Egoismus, sodass man sich eben evolutionieren will, ist in der Magie essenziell, da man hierdurch neue Wege beschreiten wird und gleichzeitig aktuelle Wahrnehmung dahingehend verändert, dass man echte Automatisierungen erlebt und diese für sich nutzen kann.
Dies kann man zum Teil mit einem „Flow“ vergleichen, also einem beglückenden Fließen oder Strömen, welche sich auf Tätigkeiten bezieht, in denen man vollkommen und frei aufgehen kann. Man absorbiert förmlich sein Umfeld, sodass der Prozess des Erschaffens gefühlt „von selbst“ geschieht – was im magischen Sinne, wortwörtlich zu deuten ist, da hier das Selbst die Steuerung übernimmt und man eine Verbindung zum Atmankörper (zum höheren Selbst) temporär etabliert. Durch diesen Zustand wird man alle wichtigen Reaktionen und Sequenzen der Arbeit bzw. der aktuellen Tätigkeit auf einem vollkommen anderen Level erfassen. Man begibt sich selbst in eine übergeordnete Position und kann den Startpunkt, die Wegstrecke und das Ziel vollkommen erkennen. In diesem Fall kann man sagen, dass manche Menschen sich so codieren können, dass ein offensichtlicher Leistungsdruck zu einem sinnigen Ausschöpfen des persönlichen Leistungsspektrums führt. Natürlich muss man hier aufpassen, dass nicht der Ehrgeiz und der Egoismus die Kontrolle übernehmen. Doch genauso muss man auf sich achten, wenn man zu lag mit dem wahren Willen, dem höheren Selbst verschmolzen ist,