Lykanta. Oliver Speier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Oliver Speier
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738048360
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an mein Ohr drang. Meine Hand verharrte in der Bewegung und alles in mir zog sich zusammen. Ich machte mir Gedanken wie ich alles zurecht biegen konnte und die zwei amüsierten sich. Meine versöhnliche Stimmung wich blanker Wut. Mit geballten Fäusten stand ich vor der Tür und hatte große Lust, diese mit meinem Fuß einfach einzutreten. Statt dessen drehte ich mich um und stapfte wütend davon. Sollten sie sich doch zu tode ficken, ich jedenfalls würde mir keine Gedanken mehr über eine Versöhnung machen.

      Ich war durch meine Wut so abgelenkt, dass ich beim Passieren der Lobby zu spät bemerkte, wie ich auf Matthias zusteuerte, der mit einigen Leuten direkt in meinem Weg stand. Als ich ihn registrierte, versuchte ich noch unbemerkt an der Gruppe vorbei zu huschen, doch er hatte mich bereits gesehen. Mit einem spöttischen Lächeln unterbrach er seine Unterhaltung und sprach mich an.

      " Schau an, schau an, wenn das nicht unsere kleine Rebellin Lykanta ist. Ich hoffe die Arbeit hält dich von weiteren Dummheiten ab. "

      Jetzt, da er mich angesprochen hatte, konnte ich ihn schlecht ignorieren. Zudem hatten sich seine Begleiter alle zu mir herum gedreht und musterten mich neugierig. Wie immer war Matthias sehr gepflegt und wirkte wie eines dieser Männermodels, nur etwas wilder und männlicher. Er war keine direkte Schönheit, doch sogar ich musste eingestehen, dass er auf Frauen wohl schweren Eindruck machte. Er besaß etwas, dass ihn aus jeder Gruppe herausstechen ließ. Wie Tower, hatte auch er eine dominante Ausstrahlung. Bei Matthias lag jedoch ein Hauch Brutalität und Grausamkeit in der Luft. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, ihn in meine sexuellen Fantasien einzubauen. Ihm hilflos ausgeliefert zu sein, würde mir keine Lust, sondern nur nackte Angst bescheren. Trotz all meiner Gedanken, ließ ich mir meine Beklemmung nicht anmerken. Statt dessen versuchte ich mit einer Floskel die Begegnung so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.

      " Klar Matthias, alles bestens, ich kann nicht klagen. "

      Hatte ich gehofft, mich damit seiner Aufmerksamkeit zu entziehen, wurde ich augenblicklich enttäuscht. Sein Grinsen nahm zu und ein Glitzern trat in seine Augen.

      " Habe ich mir fast gedacht. Tower hat sich ja beinahe überschlagen, als er mir deine Vorzüge und deinen Eifer schilderte. "

      Ich versteifte mich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Seine Worte klangen auf den ersten Blick harmlos, doch man konnte sie genauso gut als sexuelle Anspielung auslegen. Hatte Tower ihm etwa von unserem Sex erzählt? Mir wurde kurz richtig schlecht, doch dann rief ich mich zur Ordnung. Wie ich Tower einschätzte, würde er so etwas nie machen. Matthias wollte mich nur aufziehen, aber den Spieß konnte ich auch herumdrehen. Mit schnippischer Stimme antwortete ich.

      " Nun ja Matthias, bei so einem 'richtigen' Mann, wie Tower, ist es für eine Frau nicht schwer ihr Bestes zu geben und ihm alle Wünsche zu erfüllen! "

      Die amüsierten Mienen der Umstehenden wechselten zu einem erschrockenen Gesichtsausdruck. Zu spät wurde mir klar, dass ich vielleicht etwas zu frech geantwortet hatte. Nicht wenige Blicke schweiften lauernd zu Matthias, um seine Reaktion zu sehen. Wieso hatte ich auch meinen frechen Mund nicht halten können. Dieser fühlte sich plötzlich ganz trocken an und meine Handflächen wurden schwitzig. Ich rechnete schon damit, er würde wütend werden, doch zu meiner Verwunderung lächelte Matthias nur amüsiert und meinte mit belustigter Stimme.

      " Dann wird es dich ja freuen, dass du ihn ab jetzt öfters siehst. Ich hoffe nur er ist auf Dauer nicht zu viel für dich. Ich habe dich vorerst bei ihm zum Dienst eingeteilt, so können wir sicher stellen, dass du draußen nichts anstellst."

      Das war erneut eine eindeutige Anspielung und ich spürte wie ich nun doch rot im Gesicht wurde. Trotz der eben glücklich überstandenen Situation konnte ich mir einen letzten Kommentar nicht verkneifen.

      " Oh, ist ja schön, dass ich nicht mal gefragt werde, ob ich das will. "

      Sein Lächeln wurde breiter und er entblößte seine Fangzähne.

      " Da gibt es nichts zu wollen Lyk. Ich befehle und du springst! "

      Er hatte die Worte zwar in einem lockeren Tonfall gesprochen, doch seine Augen musterten mich kalt. Um mich scheinbar noch weiter zu demütigen hob er eine Hand ans Ohr.

      " Ich höre? "

      Mit geballten Fäusten versuchte ich die aufsteigende Wut zu unterdrücken. Die Leute um uns herum genossen es sichtlich, wie ich vorgeführt wurde und vereinzelt war ein Kichern zu hören. Ich hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen, beherrschte mich jedoch mühsam und würgte ein trotziges " Ja! " hervor.

      Matthias schüttelte bedauernd den Kopf.

      " Ja was? "

      Das Kichern um uns nahm zu und ich stand kurz davor etwas Dummes zu tun. Statt dessen holte ich tief Luft und antwortete.

      " Ja Matthias, du befiehlst und ich springe! "

      Eine Vampirin neben ihm, die schon die ganze Zeit hämisch gekichert hatte, meinte spöttisch.

      " Ja, in sein Bett! "

      Alle außer mir und Matthias brachen in lautes Gelächter aus. Hasserfüllt starrte ich auf das Miststück und alleine Matthias Anwesenheit verhinderte, dass ich mich auf sie stürzte. Sein Blick lag erwartungsvoll auf mir und ich erwiderte ihn trotzig. Mit lauter honigsüßer Stimme antwortete ich ihr.

      " Oh, du darfst nicht von dir auf andere Frauen schließen. "

      Bei meinen Worten trat zum ersten Mal ein amüsierter Ausdruck in Matthias Gesicht, der nicht gespielt war. Gleichzeitig meinte ich ein anerkennendes Nicken bei ihm zu bemerken, war mir jedoch nicht sicher. Er löste seinen Blick von mir und sprach die Spötterin an.

      " Tja Ampharell, sie scheint dich zu kennen. Im Gegensatz zu dir, ist Lyk ein schüchternes Mädchen und keine Nymphomanin. "

      Diesmal galt das Gelächter Ampharell und nun war sie es, die mit wutverzerrtem Gesicht dastand. Matthias nickte mir noch einmal zu, ehe er mit befriedigtem Gesichtsausdruck davon schlenderte. Seine Gefolgschaft beeilte sich ihm zu folgen, nur die von mir verhöhnte Ampharell blieb zurück und starrte mich giftig an. Ich rechnete damit, sie würde auf mich losgehen, doch ihr Angriff erfolgte nicht körperlich. Ein übles Ziehen baute sich in meinem Kopf auf und ich verzog schmerzhaft das Gesicht. Sie machte eine dieser beschissenen Gedankenattacken auf mich, von denen ich immer noch nicht wusste wie sie gingen.

      Stöhnend fasste ich mir an die Stirn. Der Schmerz war zwar nicht so heftig wie bei den früheren Attacken von Matthias oder Bertram, doch es war schlimm genug. Scheinbar war es auch für Ampharell nicht ganz angenehm, denn ihr Gesicht hatte sich vor Anstrengung verzerrt. Sie war wohl noch nicht so geübt in dem Angriff, denn der Schmerz verschwand nach kurzer Zeit. Schwer atmend stand sie vor mir und keuchte hasserfüllt.

      " Merke dir das du Miststück. Wenn ich noch einmal wegen dir zum Gespött werde, lasse ich dich wirklich leiden! "

      Kaum hatte sie ausgesprochen, wirbelte sie herum und eilte den anderen hinterher. Mit zusammengepressten Lippen starrte ich der Schnepfe nach und streckte ihr spontan den Stinkefinger hinterher. Vom Empfangstresen ertönte ein belustigtes Prusten und ich wirbelte herum. Zwei junge Frauen hatten das Geschehen neugierig verfolgt. Wütend zischte ich sie an.

      " Was gibt es da zu kichern! "

      Ihre gute Laune war wie weggeblasen und die zwei blickten mich erschrocken an.

      " Nichts Madame! ", beeilte sich eine zu sagen, ehe sich beide eingeschüchtert wieder an ihre Arbeit machten.

      Beim Weggehen schämte ich mich etwas, meine schlechte Laune an zwei Unschuldigen ausgelassen zu haben, doch meine Wut hatte ein Ventil benötigt.

      Auf die Verlassenen

      Als ich kurz darauf am Restaurant ankam, konnte man mir meine Wut wohl deutlich ansehen, denn Pierre verzichtete auf einen überschwänglichen Empfang. Statt dessen blickte er mich mit ernster Miene an.

      " Ärger Madame? "

      Ich atmete tief durch und versuchte meine schlechte