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das Abendessen ist fertig. Wir können essen.«

      Nein, auch mir gelang es nicht, den Herrn Gemahl aus seinem Traumland ins Diesseits zu locken. Auf die Eiswürfel-Challenge wollte ich heute nicht zurückgreifen. Es war schließlich Heiligabend. Als er auch nicht auf meine Jodeleinlage reagierte, murmelte ich nicht ganz so heilig »Kruzitürken« vor mich hin. Dann würden wir eben alleine speisen. Was soll's. Im Nachhinein fanden wir zwei übrig gebliebenen das nicht wirklich schlimm. Im Gegenteil. Kein »Die grüne Mülltonne wird nächste Woche einen Tag früher gelehrt«, und »Die Autoversicherung ist Anfang Januar wieder fällig«, zerstörte unsere gute Stimmung. Wie angenehm friedlich es ohne ihn war.

       »Mama, was hältst du davon, wenn wir Papa einfach schlafen lassen und ich jetzt die Geschenke auspacke? Es ist gerade so schön ruhig hier.« Sollte ich mich auf ihren geäußerten Wunsch einlassen? Was war mit meiner geplanten Klimperei auf der klassischen Gitarre? Keine Wallemähne am Weihnachtsabend, kein Manfred bei Tisch und während der Bescherung. Fürwahr eine schöne Bescherung.

      »Meinetwegen, Spatz.« Ich ging den Weg des geringsten Widerstands. Dann sollte mein ungeduldiges Mädel eben jetzt schon die kleinen Geschenke öffnen. Das erste Päckchen, für das sie sich entschied, war eine große gereinigte Büchse Hundefutter, die ich kunstvoll mit blau-weiß kariertem Stoff beklebt und mit chinesischem Kleingebäck gefüllt hatte. Ihre Augen funkelten wie die nicht zum Einsatz gekommenen Wunderkerzen.

      »Mama! Eine Dose voller Glückskekse. Ich liebe dich.« Bei diesem emotionalen Gefühlsausbruch bekam ich feuchte Augen und ich spürte, wie sich ein Tränchen der Rührung den Weg über meine rechte Wange bahnte. So viel Glück für so wenig Geld. Was hatte sie Freude, während sie die diversen anderen chinesischen Dinge auspackte, die ich in einem Asia Markt in der Stadt besorgt hatte.

      Irgendwann tauchte mein ausgeschlafener Gatte auf, blickte argwöhnisch auf die Essensreste und das zerknitterte Geschenkpapier und meinte: »Hab ich was verpasst? War der Weihnachtsmann schon da?«

       »Du kommst gerade noch rechtzeitig«, entgegnete ich. »Gerade wollte ich dein Weihnachtsgeschenk zum Ostergeschenk umfunktionieren.«

      »Also, wenn ich schon nichts zu essen bekomme, dann will ich wenigstens ein Glas Punsch!« Ich erfüllte ihm seinen Wunsch und ignorierte Charlottes Schmollgesicht, sie bekam ein Glas Orangensaft. Wir prosteten uns zu und Manfred setzte sein Glas an die Lippen. Da fiel sein Blick auf den Weihnachtsbaum und seine Augen bekamen einen starren Ausdruck.

      »Was, um Himmels willen, hat ein rosa Lockenwickler auf der Baumspitze verloren?«, stieß er hervor und verschluckte sich fast am Punsch.

      »Der«, antwortete ich mit einem verschmitzten Lächeln, »ist für`s Christkind.«

Grafik13

       Sigried Kupka

      Vor vielen Jahren gab`s das noch.

      Wir hatten nicht viel und freuten uns doch

      auf das Weihnachtsfest voll Harmonie und Frieden.

      Was ist uns davon noch geblieben?

      Wir hetzen und jagen vor dem Fest,

      und ist`s soweit, sind wir gestresst.

      Wir kaufen Geschenke, meist übertrieben,

      später sieht man sie in der Ecke liegen.

      Drum dreht die Zeit einmal zurück,

      schenkt euren Nachbarn einen lieben Blick

      und außerdem ein paar nette Worte,

      ladet sie ein zu einem Stück Torte.

      Der Dank wird euch somit begleiten,

      in diesen schweren harten Zeiten.

      Das Fest kann dann zur Freude werden,

      wenn ihr zusammenhaltet hier auf Erden.

Grafik14

       Anita Koschorrek-Müller

       Weihnachtlich glänzet der Supermarkt, lange Schlangen an den Kassen, süßer die Euros nie klingeln, oder zahlen Sie mit Karte? Bitte PIN eingeben.

      Ich schiebe den vollbeladenen Einkaufswagen zum Ausgang, noch ein Zwischenstopp beim Back-Shop. Wieder reihe ich mich in die Schlange der Wartenden ein.

      Brote, Brötchen, Weihnachtsgebäck, kleine Schokoladentorten, verziert mit Engelchen, und Weckmänner1 wechseln den Besitzer.

      Endlich komme auch ich an die Reihe und kann meine Wünsche äußern.

      »Ein Walnuss-Brot und zwei Weckmänner, bitte.«

      »Weckmänner sind im Angebot, drei zu 2,99 €, zwei kosten 2,40 €«, erklärt die Verkäuferin.

      In der Theke, hinter der Glasscheibe aufgereiht, dicht an dicht, liegen Weckmänner in Hosen und Weckfrauen in Röcken, daneben ein Schild.

      »ANGEBOT – Weckmänner/Weckfrauen«

      »Dann nehme ich drei.«

      Mit der Gebäckzange schnappt die Verkäuferin den ersten, den zweiten und den dritten Weckmann und steckt sie nacheinander in eine braune Tüte.

      »Halt!«, rufe ich. »Und wo bleiben die Weckfrauen?«

      »Äh!« Die Verkäuferin hält inne. »Ja, da weiß ich jetzt gar nicht, ob wir noch Weckfrauen haben?«

      »Doch, doch«, sagt die Kundin neben mir und zeigt auf eine lange Reihe Weckfrauen in weiten Röcken, die neben den schmächtigen Weckmännern liegen.

      »Da sind noch welche.«

      »Mmh«, ich nicke bestimmt. »Ich bestehe auf mindestens eine Weckfrau.«

      Die Kundin pflichtet mir bei: »Wenn schon, denn schon.«

      Achselzuckend angelt die Verkäuferin mit ihrer Gebäckzange einen Weckmann aus der Tüte und tauscht ihn gegen eine üppige Weckfrau.

      Ich zahle meinen Einkauf, lächle die Verkäuferin an.

      »Wissen Sie, es geht heutzutage auch bei den Weckmännern nicht ohne Quotenfrau.«

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