Und ich hab hier meine kleinen Freunde, ich glaube ihr könnt es alle sehen (Kleine Spielfiguren):
Sagen wir, das ist ein Mann. Das ist eine Frau. Und dazu gibt es dann ein oder mehrere Kinder. Und stellt Euch vor, (zu Jutta) hältst du es mir, und suchst du mir bitte noch ein Kindchen raus. Das ist lieb, Jutta. Du hast mir ja auch in Wirklichkeit die Kinder geschenkt. Und so ist es auch hier. Danke.
Ich finde das so schön (mit den Figuren etwas zu zeigen), Ich mache das auch ganz oft in meiner Arbeit mit meinen Leuten die mich hier so besuchen.
Nehmen wir mal diese 2 Kinder. Das genügt erst einmal.
Also, es gab eine Zeit, da war die Welt noch in Ordnung. Und da waren Frau und Mann zusammen mit Liebe. Und sie haben einander umarmt und lieb gehabt und dabei an ihre Kinder gedacht, die noch nicht geboren waren. Und so war die Gemeinschaft sehr, sehr schön, weil sie weit war. Nicht nur auf den Spaß bezogen, sondern auch auf das Weitergeben des Lebens, was eigentlich das größte Glück ist. So stelle ich mir das wedische Zeitalter vor.
Und dann sind die Kinder gekommen, und sie waren gern bei ihren Eltern, haben sich wohl gefühlt, haben Spaß am Leben gehabt, haben was mitgenommen. Haben... Drum herum, müsst Ihr Euch noch vorstellen, ist ein Haus und ein schöner Garten. Vielleicht hatten die Familien in der alten wedischen Zeit einen sehr großen Garten, und hatten Tiere, haben im Frieden auch mit der Natur gelebt, hatten auch mit ihren menschlichen Nachbarn Frieden, haben vielleicht in Dörfern zusammengelebt oder kleinen Städten, und es ging ihnen gut. Stellt Euch das einfach nur mal vor.
Was ist passiert?
Und irgendwann einmal ist irgendetwas passiert. Was genau, wir wissen es nicht.
Meine Vorstellung ist, dass es vielleicht mit der Religion angefangen hat. Mit Vorstellungen von Gott, von richtig und falsch. Obwohl sie eigentlich schon dem Gott sehr nahe waren. Aber sie haben sich Bilder von Gott gemacht. Der eine hat gemeint, mein Gott ist so. Der andere hat gesagt, mein Gott ist so. Der eine hat gemeint, ich muss dem Gott dieses schenken, der andere hat gemeint ich muss dem Gott aber was anderes schenken, der mag was anderes lieber.
Und dann, kann sein, dass irgendwann mal Krieg ausgebrochen ist. Und dann kann es sein, dass die Männer, weil sie ja körperlich größer und stärker waren, in den Krieg gegangen sind gegen andere Männer, aus einem anderen Volk oder aus dem Nachbardorf. Und dann gab es Tote und Verletzte, und dann gab es Wut und Schmerz, und dann hat man vielleicht Sklaven erbeutet, und dann hat man Frauen vergewaltigt, dann hat man Kinder auch ermordet, Dörfer angezündet...
Und dann war hier, nehmen wir an, eine Familie, die gerade noch heil war, da war auf einmal der Vater weg. Und die Mutter musste vielleicht die Kinder alleine großziehen. Musste vielleicht auch noch Angst haben, weil Krieg ist und das Dorf gebrannt hat, und sie musste flüchten. Und da war ein Schmerz. Oder sie ist vergewaltigt worden im Krieg. Oder irgendetwas war. Und es war nicht mehr schön.
Und die Kinder haben sich gesehnt: Wo ist mein Papa?
Und jetzt frage ich Euch: Können wir sagen, dass da irgendeiner schuld ist? Ist da einer böse? Ist dieser Papa böse, nur weil er vielleicht gezwungen worden ist, in den Krieg zu gehen, sonst hätte man ihn gleich ermordet oder ins Gefängnis geworfen.
Wir müssen uns vorstellen: Das Schlimme fing an mit etwas wie ein Trauma, eine Wunde, eine Verletzung oder ein Schicksals-Schlag. Ein böser Schlag des Schicksals. Eigentlich war niemand böse. Es war ein Irrtum. Ich gehe jetzt einmal davon aus: Niemand war böse.
Und dann ging die Geschichte weiter. Nehmen wir an, 1000 Jahre später. Die Wunde war noch da. Nehmen wir an... stellen wir uns eine neue Situation vor. Die sind jetzt alle schon tot. Ich glaube an ein Weiterleben nach dem Tod.
Gib mir mal eine Frau und einen Mann (Figuren). Ja, sagen wir das ist eine Frau und ein Mann in einer späteren Zeit.
Die ist schon mal gefallen, sie war nicht mehr unschuldig... außerdem musste sie bangen um das wirtschaftliche Existieren, darum... ja, sie ist Köchin, das ist kein Zufall, sie kann nicht nur Kinder haben, sie muss auch noch als Köchin irgendwo arbeiten.
Und in ihr ist die alte Verwundung von den Müttern, den Vätern, die verletzt waren.
Sie findet einen Mann. Aber sie hat Angst. Weil vielleicht ihre Mutter von ihrem Vater geschlagen worden ist. Oder ihre Großmutter sitzengelassen worden ist mit den Kindern. Weil die Väter schon weg waren. Sie hat Angst. Sie sichert sich wirtschaftlich ab. Sie hat ein Hintertürchen. Sie erwartet vielleicht was Schlimmes.
Er hat auch Angst. Vielleicht war sein Vater auch im Krieg. Oder Sklave im Bergwerk weit weg. Und er hat eine Schwäche, er ist unsicher, weil er als Kind seinen Vater oft vermisst hat.
Ist er böse? Ist sie böse? Nein, sie sind beide nur verletzt. Und dann kommen die zusammen. Und erst sind sie verliebt. Aber dann, auf einmal krachts. Weil da alte Gefühle sind. Man nennt das Verschiebung. Sie fühlt vielleicht ein Gefühl ihrer verletzten Großmutter. Er fühlt vielleicht ein Gefühl seines gekränkten Vaters, der in einem Duell schwerst verletzt worden ist und seine Ehre verloren hat. Beide sind verletzt. Beide haben Wut, vielleicht, gegen jemand. Beide haben Schmerz. Er hat vielleicht auch noch erleben müssen wie seine Mutter über seinen Vater immer schlecht geredet hat. Und da hat er vielleicht als Kind schon einen Ärger gegen seine Mutter bekommen.
Sie (die Frau) hat vielleicht bis jetzt noch nichts schlechtes zu ihm gesagt. Sie waren ja bis jetzt noch verliebt. Aber er hat diese Angst in sich. Und dementsprechend ist er manchmal reizbar. Und so geben sich beide Gelegenheit, zu kämpfen. Jeder macht Fehler und greift den anderen an.
Die doppelte Verschiebung
Man nennt das: doppelte Verschiebung: Die Frau rächt sich am Mann für ein Unrecht, das nicht ihr geschehen ist, sondern ihrer Großmutter oder ihrer Mutter. Der Mann ist böse auf die Frau, weil sein Vater durch Frauen verletzt worden ist. Subjekt und Objekt ist verschoben. Darum nennt man das die „doppelte Verschiebung“. Subjekt und Objekt, also: Der Handelnde ist ein anderer., und das Opfer ist ein anderer.
Das ist ein häufiger Grund für Ehestreitigkeiten oder für Beziehungsprobleme. Und viele gehen auseinander. Oder gehen halb auseinander. Da bleiben sie vielleicht noch zusammen wegen der religiösen Moral, aber es ist eine Spannung da. Sie sind vielleicht nicht mehr so, aber sie sind vielleicht so, oder sie sind so (verschiedene Abstände und Blickwinkel der Figuren). Ist da jemand böse? Nein, da ist keiner böse. Die sind Opfer von etwas. Natürlich sind sie „böse“. Aber das Böse ist nicht die Ursache für ihre Probleme, sondern es ist ein Kreislauf der sich immer dreht.
Und jetzt kriegen die beiden Kinder. Sagen wir... und dann nehmen wir an... hol mir noch einen Bub, bitte... (lustige Figuren, alle lachen) ja Kinder dürfen so sein, die dürfen verschieden sein, die müssen nicht alle gleich sein... Ja, nehmen wir an, da sind verschiedene Kinder.
Die Eltern haben eine Spannung miteinander. Der Bub... ich sage Euch ein Geheimnis über Kinder:
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