Mein Leben drüben. Peter Havelka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Havelka
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783750291263
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denn es war offensichtlich ohne Bedeutung. So langsam begann ich mich an diesen Zustand zu gewöhnen. Dann war mir so, als ob ich Stimmen hörte. Ich war wohl nicht allein. War das meine Lebensgefährtin, die mich aus dem Schlaf holen wollte? Nein, denn ich schlief nicht, und ich war nicht in meinem Körper.

      Ich beruhigte mich langsam und der Anfall von Panik legte sich. Ich musste anfangen die Umgebung zu erforschen und versuchen irgendjemanden zu finden, der mir erklären konnte, was hier passiert. Offensichtlich gab es hier andere Wesen. Waren das Menschen, wie ich? Ich musste versuchen Kontakt zu knüpfen. Aber wie? Sprechen war unmöglich. Zudem hatte ich keinerlei Vorstellungen darüber, wie man sich hier bewegen konnte. Das Wichtigste war, dass ich Ruhe bewahren musste. Nur mit einem “klaren Kopf“ konnte ich weiterkommen.

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      Umgebung und Wahrnehmung

      Umgebung und Wahrnehmung

      Es war am Anfang nicht leicht, sich zu orientieren, denn hier gab es, soweit ich mir das zusammenreimte, keinen Ort. Ohne Zeit und Raum zu leben, war ja schon immer mein Traum. Aber wie funktioniert das hier? Bewegt man sich? Ich hatte schon erwähnt, dass bei jedem Gedanken, den ich hatte, ich fühlte, dass ich mich bewegte. Ich bin mir sicher dass es eine Methode der Fortbewegung gibt. „Das Beste“, so dachte ich bei mir, „ich suche jemanden, der mir erklären kann, wo ich bin und wie alles funktioniert“. Ich spürte die Existenz Anderer um mich herum. Das Einzigste, was hier wie früher funktionierte, war meine Art zu denken. Was anderes habe ich hier bisher nicht erfahren. Also versuchte ich meine Sinne einzusetzen, soweit ich das konnte. Sehen und Hören funktionierte nicht so, wie ich es bisher gewohnt war, aber ich empfand Licht, Farben und Töne. Dies hing sehr stark von meiner Stimmung ab. Fühlen mit den Händen, Anfassen und Greifen war nicht notwendig. Es gab nichts, was man hätte anfassen können. Aber was sehr ausgeprägt war, und das war wohl das Einzigste, was funktionierte, war das Gefühl. Liebe, Hass, Trauer, Freude, Geborgenheit, all dies bekam plötzlich ganz andere Dimensionen. Das war es, was ich empfinden konnte.

      Alles was ich wahrnahm waren Gefühle aber zugleich verbunden mit Licht und Tönen. Es war beunruhigend und herrlich zugleich. Nie hatte ich mir vorgestellt, so etwas zu erleben und jeder, der mir gesagt hätte, dass das „Drüben“ so ist, den hätte ich belächelt. Es ist kurios, ich war immer überzeugt, dass es mit dem Tod nicht zu ende ist, aber ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie das sein könnte. Jetzt machte ich die Erfahrung im bewussten Zustand. Schade, dass man dieses Wissen nicht mit in das reale Leben mit hinüber nehmen kann.

      Ich erkundete meine Umgebung soweit das möglich war. Es war angenehm hell, zumindest war es so, wie an einem hellen Tag, wenn die Sonne schien. Die Temperatur war angenehm, obwohl ich sie nicht auf der Haut spüren konnte, es kam mir aber so vor. Veränderungen in der Helligkeit um mich herum, ließ mich daran denken, dass es möglicherweise andere Wesen/Personen sind, die sich annäherten und dann wieder auf Distanz gingen. Warum war mir nicht klar, aber ich würde das schon noch herausbekommen.

      Es lag etwas wie ein Murmeln in „der Luft“. Ich wusste nicht, ist das schon alles immateriell oder gab es hier noch etwas Feineres als das was ich aus der physischen Welt kannte, so etwas, wie Äther oder feinstoffliche Substanzen. Aber das war jetzt im Moment nicht wichtig. Ich muss erst herausfinden wo ich war und was das alles bedeutet. Wie alles funktioniert.

      Ich hatte viele Bücher gelesen, die Aussagen über das Jenseits beinhalteten. Und was ich jetzt erfuhr, kam mir auch irgendwie bekannt vor. Deswegen war ich auch nicht ängstlich. Es war auch kein Gefühl für Zeit da, denn ich wusste nicht, wie ich es schon mal gesagt hatte, wie lange ich schon in diesem Zustand war und es war auch keine Notwendigkeit da, darüber nachzudenken.

      Da es nicht dunkel wurde, es keinen Tag- und Nacht-Wechsel gab, ging jedes Gefühl für die Zeit verloren. Ich verspürte weder Hunger noch Durst. Das beruhigte mich ungemein, denn das war in der anderen Welt immer das Wichtigste.

      Ich begann damit zu experimentieren, was es mit den Gedanken und dem Gefühl der Bewegung auf sich hatte. Also begann ich mich zu konzentrieren. Ich konnte helle und dunklere Regionen ausmachen. Also dachte ich an eine bestimmte helle Zone, die ich in der Ferne wahrnahm, na ja es kam mir wenigstens so vor, und siehe da plötzlich befand ich mich in hellerer Umgebung. Das Licht erschien mir gelblicher zu sein und die Musik lebhafter. Also hatte ich mich irgendwie bewegt. Es schien so, als dass ich mich an diese Orte denken konnte. Also experimentierte ich weiter. Und siehe da es war so. Immer, wenn ich mich auf eine bestimmte Stelle konzentrierte, befand ich mich umgehend dort. Und jede Stelle hatte ihr individuelles Licht und Töne.

      Die Unterschiede waren marginal aber sie waren da. Gut zumindest wusste ich jetzt, auch hier konnte man seine Umgebung verändern, und das wesentlich einfacher, ohne Energie zu verbrauchen, zumindest schien mir das so zu sein. Dann kam mir die Idee die Umgebung mit meinen Gedanken zu manipulieren und siehe da auch das war möglich.

      Herrlich hier konnte man also reisen ohne Aufwand. Ich war in meinem vergangenen Leben viel gereist und hatte wunderschöne Orte besucht. Es war immer wieder ein Erlebnis eine neue Stadt zu besuchen, eine neue Landschaft zu entdecken. Es gab in der Nähe, wo ich wohnte, viele herrliche Städte, Dörfer und Landschaften. Es war gar nicht notwendig weit zu reisen. „Warum denn in die Ferne Schweifen, sieh das Gute liegt so nah.“ So schrieb Johann Wolfgang von Goethe, einer der berühmtesten Deutschen Dichter und Denker, in einem seiner Gedichte. Und er hatte recht. Also hier war das kein Problem mehr.

      Ich begann also zu experimentieren und schuf mir meine Umgebung, wie es mir gerade in den Sinn kam. Das größte Problem war zu entscheiden, welche Umgebung ich mir schaffen sollte. Aber das Problem ergab sich von selbst, denn ich fand heraus, dass es am Besten funktionierte, wenn ich die Umgebung an meine Stimmung anpasste, die ich in diesem Moment hatte.

      Wenn ich mich entspannen wollte dann formte ich mir eine Umgebung am Meer, wo die Wellen langsam an den Strand rollten, und sich dort im Sand verloren. Das sanfte Rauschen, das zu hören war beruhigte mich ungemein. Und so konnte ich mich ganz auf dieses Geräusch konzentrieren. Ab und zu konnte ich sogar das Schreien der Möwen hören. Genauso schön war es sich auf einen Berg zu setzen und um sich herum nur noch die verschneiten Gipfel der umliegenden Berge zu betrachten und frische klare Luft zu atmen. Das Atmen war aber nur Einbildung, wie alles hier, aber für eine komplette Vision notwendig. So überkam mich eine friedliche Stille in der ich Gedanken verloren da saß und mich entspannen konnte. Es war faszinierend und schön, es war einfach himmlisch.

      Mein Helfer

      Ich hatte mich wunderbar entspannt und fühlte mich ausgezeichnet. Nun begann ich wieder damit, mich zu deplatzieren. Wenn das hier die Methode der Fortbewegung ist, dann musste ich diese auch beherrschen lernen. Außerdem wollte ich schließlich jemanden finden, der mir etwas über diesen Ort und die Möglichkeiten, die sich hier boten, erzählen konnte. Gezielt konzentrierte ich mich auf bestimmte Stellen, die sich von der Umgebung unterschieden und schon war ich an diesem Platz. Nachdem ich eine Weile herumexperimentiert und mich an verschiedene Stellen gedacht hatte und ich sah, dass es so funktionierte, setzte ich zu einem neuen Sprung an.

      Doch irgendetwas war schief gegangen. Ich landete zwar an der Stelle, an die ich gedacht hatte, aber gleichzeitig spürte ich einen Widerstand und hörte eine Stimme. Irgendjemand sagte:“ Hallo, hallo, aber nicht so stürmisch! Du wirfst mich ja um“.

      Es war eine freundliche, angenehme und wie es klang, eine männliche Stimme. Ich war erschrocken, denn ich spürte den Widerstand, der mich abbremste deutlich.

      „Wer ist da, hallo?“, dachte ich. „Entschuldigung aber ich kenne mich hier nicht so richtig aus, ich versuche klar zukommen“, dachte ich weiter und entschuldigte mich.

      Mir war es als ob ich ein Lachen wahrnahm, und hörte dann, wie der Unbekannte sagte:

      „Kein Problem, ich sah Dich hier ankommen, und wartete nur ab, bis Du Dich ein bisschen orientiert und angepasst hast, ich nenne mich hier Makrobius. Willkommen in der Zwischenstation“.