Genesis I. Alfred Broi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Broi
Издательство: Bookwire
Серия: Genesis
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742759528
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ihn mit großen Augen an. „Ich glaub, ich muss wichsen!“

      „Keine Chance!“ Jorik zog ihn mit sich. „Wenn du es richtig anstellst, mein Freund, wirst du heute Nacht Mütze - Glatze zur Abwechslung mal wieder ohne deine eigenen Finger spielen können!“

      Jorik führte die beiden gutgelaunten Männer zunächst in die prachtvoll gestaltete und mit zahlreichen Bildern verzierte Kapelle. Der breite Gang führte sie zur gegenüberliegenden Seite, wo die beiden Flügeltüren aus massivem Rombasholz geöffnet waren und das Licht in den Innenraum fluten ließen.

      Während sie darauf zuschritten, erkannte Mavis auf der rechten Seite den wuchtigen, mit glänzenden und edlen Metallen und Edelsteinen besetzten Altar.

      Doch offensichtlich fand die Zeremonie nicht hier im Inneren des Gebäudes statt, sondern draußen in der freien Natur.

      Mavis, Jorik und Shamos traten zurück ins Tageslicht und mussten für einen Moment ihre Augen vor den Sonnenstrahlen schützen.

      Jorik schritt sofort weiter eine breite Treppe hinunter, die sie direkt an das Meer führte, wo auf einer Art steinernen Plattform ein geweihter Steinkreis zu sehen war. Dahinter waren Sitzgelegenheiten aufgebaut und ein Meer aus Blumen verteilt worden.

      Mavis konnte rund einhundert geladene Gäste erkennen. Langsam folgte er Jorik und Shamos, die bereits durch den Steinkreis auf den Gang zwischen den Gästen zum äußeren Ende der Plattform gingen.

      Dort befand sich ein weiterer Altar, der als schlichter Quader aus einem massiven, tief-violett funkelnden Iritat-Kristall gehauen worden war.

      Der Priester davor schaute mit einem nervösen Lächeln zu Mavis und verfolgte seinen Weg in seine Richtung.

      Vor dem Priester knieten bereits Vilo und Kaleena, er in feinstes, blaues Megallin-Tuch gehüllt, sie in ein silberfarbenes und weich-fließendes Kleid aus sanft schimmerndem Issatin-Stoff.

      Als Mavis die hinteren Reihen der Gäste erreichte, wurde er bereits mit strafenden und vorwurfsvollen Blicken begrüßt, doch er machte sich nichts daraus, sondern lächelte Ihnen extra fröhlich zu.

      Jorik und Shamos waren am vorderen Ende der Sitzreihen nach links getreten und standen jetzt dort kerzengerade und mit vor dem Bauch verschränkten Armen.

      Während Mavis zu Ihnen trat und gleichsam Haltung annahm, erkannte er auf der rechten Seite drei weibliche Personen, die in wunderschöne Kleider gehüllt, ebenfalls stehend, gebannt auf den Priester schauten.

      Es waren, genauso wie Jorik, Shamos und er, die Siegelbewahrer dieser Zeremonie.

      Nachdem Mavis einmal durchgeatmet hatte, spürte er noch immer den Blick des Priesters auf sich und lächelte ihm freundlich zurück, woraufhin sowohl Vilo, als auch Kaleena ihre Köpfe zu ihm drehten und ihn ebenfalls nervös lächelnd anschauten.

      Mavis nickte ihnen zu und schloss dabei kurz die Augen zur Bestätigung, dass sie hier das Richtige taten.

      Im selben Moment räusperte sich der Priester und die Zeremonie begann,

      Dass er zuvor noch von der Frau direkt gegenüber des Ganges mit einem neugierigen und sanft lächelnden Blick beobachtet wurde, sah Mavis nicht mehr.

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      Der Priester begrüßte zunächst die anwesenden Gäste und natürlich ganz speziell das Jubelpaar, bevor er aus den alten, heiligen Schriften zitierte und dabei die Größe des Herrn hervorhob, seine Güte, seine Macht und seine Barmherzigkeit, um schließlich auf die große Verantwortung, aber auch die große Chance der gemeinsamen Existenz einzugehen, die Vilo und Kaleena heute schließen wollten.

      Mavis hatte bereits einigen Zeremonien beigewohnt, um die Worte des Priesters gut genug zu kennen, um nicht mehr zuhören zu müssen.

      Stattdessen entspannte er sich, ließ sich sein Gesicht durch die Sonnenstrahlen erwärmen, während ihn die leichte Meeresbrise angenehm abkühlte und lauschte dabei dem vielfältigen Gesang der Vögel in der Bucht und dem unterschwelligen, stetigen Rauschen des gewaltigen Wasserfalls des Monrowani-Stroms, der sich in einiger Entfernung fast vierhundert Meter tief tosend ins Meer ergoss.

      Seine Aufmerksamkeit wurde erst wieder gefordert, als sich Vilo und Kaleena erhoben und zu ihnen umdrehten. Dabei streckte Kaleena ihren rechten Unterarm schräg nach vorn und Vilo legte seine linke Hand darauf.

      Eine Sekunde später trat die rechte der drei Frauen nach vorn. Es war Alisha, Joriks Frau. Das Kleid, das sie trug, schmiegte sich sanft um ihren wundervollen Körper und ihr makelloses Gesicht strahlte im hellen Licht der Sonne. Mavis beneidete Jorik sofort wieder um diese Frau an seiner Seite.

      In ihren Händen trug Alisha eine Kette aus edlen Maorik-Kristallen in reinstem Weiß. Sie stellte sich vor Vilo und Kaleena und lächelte beide fröhlich an.

      „Benikassak!“ sagte sie laut und deutlich das uralte Wort für Glück, während sie ihre Kette über die Hände der beiden streifte und sie auf ihre Unterarme legte.

      Danach drehte sie sich um und trat einen Schritt vor und zwei Schritte nach rechts, wo sie sich erneut umdrehte und verharrte.

      Die mittlere Frau aus der ehemaligen Dreierreihe trat hervor. Mavis sah auch ihre Kette aus leuchtendem Gelb und erkannte gleichzeitig, dass diese Frau eigentlich noch gar keine richtige Frau war, sondern die siebzehn Zyklen zählende Cousine von Kaleena.

      In ihrem Kleid sah sie jedoch schon richtig erwachsen aus und Mavis konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie in ein paar Jahren ihrer Cousine in Aussehen und Attraktivität in nichts nachstehen würde.

      „Samulien!“ sagte sie, während sie ihre Kette ebenfalls über die beiden Hände auf die Unterarme schob und kurz vor Alishas Kette platzierte. Es war das uralte Wort für Kraft.

      Auch sie trat wieder zurück und stellte sich neben Alisha.

      Dann trat die letzte Frau nach vorn und Mavis konnte sie für eine Sekunde schräg von der Seite sehen.

      Sie war einen Kopf kleiner, als er selbst, hatte blonde, lockige, schulterlange Haare, ein ebenmäßiges Profil und helle, samtene Haut.

      Ihr Kleid schmiegte sich an ihren wundervollen Körper wie eine zweite Haut und brachte ihre kleinen, aber makellosen Rundungen auf eine derart erotische Art und Weise zum Ausdruck, dass Mavis seinen Blick nicht von ihr lassen konnte.

      Die Frau legte ihre Kette aus tiefroten Edelsteinen vor die beiden anderen Ketten.

      „Iridischta!“ sagte sie laut das Wort für Liebe mit einer Stimme, die Mavis sofort als wohlklingend und sympathisch empfand.

      Als sie sich umdrehte und neben die beiden anderen Frauen trat, schaute sie mit einem derart sinnlichen Lächeln direkt in Mavis Augen, dass er spürte wie sein Mund augenblicklich trocken wurde. Dennoch hielt er ihrem Blick stand, bis sie sich wieder umdrehte und ihm den Rücken zukehrte.

      Neben sich hörte er, wie Jorik sich räusperte. Mavis schaute zu ihm, machte große Augen und schob anerkennend die Unterlippe nach vorn.

      Jorik nickte ihm ernst zu, schloss dabei die Augen und machte einen Froschmund und bestätigte ihm damit, dass es genau diese Frau war, auf die er vor wenigen Minuten so vielsagend angespielt hatte.

      Mavis holte mit der rechten Hand seine Kette aus der Uniformtasche. Sie war mit tiefschwarzen, funkelnden, ja fast schon pulsierenden Edelsteinen besetzt.

      Er trat vor Kaleena und Vilo und legte ihnen seine Kette mit einem breiten Lächeln um.

      „Amuradith!“ sagte er laut und deutlich – Leidenschaft!

      Dann drehte er sich um und während er sich in einem Schritt Entfernung neben die junge Frau von eben stellte, waren ihre Blicke für einen kurzen Moment fest aufeinander geheftet.

      Doch dieser kurze Moment reichte, um Tausende, ach was Millionen und aber Millionen Nervenzellen in Mavis in Erregung zu versetzen und