Die Chroniken von Eskandria. Marcel Kircher. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marcel Kircher
Издательство: Bookwire
Серия: Die Chroniken von Eskandria
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752909043
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      Marcel Kircher

      Die Chroniken von Eskandria

      Schicksalsspiele

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Schicksalsspiele

       Kapitel 2 – Geheimnisvoller Fremder

       Kapitel 4 – In die Falle gegangen

       Kapitel 7 – Nowkuns Experimente

       Kapitel 9 – Der Heerwurm

       Kapitel 12 - Seelensturm

       Kapitel 20 – Ein neuer Anfang

       Impressum neobooks

      Schicksalsspiele

      Einleitung

      Das Böse, die Manifestation aller negativen Gefühle, umkreist dich, so nah, dass du seinen heißen Atem spürst. So nah, dass das Dunkel einfach nach dir greifen und dich mit sich in den Abgrund ziehen kann. Du schreist die Angst aus dir heraus, doch kein Ton kommt über deine Lippen. Du willst die Hände abwehrend über dem Kopf zusammenschlagen, doch dein ganzer Körper ist wie gelähmt, ein Gefängnis, das deine Seele einschließt. Raum und Zeit, Zukunft, Vergangenheit, Erinnerungen. All das ist bedeutungslos geworden. Nur der Schrecken ist real. Doch dann entdeckst du ein Schlupfloch, eine kleine undichte Stelle zwischen den wirren Konstrukten deines Verstandes, eine Chance, endlich aufzuwachen, um dem Grauen zu entfliehen. Du siehst das Licht, rennst darauf zu, lässt die schwere Finsternis hinter dir und öffnest die Augen...

      Nachdem er nur knapp dem Tod entrinnen konnte, aber das Drachenbündnis besiegelt und den Frieden in Eskandria hergestellt hatte, hofft Marcel auf ein ruhiges Leben mit seiner Gefährtin Tamina auf ihrem kleinen Anwesen in Smorland. Doch das Schicksal hat etwas Anderes mit ihm vor – nachdem Marcel, Tamina und Rodge mit ihren neuen Begleitern Koni und Dogo ein geheimnisvolles Rätsel in Galluria gelöst haben, erscheint Marcel ein sonderbarer Wandersmann. Er spielt gerne gefährliche Spiele – und Marcel ist seine Spielfigur! Selbsterfüllende Prophezeiungen, ein silbernes Horn, Wiedergänger und der drohende Verlust über die eigene Menschlichkeit und das Verwandeln in eine totbringende Bestie bieten die Prüfungen des Wanderers. Wird es dem Drachenprinzen auch dieses Mal gelingen die Schicksalsspiele zu gewinnen und Eskandria erneut von dem Untergang bewahren?

      Kapitel 1 – Der Fluch des Schlosses

      Es war einmal ein mächtiger König, dessen Bestreben über alle Maßen darin bestand, seine Güter und Besitztümer zu vermehren. Bald schon war seine Schatzkammer bis obenhin gefüllt. Mit Gold, Schmuck und wertvollen Steinen. Doch mit des Königs Vermögen wuchs auch die nagende Furcht, er könnte all dies eines Tages wieder verlieren, Opfer gemeiner Diebe werden. Also befahl er seinem obersten Magier, einen Zauber zu wirken, der das Gold für alle Zeit vor dem Rest der Welt beschützen sollte. Der Magier beschwor daraufhin einen mächtigen Drachen, Dragorak, der fortan verflucht war, die Schatzkammer zu bewachen. Doch das Leuchten des Goldes und das Glitzern all der Edelsteine vermochte die Finsternis in des Königs Herzen nicht vertreiben. Er misstraute allen Menschen, die ihn umgaben, sah in jedem einen Schurken, der es auf sein Allerheiligstes abgesehen hatte. Selbst dem Magier - dem einzigen, der den Bann des Drachen hätte aufheben können - unterstellte er bald die bösesten Absichten und steigerte sich schließlich so in seinen Wahn, dass er ihn ermordete. Der König wähnte sich glücklich, jetzt, da es niemanden mehr gab, der ihm hätte seines Schatzes berauben können. Leider ist das ganze Gold der Welt nur Staub in den Händen eines Mannes, dessen letzte Stunde schlägt. Der König starb - unendlich reich, aber einsam und verlassen. Zurück blieben Gerüchte, die sich um den größten Schatz rankten, den ein Mensch sich nur vorstellen konnte. Viele mutige Männer hatten seitdem versucht, die Kammer tief in den Eingeweiden des Schlosses zu finden, doch bezahlten sie alle ihre Tollkühnheit mit dem Leben. So kam es, dass das Königreich unterging und in Vergessenheit geriet. Dragorak, der Drache, fiel in einen tiefen Schlaf, der solange fortwähren sollte, wie das Siegel zur Kammer, die er bewachen musste, unversehrt blieb. Was jedoch die Jahrhunderte überdauerte, war die Legende von einem unermesslichen Schatz und die Warnung, jenen für alle Zeit an seiner verfluchten Lagerstätte ruhen zu lassen. Aber die Gier der Menschen ist stärker als ihre Furcht - und so geschah, was niemals hätte geschehen dürfen:

      Räuber drangen in das Schloss ein, ignorierten alle Mahnrufe, umzukehren; und fanden sich schließlich vor dem Eingang der Schatzkammer. Sie brachen das Siegel - und erweckten die Bestie...

      „Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass etwas nicht stimmt?“ Einer der fünf Männer blickte sich ängstlich und verstohlen um. „Wir dürften nicht hier sein. Ich habe euch doch eindringlich vor dem Fluch gewarnt.“

      „Fluch! Pah! Welch ein Unsinn, Heydahl.“ Der Anführer der Räuberbande baute sich vor seinem Komplizen auf. „Reine Legenden und Märchen nenne ich so etwas. Märchen, um dumme Jünglinge wie dich vor dem größten Schatz des Reiches fernzuhalten.“

      „Aber“, flüsterte Heydahl, „alle Menschen denen wir begegneten versuchten uns umzustimmen. Warum sollten sie sich irren?“

      „Weil es naive Bauerntrottel sind“, grummelte der Anführer. „Aber gut, dann geh doch nach Hause und verkriech in deinem Nest, wie ein ängstlicher Takk. Hat auch für uns seine Vorteile, dann müssen wir schon nur noch durch vier, anstatt durch fünf teilen.“

      Heydahl schwieg und blickte sich weiterhin um, während der Anführer mit dem Rest der Gruppe an die versiegelte Tür der Schatzkammer trat.

      „Hier muss sein“, meinte er stolz. „Hinter dieser Tür muss er sich befinden.“

      „Da könntest du Recht haben, Vater“, jubilierte ein anderer Mann des Quintetts. „Während vieles in diesem Gemäuer schon zu längst zu Staub verfallen ist, ist dieses Siegel vollkommen unversehrt. Wie durch Zauberei.“

      „Richtig Kevdi, mein Sohn. Dann lass uns mal das Siegel öffnen.“ Mit einem mächtigen Hieb seines Schwertes zerschlug der Anführer das Siegel und öffnete die Tür. Der Inhalt der Kammer und dessen Glanz blendeten die Männer und beinahe ehrfürchtig betraten sie den Raum.

      „Irgendwas stimmt hier nicht“, stammelte Heydahl. „Das ist der Fluch. Er wird uns treffen.“

      „Halt die Schnauze!“ Der Anführer war drauf und dran Heydahl eine Ohrfeige zu verpassen. „Sieh dir das an. Von jeder einzelnen Münze in dieser Kammer könnte man sich ein halbes Königreich kaufen. Endlich raus aus unserem Bauernkaff.“

      „Dann wären wir die reichsten Männer“, stimmte Kevdi ein. „Wir könnten uns Fürsten nennen. Die reichsten Fürsten Eskandrias. Die Frauen würden Schlange stehen.“

      „Das ist eine gute Einstellung, Sohn. Mach dir die Taschen voll und nimm dir, so viel du tragen kannst.“

      Der junge Mann war gerade dabei sich seinen Beutel mit Goldmünzen zu füllen, als aus der Ferne ein Rauschen und Brüllen zu hören war. Dragorak war, wie es der Zauber ihm befahl, in der Schatzkammer erschienen und nahm das Quintett ins Visier. Kevdi ließ seinen Beutel langsam sinken, doch es war zu spät – ein Feuerschwall kam aus dem