„Grüß di, Regina. Bist du allein hier?“
„Genau, Domo. Peter und der Eckhard sind gerade zur Tür hinaus. – Was gibt´s denn?“, fragt die Polizeimeisterin, die vor einigen Monaten noch mit dem Jungbauern verbandelt war.
„Du, Gina, ich habe was Neues erfahren, wer meinen Vater hat umgebracht haben könnte.“
„Das erzählst du am besten gleich den Kommissaren in Kempten.“
„Spinnst du, mit den Affen will ich nichts mehr zu tun haben. Die wollten mir doch sogar den Brand in der „Schnatossi“ in die Schuhe schieben.“
„Vorsicht, bitte, Domo, hast du sicherlich schon mal was von Beamtenbeleidigung gehört, oder?“
Dominik nickt ihr zu.
„Trotzdem, ich möchte hier meine Aussage machen.“
„Geht klar. Du musst dich allerdings noch kurz gedulden. Ich komme auch gerade aus einem Einsatz. Und jetzt muss ich zuerst mal pullern, wenn du verstehst, was ich meine.“
Dominik errötet leicht.
„Natürlich, das geht natürlich vor.“
„Setz dich solange, ich bin gleich zurück.“
Mit diesen Worten verlässt Regina Ströbele die Dienststelle und verschwindet im Flur.
Ohne Zeitverzug springt Steingasser auf und eilt zum Schreibtisch des Dorfsheriffs. Blitzschnell durchstöbert der die Akten, die ordentlich gestapelt dort liegen.
Schon nach wenigen Minuten findet er, was er gesucht hat.
„Habe ich es doch gewusst. Rüdiger, die alte Ratte, hat mich der Brandstiftung bezichtigt. Das konnte ich mir eigentlich auch allein denken. Das Schwein ist noch immer hinter meiner Doro her. – Na warte!“
Dominik legt den Aktenstapel wieder geordnet zusammen und verlässt schnell das Inspektionsbüro.
Kurz darauf erscheint Regina wieder im Türrahmen.
„So, Domo, dann wollen wir mal. – Oh, wo ist er denn?“
Kapitel 24 - Kempten Mordkommission 17.02., 14:30
Der große Versammlungsraum der Kriminalpolizei in Kempten in der Hirnbeinstraße 10 füllt sich langsam. Er wurde erst im vergangenen Herbst im obersten Stock des alten Gebäudes eingerichtet.
Noch am Samstag wurde die Sonderkommission „SoKo Armbrust“ gebildet. Ihr Leiter Hauptkommissar Maximilian Riethmüller hat zu einer ersten Sitzung für den heutigen Montag alle beteiligten Beamten eingeladen, die zunächst die neuen Erkenntnisse vortragen sollen.
Hubertus Schleich hat bereits einen Bericht des Kriminaltechnischen Instituts in München zugefaxt bekommen. Er liest vor:
1 Am Rennrad der Marke „Giant“, das dem Opfer gehörte, sind keinerlei Spuren eines Unfalls zu erkennen.
1 Bei dem Pfeil handelt es sich nach der Farbe und der Befiederung zu urteilen um einen Armbrustbolzen der Firma „GSG“ aus Aluminium, Durchmesser 9 mm; Länge 16 Zoll oder 41 cm.
2 Der Bolzen wurde den Spuren am Tatort zufolge aus größerer Entfernung abgeschossen, geschätzt aus ca. dreißig Meter. Die Präzision des Schusses lässt auf die Verwendung einer Armbrust mit Zielfernrohr schließen. Eine mögliche Waffe ist die „Recurve Desert Hawk“ von der Firma „Poe Lang“.
3 Die Videokassette war in Folie eingeschweißt, scheint neuwertig und noch nicht gebraucht zu sein. Es waren keine Fingerabdrücke oder anderes DNA-Material feststellbar.
4 Die gefundene Plastiktüte der Discounterkette „Netto“ könnte in Fischen erstanden worden sein. Auf einem zerknüllten Kassenbon stand: Netto Marken-Discount, 87538 Fischen, Am Anger 1.
5 Das Blut an der oberen Figur der Illersprung-Skulptur stammt eindeutig vom Mordopfer Maximilian Gruber.
6 Der Abdruck der gefundenen Reifenspur lässt sich dem Profil eines Ganzjahresreifen von „Goodyear“, „205/55 R16 91 H Vector“ zuordnen. Dieser Ganzjahresreifen wird oft gekauft.“
Schleich lässt den Bericht auf die Tischplatte gleiten. Die zur Zeugenbefragung in der Nähe des Tatorts abgestellten Kollegen haben keine weiteren positiven Ergebnisse. Niemand hat etwas gehört, geschweige denn gesehen.
Nach einigen weiteren Wortmeldungen kürzt Riethmüller das enttäuschende Meeting ab.
„Wir müssen zunächst in zwei Richtungen ermitteln: Hatte der junge Gruber Feinde? Sollte er überhaupt ermordet werden und warum oder liegt gar eine Verwechslung vor? Was sollte der Mörder denn als Gegenleistung für das angebliche Beweisvideo erhalten?“
Nach dieser Einschätzung verteilt er Aufgaben für seine Mitarbeiter. Er selbst will zunächst selber dem alten Gruber auf den Zahn fühlen.
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