Ich war mit Ariana zu unserem Platz am Fluss gegangen. Zuerst begleitete ich sie eher zögerlich. Sie nahm mich an die Hand und zog mich einfach mit und ich folgte ihr willenlos. Zu tief saßen noch die Eindrücke vom Ritual. Ariana spürte meinen Widerstand. „Hier“, sagte sie, „trink etwas!“ und hielt mir einen Schlauch hin. Es schmeckte sehr eigenartig, blumig und doch etwas bitter. „Was ist das?“, fragte ich verdutzt. „Es wird dir Kraft verleihen“, sagte sie mit einem Lächeln und hob den Schlauch wieder an meinen Mund. Und sie sollte Recht behalten. Ich trank weiter und spürte, wie Wärme in mir aufstieg. Durstig trank ich immer mehr. „Warte!“, sagte sie bestimmt und nahm mir den Schlauch schließlich weg. „Das reicht!“ Und nun trank auch sie einen kräftigen Schluck. Wie benommen stand ich da. Immer mehr Wärme stieg in mir auf und mit ihr kam die Lust, Lust auf sie. „Was war das?“, wollte ich wissen, doch sie antwortete nicht und zog mich mit ihr. Mein Zögern war wie weggeblasen. Ich wollte sie und sie mich. Wir rannten zum Fluss. Ich drehte mich noch kurz einmal in Richtung des Lagers um, ich sah niemanden, außer... Da war doch ein Schatten. Da folgte uns doch jemand! Die immer stärker werdende Hitze in mir vertrieb jedoch urplötzlich jeden weiteren Gedanken. Ich dachte nur noch an Ariana und spürte, wie mein Verstand aussetzte. Gierig griff ich nach ihrem Körper, ich wollte sie, es überkam mich, fest zog ich sie an mich und ich spürte, wie mein Speer zwischen den Beinen wuchs und immer fester und härter wurde und ich presste sie noch stärker an meinen Körper.
„Warte“, stöhnte sie, „warte, langsam.“ Sie löste sich aus meiner Umklammerung. „Du bist wie ein wilder Büffel“, lachte sie. Jetzt stand sie vor mir und zog ihr Kleid aus. „Du bist so wunderschön, so wunderschön.“ Ihr Anblick raubte mir den Atem. Wieder wollte ich sie an mich ziehen. Doch sie legte ihre Hände auf meine Brust. Ich schloss die Augen und keuchte. Ihre Hände glitten meinen Körper entlang nach unten und lösten langsam meinen Lendenschurz. Plötzlich stieg eine Scham in mir auf. Ich stand völlig nackt mit meinem nach oben gerichteten Speer vor ihr. Ihre Hände glitten tiefer und umschlossen ihn. Ich stöhne auf vor Lust und auch sie stöhnte. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und sah ein Glühen in ihren Augen. Ihre Hände lösten sich und sie führte meine Hände an ihre Brüste. Diese Berührung war zu viel für mich, wild umschloss ich wieder ihren Körper, drückte sie an mich und zog sie zu Boden. Ich spürte ihren Widerstand, doch ich konnte nicht anders. Ich konnte nun gar nicht mehr denken und drang in sie ein. Ihr Widerstand verstärkte sich, doch je stärker sie sich wehrte, desto heftiger stieß ich meinen Speer in sie. Sie wehrte sich weiter, doch davon merkte ich nichts mehr. „Hör auf!“, schrie sie, doch ich konnte nicht. Sie versuchte mich von sich zu stoßen. Doch ich wurde nur immer wilder. Dann verschwand ihr Widerstand und sie gab sich mir hin. Ich lag weiter auf ihr und drang immer wieder in sie ein. Meine Lust wurde immer größer. Ich gab mich meiner Lust ganz hin und kurz bevor ich zum letzten Stoß ansetzen wollte, stieß sich mich mit letzter Kraft von sich runter.
Mein Speer entlud sich neben ihr auf den Boden und mit ihm auch meine Anspannung. „Ich will kein Kind von dir!“, fuhr sie mich an. Ich wusste nicht, was sie meinte. „Du gehst weg und ich will kein Kind von einem Mann, der nicht da ist. Und so will ich dich schon gar nicht.“ Trotzig schaute sie mich an. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte.
„Aber, du, du wolltest mich doch auch“, stotterte ich verwirrt.
„Ja“, schrie sie mich man, „aber nicht so! Du hast einfach zu viel getrunken!“
Langsam kehrte mein Verstand zurück, doch verstehen konnte ich ihre Worte trotzdem nicht.
„Wie meinst du das?“, fragte ich.
„Ach“, sie schwieg. Ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten. Sie wandte sich ab und ging in den Fluss und wusch sich. Danach kam sie zurück, zog ihr Kleid an und ging schweigend an mir vorbei.
Ich blieb alleine zurück, am Flussufer liegend und schaute in den Himmel. Über mir zeigte sich ein wundervolles Sternenmeer. Glänzend funkelten die Sterne, doch sie spendeten mir keinen Trost. Auf dem Fluss trieb ein leeres Boot. Es war nur ganz undeutlich zu sehen, es trieb direkt zu mir ans Ufer und blieb dort liegen. Dieses Kanu hatte ich nie zuvor gesehen und spürte doch, dass es nicht ohne Grund neben mir landete. Ich ging hinüber zu dem Kanu und zog es weiter ans Ufer. Es war nicht groß, aber groß genug für einen Mann und seine Habseligkeiten. Aus einem Instinkt heraus legte ich mich in das Kanu und schaute wieder in den Nachthimmel. Die Sterne schienen nun noch heller zu scheinen. „Dies ist also mein Weg“, flackerte es noch kurz in mir auf und ich schlief traumlos ein.
Lautes Lachen der Kinder weckte mich. Zu lustig war es für sie, mich hier nackt in einem Kanu schlafend vorzufinden. Von der Sonne geblendet schaute ich blinzelnd an mir herunter und wusste augenblicklich, warum genau sie lachten. Mein Speer stand wieder oder vielleicht immer noch, ich wusste es nicht. Schnell zog ich meinen Lendenschurz an und ging in den Fluss, um mich zu waschen. Das kalte Wasser bewirkte, dass sich mein Speer nun wieder in seinem normalen Zustand befand. Erleichtert ging ich zurück ans Ufer. Ich beauftragte einen der größeren Jungen auf das Boot aufzupassen und machte mich auf den Weg ins Lager. Das Lachen der Kinder hörte ich noch immer, als ich den äußeren Rand unseres Lagers erreichte.
„Warum stehst du hier?“, fragte mich mein Vater. Ich erschrak, denn ich stand plötzlich vor seinem Zelt, ohne zu wissen, wie ich dort hingelangt war.
„Was willst du, Suilenroc?“, fragte er weiter.
„Ich werde gehen“, sagte ich kurzum, ohne dass ich meine eigene Stimme wieder erkannte.
„Wohin?“, fragte er, nun sichtlich irritiert.
„Ich weiß es nicht, ich werde mich vom Fluss treiben lassen“, sagte ich ganz selbstverständlich.
„Du hast kein Kanu.“ Seine Stimme klang hohl und zugleich ehrlich überrascht.
„Der Fluss hat mir gestern Nacht eines gebracht.“
Er schaute mich an, eine ganze Zeit lang, und wir sagten kein Wort. Einige Dorfbewohner blieben stehen und beobachteten uns lautlos.
Mein Vater brach das Schweigen: „Dann geh!“, sagte er verärgert und enttäuscht. Sein starrer Blick war fest auf mich gerichtet. Drei, vier Atemzüge lang, dann drehte er sich wortlos um und ging in sein Zelt. Er ließ mich, seinen Erstgeborenen, ohne eine Geste des Abschieds, ohne ein weiteres Wort, stehen.
Ich wusste es noch nicht, doch das war das letzte Mal, dass ich meinen Vater Flodur, das Stammesoberhaupt unseres Volkes, sah.
Da stand ich nun. Tief enttäuscht brauchte ich noch einen Moment, bevor auch ich ihm den Rücken zukehren konnte. Jetzt erst sah ich, wie viele Menschen sich neugierig um mich und um das Zelt versammelt hatten. Schweigend bahnte ich mir einen Weg durch sie hindurch und ging direkt zu Eiramsors Zelt, meinem Zuhause. Erleichtert stellte ich fest, dass es leer war. Ich ging zu meinem Schlafplatz und packte meine Habseligkeiten zusammen. „Nun gut, dann werde ich ohne Abschied gehen“, dachte ich verärgert.
Ich verließ das Zelt und traf auf Eiramsor, die mich mit einem Speer in der Hand vor dem Zelt erwartete.
„Was hast du getan?“, fuhr sie mich wütend an.
„Willst du mich töten?“, erwiderte ich immer noch verärgert und erschrocken.
„Was?“ Ihre Wut wich und die Situation entspannte sich augenblicklich.
„Na, was willst du denn sonst mit dem Speer? Kräuter aufspießen?“, fragte ich erleichtert.
Sie schaute auf ihre Hand und lächelte, als sie den zum Angriff erhobenen Speer sah.
„Das ist deiner“, sagte sie und fuhr spöttelnd fort: „Du hast ihn gestern bei der Weihe vergessen. Doch soweit ich gesehen habe, hast du dich mit deinem anderen Speer mehr beschäftigt.“ Sie reichte mir den Speer und ich betrachtete ihn voller Stolz. Wunderschön verziert war er.
„Ich habe ihn für dich gemacht“, hörte ich Flaro sagen, als er mit einer Frau Hand in Hand hinter Eiramsor hervor trat.
Ich wollte mich gerade bei Flaro