Walter K. Ludwig
Gaukler
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Inhaltsverzeichnis
Gaukler
Walter K. Ludwig
Gaukler
In memoriam Waltraud Schmalz
(1928 - 2020)
Das Vergangene ist nicht tot.
Es ist nicht einmal vergangen.
(William Faulkner, 1897 – 1962)
Personen
Personen
Stefan Limbach: Bestsellerautor; hat die Krise
Ernesto Biedermann: Oberstaatsanwalt; hat's nicht leicht
Silke Schröder: Journalistin; hat viel Ehrgeiz
Bertram Wolf: Fotograf; immer auf der Jagd
Hans-Ulrich Mathes: Chefredakteur; mag Zahlen und Autos
Nui Choonhavan: Verkäuferin; mag Limbach
Catrin Balkenberg: Ministerialrätin; hilft Limbach
Moritz Lenz: Bester Freund; hat Zweifel
Dr. Theodor Meier-Streng: Leitender Oberstaatsanwalt; hat`s bald geschafft
Enno zu Götzburg: Privatier; mag keine Taxifahrer
Peter-Heinrich Wagner: Verleger; hat viel zu verlieren
Denise Ziessner: Kassiererin; regt sich leicht auf
Vivien Hansen: Kellnerin; überrascht Limbach
Heiner M. Grotelüschen: Buchhändler; weiß viel
Peggy Fazzinetti-Scalabrino: Kellnerin; weiß was gut ist
Ulla Leer: Lehrerin; weiß zu viel
Emil Kostner: Kriminalhauptkommissar; wüsste gern mehr
Ein Engel: macht Limbach Mut
Cora Wachowiak: blond
1. Große Freiheit
1. Große Freiheit
Stefan Limbach, eine Leserin, ein Schnösel, Peggy Fazzinetti-Scalabrino, Silke Schröder, Nui Choonhavan
Erfolg ist wie ein scheues Reh. Er lässt sich nur selten und nur bei wenigen blicken. Und bei der geringsten falschen Bewegung ist er wieder verschwunden. Wer hat das gesagt? Stefan Limbach denkt nach. Es fällt ihm nicht ein. Oder ist er es etwa selbst gewesen, dem dieser weise Spruch eingefallen ist? Dieses, wie er findet, sehr passende Bild. Gut möglich. Ihm ist schon so manches in den Sinn gekommen. Viel dummes Zeug. Müll. Aber gelegentlich eben auch der ein oder andere ganz brauchbare Gedanke.
Und dann, vor zwei Jahren, diese geniale Idee. Deren Verwirklichung sein Leben von Grund auf verändert hat. Nicht von heute auf morgen, nein. Aber dann irgendwann eben doch.
Luxusfrühstück in einem Nobelhotel an der Alster.
Limbach hat Zeiten erlebt, in denen er manchmal mit drei Euro in der Woche auskommen musste. Er kann sich noch gut daran erinnern. Es ist noch keine zwei Jahre her.
Jetzt: Schampus, Lachs und Pipapo. Knallroter Lamborghini vor der Tür. Rolex am Handgelenk. Und Penthouse in Pöseldorf, zweihundert Quadratmeter. Drüben, auf der anderen Seite der Alster.
„Entschuldigung?“
Limbach blickt auf. Vor ihm steht eine schlanke Frau. Mitte vierzig. Vielleicht auch Ende vierzig. Gut erhalten.
„Ja?“
„Sind Sie Stefan Limbach?“
„Kommt drauf an.“
„Worauf?“
„Sind Sie von der Presse?“
„Nein.“
„Okay, dann bin ich's.“
Die Frau lächelt verlegen. Limbach ist freundlich. Er will ihr die Scheu nehmen.
Er weiß, was