Business-Rocker: Organisationsentwicklung - ganzheitlich oder gar nicht. Dienstleistungsorientiertes Handeln - gewinnorientiertes Wirken. Bernhard Schweizer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernhard Schweizer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783745001396
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ich seit bald vierzig Jahren in die Erde einpflanze, zunehmend Früchte tragen und in diesem Buch in einem integralen, ganzheitlichen Entwicklungsansatz für jeden am positiven Change Interessierten optimal und in nachvollziehbaren Prozessschritten erläutert werden.

      Jedem, der eine erfolgreiche Organisationsentwicklung anstossen möchte, sei dieses Buch wärmstens empfohlen.

       Klaus Kobjoll, Nürnberg im Juni 2015

      GAST

      FREUND

      SCHAFT

      Holger Schaeben über Bernhard Schweizer

       DER OPTIMIST

      Bernhard durfte ich kennenlernen, weil er ein Buch schreiben wollte, wozu er mich um Unterstützung bat. Bernhard musste Optimist sein. Schon vor unserem ersten Treffen habe ich ihn so gesehen.

      Ich glaube, nur Optimisten sind in der Lage, Bücher zu schreiben. Es ist doch so: Zuerst glaubst du, du wirst das Buch schreiben. Dann glaubst du, du wirst es bis zu Ende schreiben. Weiter glaubst du, dass es veröffentlicht wird. Und schliesslich hoffst du, dass es jemand liest. Und zu guter Letzt gehst du auch noch davon aus, dass andere dein Buch verstehen werden und dass es etwas verändern wird. Viel mehr Optimismus kann man wohl kaum an den Tag legen.

      Es ist gut, an sein eigenes Buch zu glauben. Wer an ein Buch glaubt, glaubt an etwas, dass es noch nicht gibt. Er glaubt auch, dass sein Text, den es noch nicht gibt, etwas bewirken kann. Er glaubt daran, dass es Menschen geben wird, die für die Worte empfänglich sein werden. Und indem er das alles glaubt, glaubt er vor allem an das, was er tut. Er hat Vertrauen in sein Schaffen, in sich selbst. Er hat Selbstvertrauen. Aber was wäre Selbstvertrauen ohne Optimismus?

      Die folgenden Zeilen habe ich schon vor langer Zeit aufgeschnappt und festgehalten. Sie sind für mich wie ein Bild, das ich immer wieder betrachten kann, das mich anspricht und mir etwas sagt. Ich habe die Zeilen für Bernhard wieder hervorgeholt. Sie sind von Kurt Marti1:

       «Wo kämen wir hin, // wenn alle sagten, // wo kämen wir hin, // und niemand ginge, // um einmal zu schauen, // wohin man käme, // wenn man ginge»

      Eigentlich sollte sich jeder diesen Satz hinter den Spiegel klemmen. Ganz einfach, weil er wie eine Medizin gegen den Zweifel wirkt. Weil er Vertrauen in die Zukunft gibt. Weil er sagt, dass man nichts unversucht lassen sollte. Weil er Mut macht.

      Wir versagen uns viel zu oft, Dinge zu tun, die wir eigentlich tun wollen. Warum hören wir nicht auf unsere innere Stimme? Warum geben wir dem Impuls nicht nach? Warum folgen wir nicht dem, was uns innerlich bewegt? Warum nicht? Weil wir Angst haben. Angst. Menschen haben Angst vor der Bewertung durch andere Menschen. Im Privaten wie im Beruf. Privat fürchten wir die Beurteilung durch Freunde, durch die Familie, durch Fremde, durch die Gesellschaft. Im Berufsleben fürchten wir uns vor der Bewertung durch den Chef oder durch Kollegen. Die Angst hält uns fest. Aus lauter Sorge, wir könnten etwas falsch machen, bewegen wir uns nicht vom Fleck. Wir fallen in eine Art Starre. Aus Angst vor dem Neuen. Aus Angst vor Veränderung. So ersticken wir jede Chance einer neuen Entwicklung im Keim.

      Wo aber kämen wir hin, wenn wir alle so ticken würden? Wahrscheinlich nicht mal bis zur nächsten Strassenecke.

      Ja, wo kämen wir denn hin, wenn wir Bestehendes einfach infrage stellten? Ja, sagt Kurt Marti, wo kämen wir hin? Eigentlich haben wir nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: Wir müssen hin – gehen. Hingehen, um nachzuschauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.

      Und wenn wir uns dann ein Herz gefasst haben und losgehen, müssen wir damit rechnen, dass sich uns ganz sicher wieder die Angst in den Weg stellen wird. Die Angst vor der Verschlechterung, dem Misserfolg, der Blamage. Sie nährt den Zweifel. Sollten wir nicht doch besser da bleiben, wo wir sind? Festhalten an dem, was wir haben?

      Nein! Denn durch Festhalten wächst kein Vertrauen. Wir müssen loslassen. Vertrauen ist eine Stärke, die in uns wohnt. Sie kann die Angst nicht ausschalten, aber niederkämpfen. Darauf können wir uns verlassen.

      Wir haben uns lange damit beschäftigt, wie Bernhards Buch werden soll. Sicher waren wir uns nur in einem Punkt: Es sollte kein gewöhnliches Sachbuch werden; es sollte etwas Besonderes werden. Also haben wir losgeschrieben, um zu schauen, wohin wir kämen, wenn wir schrieben. So ist etwas Aussergewöhnliches entstanden. Ein unorthodoxes Sachbuch. Ein Sachbuch, das eine Sache in den Mittelpunkt stellt und dabei den Menschen, der diese Sache zu seiner gemacht hat, vorstellt: Bernhard Schweizer.

       DER SCHWEIZER

      Die Marke Schweizer gibt es streng genommen erst seit 2003. Ihre Wurzeln reichen allerdings weiter zurück. Anfang der 1970er Jahre tun sich zwei nicht mehr ganz junge Schweizer zusammen. Aus dieser einmaligen Verbindung geht ein ebenso einmaliges Produkt hervor: der kleine Bernhard.

      Die Eltern Schweizer beweisen bei der Namensgebung ihres Fabrikationsergebnisses besondere Weitsicht oder besondere Heimatverbundenheit. Oder beides. Das wird sich erst später klären.

      Jedenfalls Bernhard. Löst der Name bei einem Bürger der Bundesrepublik Deutschland heutzutage allerhöchstens Mitgefühl aus, weckt er bei einem Schweizer heute wie damals starke Heimatgefühle. Man muss einen Namen eben im geografischen Kontext betrachten.

      In Deutschland gilt Bernhard als altmodisch, also weit entfernt vom Heute. In der Schweiz spielt das wohl eher keine Rolle. Einem Schweizer gesteht man noch das Patriotische zu, also die Nähe zum Gestern, zum Althergebrachten.

      Offensichtlich war den Eltern Schweizer das alles wurscht oder sie waren clever und hatten einen Plan. Man könnte den Eltern Schweizer auch zugute halten, dass es noch kein Internet gab, als sie ihrem No-Name-Produkt einen Namen gaben. Hätten sie die Möglichkeit einer schnellen Onlinerecherche nutzen können, hätten sie vermutlich entdeckt, dass den Namen Bernhard ausserhalb der Schweiz kein Kind mehr tragen sollte. Aber was interessiert schon einen Schweizer, was ausserhalb der Schweiz vorgeht? Ob mit oder ohne Internet.

      Rückblickend ist der 8.11.1971 als die Geburtsstunde der Marke Schweizer anzusehen. Von ihrer zukünftigen Form kann aber noch keine Rede sein. Die steckt noch in den Kinderschuhen, Grösse 17.

      Und was steckt im kleinen Bernhard? Ungewiss, ungewiss. Nur der Name muss an dieser Stelle nochmals betrachtet werden: Bern hard. Haben wir doch längst gemerkt. Bern – nicht die grösste Stadt der Schweiz, aber deren Hauptstadt. Bernhard Schweizer. Mehr Schweizer geht einfach nicht.

       DER KEIN BERATER IST

      Um dieses Bernhard-Kapitel schreiben zu können, versetzte ich mich im Nachhinein noch mal in unsere Gesprächssituation und nahm erneut in einem der dicken Lederpolstersessel des Hotels Widder im schönen Zürich Platz, wo wir uns anlässlich unseres Kennenlernens zum ersten Mal getroffen hatten. Wir sassen in der Bibliothek; entweder entspannt zurückgelehnt und angeregt plaudernd oder tief nach vorne gebeugt, um die Kekse oder die Cappuccinotassen auf dem sehr niedrigen Tischchen vor uns erreichen zu können. Wir waren bester Laune. Die Stimmung zwischen uns war genauso blau, wie der Himmel über Zürich an diesem Januarmorgen zürichhaft blau war. Dazu strahlte hell die Sonne. Bernhard strahlte auch.

      Zu meiner Überraschung trug er keinen feinen Zwirn. Ich hatte einen Anzugträger erwartet. Eine Beraterfigur, wie man sie sich vorstellt. Bernhard trug casual und einen Schweizer Dialekt. Letzteres hatte ich erwartet und wurde wenigstens darin bestätigt. Aber das war es dann auch.

      Einige Minuten verweilten wir in der Small-Talk-Phase. Dann suchte ich den Einstieg ins Businessgespräch. Ich nannte ihn Unternehmensberater. Kurz verfinsterte sich seine Miene, als hätte ich ihm ein Schimpfwort an den kahlen Kopf geworfen. Sofort wieder freundlich, aber bestimmt, machte er mir klar, dass er kein Unternehmensberater sei, sondern Organisationsentwickler. Meine Vorstellungen davon, was ein Organisationsentwickler sein könnte, waren zu diesem Zeitpunkt leider noch sehr beschränkt.

      Unternehmensberater und Organisationsentwickler hätten wenig gemeinsam, ausser, dass beide vorrangig