Kinder des Mondes. Evadeen Brickwood. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Evadeen Brickwood
Издательство: Bookwire
Серия: Erinnerung an die Zukunft
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738055030
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      Alesia vor etwa 12,000 Jahren

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      KINDER DES MONDES

      Erinnerung an die Zukunft Buch 1

      Kapitel 1

      Ein Seltsamer Ausflug

      Ein blasser Halbmond betrachtete gelassen das bunte Treiben an der Gaststätte im Carter-Tal. Es war kühl für einen Frühlingsmorgen, aber das konnte sich schnell ändern. Auf dem Parkplatz wimmelte es nur so von ungeduldigen Schülern. Viele hörten der Rede Dr. Broadbents nur mit halbem Ohr zu. Einige gähnten. Wann ging’s denn endlich los?

      “Meine Damen und Herren, ich hoffe doch sehr, wir verstehen uns. Bitte denken Sie daran - auf keinen Fall in die Nähe des Abgrunds gehen. Immer schön auf dem Fußweg bleiben. Ich erwarte jeden von Ihnen zur Mittagszeit gesund und munter oben auf dem Hügel wiederzusehen.”

      Der Direktor der ‘Pemberton Akademie für Fortschrittliches Lernen’, einer bekannten Schule für begabte Kinder, wollte sichergehen, dass seine Anweisungen auch befolgt wurden.

      “Also, bleiben Sie auf dem Fußweg... auch Sie da drüben!” Ein erschrockener Schüler sprang schnell wieder auf den steinigen Pfad zurück. “Denken Sie daran, was dem armen Tom Fraser passiert war...”

      Allgemeines Gemurmel. Alle wussten natürlich, dass Tom Fraser hier vor drei Jahren von einer Felsenkante abgestürzt war. Zum Glück war dem armen Tropf nicht viel passiert.

      “Na bitte,” sagte Dr. Broadbent mit einem zufriedenen Ausdruck. “Die unteren Klassen gehen mit Dr. Naidoo und Herrn Van Straten. Die Oberstufe bitte hier zu meiner Linken aufstellen. Sie wandern mit Frau Meyer und Dr. Wilkins.”

      Dr. Naidoo war so kurz gewachsen, dass sie im allgemeinen Durcheinander fast unterging. Sie versuchte sich mit schriller Stimme bemerkbar zu machen, “Victor und Brandon, kommt sofort wieder zurück.”

      Dr. Broadbent strich sich die spärlichen Haarsträhnen aus der glänzenden Stirn und teilte die Schüler in ihre Gruppen ein. Bald bewegten sich mehrere ordentliche Kolonnen den Hügel hinauf. Nur drei Siebtklässler bummelten hinterher.

      Chryséis Cromwell schien sich das Fußgelenk verstaucht zu haben und setzte sich auf eine Holzbank. Ihre besten Freunde, Katherine und Trevor, setzten sich neben sie und sahen zu, wie die anderen vorbei liefen.

      “Heh Faulpelze, was macht Ihr denn noch hier?” wurden sie gehänselt.

      Chryséis verzog ihr Gesicht im vermeintlichen Schmerz, rieb sich den Fußknöchel und klagte, “Autsch, das tut vielleicht weh!”

      Chryséis Cromwell war elf und hatte verschmitzte Sommersprossen auf der Stupsnase. Ihre sonst so kecken hellblauen Augen nahmen einen leidenden Ausdruck an und der blonde Pferdeschwanz wippte zitternd, wenn jemand zu ihr hinsah.

      Katherine MacDougal war zwölf und recht hübsch mit ihren langen dunklen Haaren. Sie kam aus England und war, wie Chryséis meinte, viel zu schüchtern. Dagegen war die jüngere Chryséis enorm selbstbewusst und hatte zu absolut allem eine Meinung.

      Der dritte im Bunde war der stille Trevor Huxley. Er war zwölf, genau wie Katherine, und hatte ein Stipendium für Pemberton.

      Es war schwierig an eine so exklusive Schule aufgenommen zu werden, aber es half, dass Trevor ziemlich schlau war. Seine Eltern hatten ihren begabten Sohn nie so recht verstanden. Es war nur ein großer Vorteil kein teures Schulgeld bezahlen zu müssen. Und seit der Scheidung war es für alle das Beste, wenn er auf ein Internat ging.

      Trevor war ein Träumer. In seiner bunten Gedankenwelt konnte er machen was er wollte. Mal schnell auf Sonnenstrahlen aus dem grauen Chicago in den afrikanischen Dschungel hinüberfliegen, zum Beispiel, oder sich eine Alternative zu Waschmaschinen ausdenken, oder im blauen Mittelmeer herumsegeln. Und wenn ihm danach war, ging er schon mal in Gedanken auf Zeitreise ins alte Rom. Sowas wie heute hatten die drei aber noch nie gemacht. Dafür gab es einen guten Grund. Und so saßen sie eine Weile auf der Holzbank und warteten.

      Es dauerte nicht lange, bis einer der Lehrer mit ernster Miene vor ihnen stand, um nach dem Rechten zu sehen. Darauf waren die Freunde natürlich längst vorbereitet. Trotzdem begann Katherine so nervös herumzurutschen, dass Trevor sie zweimal mit dem Fuß anstoßen musste. Würde Dr. Wilkins ihnen den verstauchten Knöchel abkaufen oder merkte er, was sie im Schilde führten?

      “Und was ist das?” fragte der Lehrer. “Chry-se-is Cromwell, solltest du nicht bei deiner Gruppe sein?“

      “Ich bin grade über den Stein da gestolpert,” klagte Chryséis.”Es tut weh.”

      Sie zeigte auf einen Stein am Boden. Der Lehrer blickte nicht mehr ganz so strafend drein und starrte auf die Stelle, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.

      “Aha,” sagte Dr. Wilkins und kratzte sich an der langen Nase. Zum Glück mochte er Chryséis. Ausgezeichnete Schülerin, und ihre Mutter, Professor Cromwell, schrieb immer so interessante Artikel für eine wissenschaftliche Zeitschrift, die er schon mal gern als leichte Bettlektüre las.

      Er beschloss Chryséis die Geschichte zu glauben und warf dem armen Mädchen einen aufmunternden Blick zu. Sie sollte in der kleinen Gaststätte bis zum Nachmittag auf die Rückkehr der anderen Schüler warten.

      “Ihr beiden —” er winkte Katherine und Trevor zu sich. “Ihr kommt jetzt mit mir mit.”

      Oh nein, sie mussten unbedingt zusammen bleiben!

      Laut Plan durften sie sich auch nicht in der Nähe von Gebäuden und Autos oder Menschen aufhalten. Elektromagnetische Störungen war so ziemlich das Letzte, was sie bei ihrem Experiment brauchten. Je schneller der Lehrer ging, desto besser.

      “Emm, Dr. Wilkins,” sagte Chryséis mit tapferer Stimme. “Ich wäre ja so gerne beim Picknick auf dem Hügel dabei. Vielleicht sollten wir einfach langsam weitergehen. Meine Freunde werden mir schon helfen. Es tut auch nicht mehr so sehr weh.” Sie stellt sich auf wackelige Beine und lächelte. Es funktionierte!

      Dr. Wilkins gab ihnen die Erlaubnis, hinter den anderen herzulaufen. “Na gut,“ sagte er und schärfte Trevor und Katherine ein, gut auf Chryséis aufzupassen. Dann lief er schnell seiner Gruppe hinterher, um Frau Meyer dabei zu helfen ein paar Schüler auf den Pfad zurückzuscheuchen.

      Dr. Wilkins drehte sich kurz um und sah, wie Chryséis sich auf Trevors