Tanja Lauber
Fabelfeuer
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Inhaltsverzeichnis
Der Hase mit dem goldenen Umhang
Der kleine Zwerg und die Milchsteinnarbe
Zwerg Schlampel Pampel, das Alpaka, oder der Geruch von Fabeltieren
Zwerg Schlampel Pampel riecht etwas
Meinrich und Minister Mönscherich
Durch die Dämmerung – (der Anfang ist mittendrin)
Tuday, Schlampel Pampel und Fidibus
Zur Geschichte von Tuday auf der Erde
Durch die Dämmerung
Die Zeit verschleiert die Geschichte.
Viele Stunden, Tage, Jahre waren ins Land gezogen. Der Wanderer hatte vergessen gelernt. Durch eine endlos scheinende Dämmerung zog er seinen Weg. Der knisternde Schnee unter seinen Füßen gab ihm die Bestätigung der Gegenwart seiner Schritte. Er wusste nicht mehr wie er hierhergekommen war, doch er war da. Die Dämmerung umgab ihn wie eine Illusion aus unbekannter Atmosphäre.
Ob Berge träumen können?, fragte er sich und vergaß die Frage auf dem Wandeln seines Weges.
Sonne und Mond gingen neben ihm. Links von ihm wanderte die Sonne, zur rechten Seite, ihr gegenüber, zog der Mond seine Bahn.
Die Sonne sieht nur den Mond, sie wird von ihm angezogen, strahlt nur für ihn. Sonne schenkt Mond ihr ganzes Licht. Der Mond saugt das Licht der Sonne fast gänzlich auf, er spiegelt es nur zu einem kleinen Teil, kann also die Welt um sich herum nicht erhellen. Mond weiß nicht wie das geht. Die Sonne selbst kann in ihrer misslichen Lage, ganz dem Mond ergeben, von ihm bis zur Selbstvergessenheit angezogen, die Welt um sich herum auch nicht erhellen. Ihr ganzes Licht fließt in den Mond. So kann sie nicht mehr nach außen strahlen. Sonne versucht sich in dem kleinen, spiegelnden Mond selbst zu sehen, ohne zu merken, dass dabei ihr ganzes Strahlen fast verschluckt wird.
Der Wanderer versucht die Sonne in eine andere Position zu drehen, doch das gelingt ihm nicht, denn die Sonne lässt sich nicht drehen.
Die blaue Feder
Am Wegesrand lag eine blaue Feder. Ihr Federhaar war aus vollem, leuchtendem Blau, ein königliches Blau. Sie war nicht sehr groß, scheinbar abgebrochen, abgerissen oder abgeschnitten.
Das obere Stück der Feder schien zu fehlen. Er hob die Feder auf.
Sie war so weich und flauschig, zart, ja er konnte nur Zartheit spüren, wenn er sie berührte.
Neugierig und mehrmals strich er ihr Federhaar am Wuchs entlang nach oben. Dann legte er die königliche Zartheit in seine linke Hand und betrachtete sie, erfüllt mit Wohlwollen. Er schloss die Augen und versuchte sie nur zu spüren, doch wie schwerelos schwebte sie mehr auf seinem Handteller, als dass sie lag.
Er spürte sie nicht und wusste doch sie war da.