Mein Ostpreußen. Wolfgang Konig. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Wolfgang Konig
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783753173931
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gefiederten Gäste vorgesorgt. Bald würde er aber mit dem Füttern aufhören können, denn Schneeglöckchen läuteten schon den Frühling ein, und erste Krokusse wollten blühen.

      Die Hühner wurden aus ihrem Stall gelassen. Nicht schnell genug konnte die kleine, weiße Schar über den sonntags geharkten Hof und unter dem vor Opas Holzstall befindlichen Brückchen hindurch in ihren großen Auslauf gelangen. In diesem Jahr gab es keine Küken, weil deren Aufzucht zu viel schwerbeschaffbares Futter verschlingen würde. Die alten Hennen legten noch fleißig, sodass Grafs trotz des Ablieferungssolls manches Ei für sich behalten konnten.

      Die Kaninchen erwarteten den Opa schon mit Ungeduld und schnupperten ihm durch die verdrahteten Stalltüren entgegen. Morgens gab es für sie Rüben und Heu. Eine Häsin zog bereits Junge auf. Noch lagen sie blind in dem mit Mutterfell warm ausgepolsterten Nest. Bei einer anderen stand ein Wurf kurz bevor.

      Ursula ging auch auf seine Bienenvölker ein. Alle waren gut durch den Winter gekommenen. Sie hatten nach der langen Ruhezeit bei sonnigem Wetter gerade ihren Entschlackungsflug unternommen und dabei ausgerechnet Mutters draußen aufgehängte Wäsche als Rastplatz missbraucht. Die darauf hinterlassenen „Sommersprossen“ waren durch nochmaliges Waschen aber schon wieder fort.

      Seine Tochter hatte ihm auch von Martin berichtet. Offenbar passte er sich gut in die Familie ein und begann das Gewesene zu vergessen. Nur woher glaubte sie, ihn nach dieser kurzen Zeit schon so gut zu kennen?

      Herr Graf wurde durch Ursulas anschaulichen Bericht über das Geschehen daheim sehr froh und doch auch nachdenklich zugleich. Er besaß noch ein intaktes Zuhause. Seine Lieben und ihn hatten Unglück und Not noch nicht getroffen, aber in wie viele Familien war der Krieg durch Frontgeschehen und Bombenhagel schon gewaltsam eingebrochen. Martin hatte das bereits bitter erfahren müssen. Und konnte dieses erbarmungslose Ringen nicht auch für Deutschland verloren gehen? Mit Gewalt riss er sich von solchen Gedanken los. Die hatte Ursula mit ihrem Brief bestimmt nicht heraufbeschwören wollen. Nein, er wollte zuversichtlich bleiben. Auch war es von Kuromae, wo seine Einheit jetzt stand, bis Sprindt noch unendlich weit.

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