Aus obigen Überlegungen kann man schliessen, dass der angestrebte Zustand von Harmonie auf der Erde nur erreicht und beibehalten werden kann, wenn die Grundrechte des Seins hundertprozentig eingehalten werden. Je seltener wir die Grundrechte des Seins verletzen bzw. je besser wir die bedingungslose Liebe leben, desto näher befinden wir uns an unserem höchsten aller Ziele, der Harmonie mit uns selbst und unserer Umwelt. Wenn andere Wesen die Grundrechte des Seins verletzen, beeinflusst dies uns höchstens indirekt. Wir können selbst entscheiden, ob wir in einer gegebenen Situation die Grundrechte des Seins respektieren wollen oder nicht, deshalb hängt die Erreichung der dauernden Harmonie mit uns selbst und der Umwelt nur von uns selbst ab! Nur wir selbst können steuern, wie schnell bzw. ob wir das höchste Ziel aller Menschen erreichen wollen. Wir werden darauf in späteren Kapiteln zurückkommen.
Die Entwicklung in Richtung der Spitze der Bedürfnishierarchie kann man sich als Studium mit vielen Lektionen vorstellen. Jede Lektion entspricht dabei einer Eigenschaft oder Fähigkeit, welche für die Respektierung der Grundrechte des Seins notwendig ist. Je mehr Lektionen erfolgreich abgeschlossen sind, desto näher befindet sich ein Wesen am Ziel, desto mehr Fähigkeit zur Respektierung der Grundrechte des Seins hat sich dieses Wesen bereits angeeignet. Das Ziel kann nur erreicht werden, indem alle Lektionen erfolgreich abgeschlossen werden.
Kein Weg führt an den Grundrechten des Seins vorbei. Das Leben auf der Erde gibt allen Wesen tagtäglich unzählige Möglichkeiten sich an diese Rechte zu halten oder es zu verletzen. Wir werden dies in den nächsten Kapiteln ebenfalls diskutieren.
Nun kommen wir wieder zurück zur Frage nach den Auswirkungen einer Verletzung der Grundrechte des Seins: Sobald wir eine Verletzung begehen, wird die entsprechende Lektion wieder auf «pendent» zurückgesetzt (sofern sie es nicht schon ist). Anscheinend beherrschen wir die in dieser Lektion vermittelten Fähigkeiten noch nicht in jeder Situation. Wir werden in der Folge also wieder die Gelegenheit erhalten, bei analogen Situationen dem Gesetz Folge zu leisten. Mit anderen Worten: Durch die Verletzung der Grundrechte des Seins werden wir in der Zukunft irgendwann einmal die entsprechende Lektion wiederholen können. Und zwar so oft, bis wir die Lektion erfolgreich abschliessen können und keine akute Gefahr für ein «Rückfall» besteht. Möglicherweise ist es dazu auch notwendig oder hilfreich, die Folgen einer bestimmten Verletzung der Grundrechte des Seins durch andere am eigenen Leib zu spüren.
Wer immer wieder dieselben Fehler macht, wird deshalb in seiner eigenen Entwicklung stagnieren. Er kommt dem grossen Ziel aller Wesen nicht mehr näher, unter Umständen entfernt er sich sogar immer weiter davon, weil sich das falsche Verhalten wie ein Automatismus einprägt. Im Vergleich mit dem Studium entspricht dies einem Studenten, welcher eine notwendige Vorbedingung für den Übertritt ins nächste Semester nicht erfüllt: Er muss warten, bis die entsprechende Lektion das nächste Mal angeboten wird. Dann kann er sie besuchen und möglicherweise erfolgreich absolvieren. Sonst wiederholt sich der ganze Vorgang immer wieder und er kommt nicht voran in seinem Studium.
Die Repetitionen von einzelnen Lektionen dürfen aber keinesfalls als Strafe interpretiert werden, sondern als Lernhilfe. Wir würden ja unsere Schulen auch nicht als Strafe für die unwissenden Schüler bezeichnen, sondern als Dienstleistung oder Hilfe, damit sich die jungen Menschen auf ein selbständiges Leben vorbereiten können.
In diesem Sinne ist es auch wichtig darauf hinzuweisen, dass Konzepte der kosmischen Bestrafung, wie sie in gewissen Religionen oder Weltanschauungen vorkommen (zum Beispiel die Hölle für schlechte Menschen, körperliche oder seelische Leiden als Bestrafung für früher begangene Verbrechen, usw.) völlige Fehlinterpretationen sind. Dadurch würde ja die Gleichwertigkeit der Rechte aller Menschen gemäss den Grundrechten des Seins verletzt!
Eine andere gravierende Fehlinterpretation hat schon zum Ableben von vielen Menschen geführt: Bei jedem Atemzug, bei jedem Schritt den wir tun, beeinflussen wir andere Wesen auf der Erde. Man könnte deshalb daraus die (falsche) Schlussfolgerung ziehen, dass es besser wäre nicht mehr hier zu sein und sich in den Freitod zu stürzen. Dies ist natürlich blanker Unsinn, denn auch wir haben ein grundsätzliches Recht zu leben, wir dürfen uns bewegen, Nahrung zu uns nehmen, usw. Es sind Wesen auf der Erde (Pflanzen und Tiere), zu deren Aufgaben es unter anderen gehören kann, uns Menschen als Nahrung zu dienen. Alle Wesen haben ein Recht auf Leben, auf Entwicklung und auf die Ausführung ihrer Aufgaben – dazu gehören auch, aber nicht ausschliesslich, die Menschen.
Wenn wir vorhin die Auswirkungen einer Verletzung der Grundrechte des Seins diskutiert haben, so wollen wir sicherheitshalber nochmals die Auswirkung der Achtung der Grundrechte des Seins erwähnen: Die betreffende Person entwickelt sich persönlich weiter. Sie wird mit der Zeit die Ruhe in sich selbst finden, gelassener und freudiger werden.
Fassen wir nochmals kurz zusammen:
1 Jedes abgeschlossene System hat gewisse unumstössliche Spielregeln, welche von allen Teilnehmern befolgt werden müssen. Wer sich nicht daran hält, wird auf irgend eine Art und Weise korrigiert.
2 Im System Erde lautet diese unumstössliche Spielregel «Alle Wesen haben das gleichwertige Recht auf der Erde zu leben, sich zu entwickeln und ihre Aufgaben auszuführen». Wir nennen diese Regel die Grundlage des Seins.
3 Alle Wesen ohne Ausnahme müssen die Grundrechte des Seins respektieren. Je konsequenter zum Beispiel ein Mensch die Grundrechte des Seins lebt, desto näher kommt er an sein Ziel von dauernder Harmonie und Friede mit sich selbst und seiner Umwelt.
4 Nichtbeachtung der Grundrechte des Seins führen zur Wiederholung der betreffenden Lektion(en) und verlangsamen dadurch die Entwicklung eines Wesens.
5 Das Erreichen der dauernden Harmonie, des höchsten Ziels der menschlichen Bedürfnisse, hängt nur von jeder Person alleine ab. Niemand kann eine Person dazu zwingen, dieses Ziel zu erreichen. Es ist umgekehrt auch praktisch unmöglich, jemanden am Erreichen dieses Ziels zu hindern.
Wir wollen in den folgenden Abschnitten wie bereits angekündigt aufzeigen, wie diese Entwicklung konkret vor sich geht.
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