Gerhard Nattler
Der Investigator
Krimi aus dem Vest Recklinghausen
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Gerhard Nattler
KOMMISSAR BERENDTSEN
der inVESTigator
Krimi
aus dem VEST Recklinghausen
Impressum Texte: © Copyright by Gerhard Nattler
Umschlag: © iStock.com/ralfgosch
Gestaltung: Katharina Erhardt
Verlag: VGbR
Lessingstr. 1
45896 Gelsenkirchen
Druck: epubli, ein Service der
Neopubli GmbH, Berlin
Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.
Kapitel 1.
Adebar, durch sein weißes, in der Sonne glänzendes Federkleid weithin sichtbar, beobachtete von seinem Thron aus sein Revier im Hervester Bruch und gab Acht auf seine Gattin Luise, die geduldig ihren Nachwuchs bewachte. Sein Kollege in einigen hundert Metern Entfernung, der in seinem Revier nach Fröschen suchte und dabei sehr erfolgreich war, ließ ihn gleichgültig. Er störte ihn nicht, denn es war für alle genug Nahrung vorhanden. Werner hatte alles unter Beobachtung: das Moor, den Wald, die feuchten Wiesen mit vielen bunten Blumen und den kleinen See. Die vielen Besucher, die ihre Fahrräder an den Zaun gelehnt hatten, und die anderen Leute, die sich zu Fuß auf den Weg gemacht hatten, um ihn und seine Gattin zu bewundern, ließen ihn kalt. Auch der Hochsitz, der seit Jahren in einiger Entfernung einsam am Waldrand Wache hielt, passte in sein gewohntes Bild. Was er nicht sah, war der Mensch, der oben in einer Ecke des Ansitzes lag. Zusammengesackt, von Fliegen und Mücken umschwirrt, mit Maden übersät. Seit einigen Tagen lag er dort. Regungslos.
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Oberstudiendirektor Dr. Otto Brinkhoff, seines Zeichens promovierter Biologie- und Chemielehrer am Gymnasium Petrinum, befand sich seit einem Jahr im Ruhestand. So konnte er sich jetzt ganz seinem Hobby widmen, Flora und Fauna in unberührter Natur zu beobachten. Sein Taschenhandbuch zur Bestimmung der heimischen Pflanzen- und Tierwelt hatte er inzwischen durch eine App auf seinem Smartphone ersetzt nebst einem Notizbuch, in das er Beobachtungen von selten zu sehenden Pflanzen und Tieren samt Fotos säuberlich eintrug. Sogar Tonaufnahmen konnte er speichern. Er brauchte diese Hilfsmittel nur selten und nur in fremder Umgebung, wie bei einem Ausflug in die Eifel oder den Harz, und dann auch nur zu seiner Eigenkontrolle. Unsicherheit konnte er bei sich ebenso wenig leiden wie früher bei seinen Schülern die Fehler. Bisweilen veranstaltete er Seminare für Studenten. Er wanderte mit ihnen durch die verschiedenen Landschaften Deutschlands und erklärte den Studenten der Biologie und Pharmazie die Pflanzen mit volkstümlichen Namen und lateinischer Nomenklatur, Eigenschaften und bevorzugten Standorten. Gegebenenfalls wusste er auch die Bedeutung als Heilpflanze zu erläutern. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf Moose und Flechten,