Die Rache der Hitmons. Lewis Cowley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lewis Cowley
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738083132
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      "Siehst du diesen kleinen tigerähnlichen Kerl dort?" fragte Kiviat.

      "Ja, was ist mit dem?" wollte Frank wissen.

      "Er ist das Ergebnis eines phantastischen Experimentes. " erklärte Kiviat. "Ich habe ihn geschaffen mit Hilfe meines alten Tigers. Ich habe Jahre gebraucht, um diese Vision wahr werden zu lassen. Ich will, dass du Zeuge bist bei meinem neuen Experiment."

      "Und wie lange dauert das?" erkundigte sich Frank.

      "Ungefähr eine halbe Stunde." sagte Dr. Kiviat. "Dann kannst du deine Schlange wieder mitnehmen."

      Frank dachte einen Moment nach, dann sagte er:

      "Also gut, John."

      "Können wir?" fragte Kiviat.

      "Bitte." bestätigte Frank.

      Schon heftete Kivitat seine Scannerkabeln an die Schlange, die keinerlei Regung zeigte.

      "Sie scheint Kabeln gewöhnt zu sein." stellte er fest.

      "Sie muss regelmäßig zum Arzt." erklärte Frank. "Der hängt sie dann an verschiedene Kabeln an um sie zu untersuchen."

      "Aha." rutschte es von Dr. Kiviat heraus.

      Kurz darauf war das Experiment fertig und Dr. Kiviat sagte:

      "Wenn du Zeit hast, kannst du mich morgen oder demnächst besuchen. Vielleicht hat sich der Einsatz gelohnt."

      "Ich habe übermorgen Zeit, dann komme ich." erwiderte Frank. "Ich muss nämlich etwas Wichtiges mit dir besprechen."

      "Worum geht es?" wollte Kiviat wissen.

      "Nicht heute." wehrte Frank ab. Dabei packte er seine Schlange und fuhr fort:

      "Ich komme übermorgen Abend weil ich dir etwas sagen muss."

      "Also dann bis übermorgen." sagte Kiviat.

      Kiviat beobachtete seine Schöpfung genau. In einem großen Glas wuchs ein Wurm heran. Zumindest glaubte das Dr. Kiviat. Doch der Wurm wurde immer größer, bis er wie eine Schlange aussah.

      Zwei Tage später tauchte Frank wieder auf.

      "Ich muss mit dir reden." sagte er in einem eiligen Ton.

      "Na, dann setz dich wenigstens." bat Dr. Kilian.

      "Danke." Frank setzte sich auf einen Stuhl, den Kiviat ihm anwies.

      "Also was du da treibst..." begann Frank.

      "Willst du denn nicht wissen, was aus dem Klon deiner Schlange geworden ist?"

      "Du klonst Tiere?"

      "Nicht direkt." verbesserte Dr. Kiviat. "Ich versuche, aus Tieren andere Schöpfungen zu gestalten. "Sie sollen den Originalen ähnlich und doch ganz anders sein."

      "Ich kann mir schon denken, was du damit meinst." erwiderte Frank. "Hast du nicht letztes Jahr erwähnt, dass du so etwas wagen willst?"

      "Stimmt." bestätigte Kiviat. "Und jetzt bin ich am Ergebnis meiner Forschungen. Ein Tier habe ich bereits geschaffen. Es ist ein Hitmon namens Cubi. Es kann sogar sprechen."

      "Und jetzt glaubst du, dieser Schlange, oder was immer es werden soll, kannst du auch das Sprechen beibringen?" fragte Frank.

      "Davon bin ich fest überzeugt." sagte Kiviat in einem bestimmten Ton. "Es wird ebenso sprechen lernen wie Cubi.

      "Wie willst du es denn nennen?" wollte Frank wissen.

      "Das weiß ich noch nicht." gestand Kiviat. "Ich will erst seine Eigenschaften erkundigen. Genauso habe ich das auch bei Cubi gemacht."

      "Erzähl´ mir davon." bat Frank.

      "Naja," begann der Professor. "Es begann damit, dass Cubi dauernd mit dem kleinen Würfel spielte. Darum habe ich ihn so genannt.

      "Und der andere Begriff?" bohrte Frank nach.

      "Es schlug zu und war agressiv." erklärte Kiviat. "Wahrscheinlich werden alle Schöpfungen so sein. Deshalb nenne ich sie Hitmons. Schlagmonster."

      "Was ich dir vorhin sagen wollte." begann Frank. "Ich finde es nicht gut, was du da machst."

      "Warum nicht." wollte Kiviat wissen.

      "Weil es einfach zu gefährlich ist, sich mit sowas abzutun." erklärte Frank. "Du kannst doch nicht einfach Lebensformen schöpfen."

      "Warum denn nicht?" fragte Dr. Kiviat. "Ich habe doch nicht umsonst jahrelang geforscht."

      "Das geht einfach nicht." entgegnete Frank. "Allein schon deshalb, dass die ganze Sache außer Kontrolle geraten kann. Außerdem, was du da treibt, ist ganz einfach eine Vergewaltigung der Natur."

      "Bist du dir dessen so sicher? " fragte Kiviat. "Hast du die Theorie schon in der Praxis erprobt?"

      "Nein, das nicht." gestand Frank. "Aber was ist, wenn sich die Tiere plötzlich unkontrolliert vermehren? Was machst du dann?"

      "Dieses Risiko nehm´ ich dabei in Kauf." sagte Kiviat bestimmt.

      "Also wirklich, John." lachte Frank. "Fällt dir denn nichts Besseres ein? Ich weiß nicht, wofür du mich hältst, aber ich bin kein Trottel, verstehst du. Ich bin ein Mensch der Praxis. Nein nein, die Frage, die ich dir stellen muss, ist die; Selbst wenn du Züchter von Hitmons oder wie du sie auch nennst, bist, was für einen Wert haben die. Würde sie jemand kaufen wollen und wie viel würde er denn bezahlen? Hast denn eigentlich an die Möglichkeit eines Verkaufs gedacht?"

      "Nein, das habe ich wohl vergessen." entgegnete Kiviat. "Aber eigentlich wollte ich sie eigentlich nie verkaufen. Sie sollen frei leben."

      "Und wenn das ganze außer Kontrolle gerät?" erkundigte sich Frank. "Ich will dich nur warnen."

      "Das wird nicht passieren." meinte Kiviat. "Ich halte den Deckel schon drauf."

      "Hoffentlich hast du recht." meinte Frank. "Ich für meinen Teil wünsch dir alles Gute und bleib auf dem Teppich."

      "Das bin ich doch immer." entgegnete Kiviat. "Aber du kannst mich demnächst wieder besuchen, wenn du willst."

      "Aber sicher." gab Frank zurück. "Ich würde nur zu gerne wissen, was aus der Schlange wird."

      "Dann komm nächste Woche einfach vorbei." sagte Kiviat. "Bis dahin ist sie gewachsen."

      Sobald ich eine Lücke habe, komme ich vorbei." versprach Frank. "Soll ich dich vorher anrufen?"

      "Das schadet nie." grinste Kiviat. "Ich bin auch nicht immer im Labor."

      "Also dann, bis nächste Woche." sagte Frank, stand auf und gab Kiviat die Hand.

      "See you." kam es vom Professor zurück.

      Schon war Frank verschwunden. Kiviat beobachtete noch seine neues Kreation. Er wollte auch ihr das Sprechen beibringen, doch das Tier schien die Sprache nicht zu verstehen. Oder war es noch zu früh?

      Wie im ersten Experiment endete auch das zweite mit einem kaputten Glas. Die Schlange mochte einen Meter lang sein und ähnelte der geliehenen Anakonda. Aber wie lang würde sie werden? Immerhin war sie in zwei Wochen einen Meter lang geworden.

      Dr. Kiviat versuchte, ihr das Sprechen beizubringen, doch er hatte keinen Erfolg. Zumindest glaubte er das. Aber schnell bemerkte er, dass die Schlange ihm ein Tintenfass gab, als er nur daran gedacht hatte.

      Konnte sie etwa Gedanken lesen? Dr. Kiviat versuchte es nochmal, indem er an seinen Schreibblock dachte. Die Schlange gab ihm das auch.

      Jetzt startete der Professor seinen dritten Versuch. Er dachte an seine Kaffeetasse. Auch die bekam er von der Schlange.

      Kiviat war davon überzeugt, dass die Schlange Gedanken lesen konnte. Doch was würde sie gern fressen?

      Kiviat hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als sich die Schlange auf die Salatschüssel stürzte und den Salat gierig hinunterschlang.

      Das genügte dem Professor endgültig