Lausitzer Retrospektive. Janek Winterlicher. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Janek Winterlicher
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753153193
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slawischen Volkes, das im Südosten Deutschlands beheimatet ist.“

      „Es geht um eine Verfassung – Um einen Staatsvertrag“

      Als zentraler Ansprechpartner für alle Belange rund um die Sorbe ist die Domowina ausgewiesen. Doch als eingetragener Verein sind deren Möglichkeiten limitiert und außerdem ist sie sehr nah an der hiesigen Regierung gebaut. Schon zu DDR-Zeiten fiel ihr Widerspruch nur sehr verhalten aus, unabhängig wie schädlich sich die getroffenen Entscheidungen auf die Sorben auswirkten. Daran hat sich bis heute nichts Grundlegendes geändert.

      „Die Domowina eine Interessenvertretung sorbischer Vereine“

       >>Süddeutsche Zeitung<<

      „Laut Schneider ist die Domowina eine Interessenvertretung sorbischer Vereine, der Sejm dagegen eine Volksvertretung. Das Parlament wolle die politischen Rahmenbedingungen für Projekte setzen, welche die in der Domowina organisierten Vereine dann mit Leben erfüllen.“

      „Das Parlament wolle die politischen Rahmenbedingungen für Projekte setzen“

      Zugleich findet sich die Domowina in einer finanziellen Abhängigkeiten – allen voran des Landes und Bundes – wieder. Beim Öffentlichen-Rundfunk wird gerne das Argument angeführt, dass die Rundfunkgebühr die finanzielle Unabhängigkeit sichern soll. Etwas Vergleichbares ist bei der Domowina nicht vorhanden. Jedoch das Volk der Samen hoch im Norden hat vorgeführt: Das es anders gehen kann.

      „Seit dem Jahr 2000 haben die Samen in Nordnorwegen ein ganz modernes Parlamentsgebäude“

       >>Reisefeder<<

      „Seit dem Jahr 2000 haben die Samen in Nordnorwegen ein ganz modernes Parlamentsgebäude: Das Sámediggi in Karasjok beherbergt auch die größte Bibliothek mit samischen Werken im Norden.“

      Serbski Sejm: Warum ein eigenes Parlament wichtig ist

      Die Samen sind ein kleines indigenes Volk im Norden von Skandinavien. Ähnlich wie die Sorben, konnten sie ihre Kultur und Sprache über die Wirren der Zeit hinweg retten. Als Minderheit steht ihnen sogar ein eigenes kleines Parlament zu. Es ist also der Ausdruck eines Staates, wie mit Minderheiten umgegangen wird. Daher ist die Forderung der Sorben nach einer eigenständigen Vertretung ein legitimes Anliegen.

      "Es sind ja doch recht verblüffende Wirklichkeiten" - Rainer Holbe im Interview

      Rainer Holbe ist den breiten Publikum als Fernsehmoderator bekannt. Er wurde deshalb vielfach ausgezeichnet und hat auch Sachbücher veröffentlicht. Bis Anfang der 1990er Jahre hat er bei RTL die Reihe "Unglaubliche Geschichten" und bei SAT 1 "Phantastische Phänomene" moderiert.

      img3.jpgBild: Rainer Holbe

      Wie hat Sie zum Journalismus hingezogen?

      Rainer Holbe: Mit acht Jahren gründete ich in Frankfurt die Schülerzeitung „Im Blitzlicht“, für die wir damals auch Filmstars interviewten. Auf der Frankfurter Buchmesse stöberten wir Bücher und deren Autoren auf. Wenig später boten wir unsere Artikel auch der Kinderseite der Frankfurter Rundschau“ . Als ich 16 Jahre alt war hatte ich schon eine stattliche Sammlung eigener Werke, die für eine Bewerbung reichten. Natürlich wurde ich Praktikant bei der FR, und von den zwei Jahren Ausbildung hat mir der Chefredakteur eines geschenkt.

      Wie sind Sie als politischer Journalist zu grenzwissenschaftlichen Themen gekommen?

      Rainer Holbe: Dieses Thema macht nur einen kleinen Teil meines Berufslebens aus. Die Idee hatte Frank Elstner, der damals Programmdirektor von Radio Luxemburg war. Vor mir hatte sich kein Journalist damit beschäftigt. Es gab viel Zustimmung aber auch viel Ärger.

      Sie haben Sendungen wie "Unglaubliche Geschichten" bei RTL und "Phantastische Phänomene" beim Sender SAT 1 bis Anfang der 1990er Jahre moderiert. Wären solche Sendungen dort heute überhaupt noch möglich?

      Rainer Holbe: Die von uns damals beschriebenen Phänomene sind so alt wie die Menschheit. Wir wollten wissen, was steckt dahinter? Welcher Wirklichkeit begegnen wir? Unsere Recherchen führten uns in eine ebenso phantastische wie reale Welt. Mein ZDF-Kollege Wolf von Lojewski schrieb mir einmal: „Es sind ja doch recht verblüffende Wirklichkeiten, denen wir mit der Strenge der Vernunft nicht auf die Schliche kommen können.“ Eine solche Sendung ist heute noch möglich. Es braucht nur eine Menge Courage.

      Viele Menschen sprechen vom eng gewordenen Meinungskorridor. Wie hat sich die Medienwelt verändert?

      Rainer Holbe: Total, wie sich alle Welten ständig verändern. Das liegt in ihrer Natur.

      Können Sie auch positive Veränderungen sehen?

      Rainer Holbe: Auf dem Bildschirm sehe ich sehr viele junge Frauen als Reporterinnen und Moderatorinnen mit ganz unterschiedlichen Biografien. Sie kommen aus aller Herren Länder. Zu meiner Zeit hätte man den Kolleginnen diese Chancen nicht gegeben. Leider war die Medienwelt über Jahrzehnte von Männern dominiert.

      „Ein Schlüsselmoment für die Entwicklung einer Lausitzer Identität“

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      Screenshot youtube.com

      Die Lausitz findet sich für die Bundesländer Sachsen und Brandenburg als Randregion wieder. Große Verkehrsprojekte werden konsequent an die Lausitz vorbei geführt. Sogar so manchen Lausitzer Bürgermeister treibt die arge finanzielle Not um: Die winterlichen Frostschäden zu beseitigen. Viele Menschen fühlen sich nicht als Brandenburger oder Sachsen, sondern bei ihnen wohnt vielmehr der echte Lausitzer inne. Dabei blickt das spezielle Lausitzer Lebensgefühl auf eine sehr lange Geschichte zurück.

      „Eher als Lausitzer – Denn als Brandenburger oder Sachsen“

       >>Lausitzer Rundschau<<

      „Die politische Zugehörigkeit Rohnes zum Freistaat Sachsen spielt für Penk keine Rolle. Nur so viel: „Wir sind seit den 1990er-Jahren sogenannte Beutesachsen, ohne irgendeine sächsische Identität zu haben.“ Die Kreise Weißwasser und Hoyerswerda wurden im Jahr 1990 Sachsen zugeordnet, nachdem der Bezirk Cottbus aufgelöst worden war. Von 1815 bis 1945 gehörten diese Gebiete zu Niederschlesien, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1952 zum Land Sachsen. … Auch die Ruhlander sehen sich nach Angaben von Bürgermeister Uwe Kminikowski eher als Lausitzer, denn als Brandenburger oder Sachsen. „Wir liegen am äußersten Rand Brandenburgs, und so fühlt man sich manchmal auch“, sagt das Stadtoberhaupt. Als Beispiel führt Kminikowski die Sanierung von Straßen an. „Die zur Verfügung stehenden Mittel reichen gerade mal für Ausbesserungsarbeiten bei Frostschäden.“

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