Marattha König Zweier Welten Teil 3. Peter Urban. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Urban
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847610458
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zu gefährden. >John Company< hat wie immer laut geschrien, doch St. James hat meine Entscheidung gutgeheißen. St. James heißt auch meine Entscheidung im Maharastra gut, doch es ist mir nicht möglich, von Kalkutta aus die Situation in und um Poona zu kontrollieren. Duncan könnte von Bombay aus diesen Part übernehmen, aber er versteht meine neue Politik nicht und wird im Fall einer Krise die Nerven verlieren. Der Mann ist seit mehr als dreißig Jahren im Land, und langsam bringen ihn das Klima und die Langeweile um. Ich werde jemand anderem die politische und die militärische Verantwortung übertragen müssen ...« Er stockte einen kurzen Augenblick. »Dieser Mann wird nicht nur alle Verhandlungen mit den Fürsten führen, sondern auch über Krieg oder Frieden entscheiden. Selbständig!«

      Seine Augen hatten nichts Zynisches, Selbstgerechtes mehr, als er Henry anschaute. Die Augen fragten zum ersten Mal seit Jahren, verlangten nach einer Antwort. Warum hatte ihn jetzt plötzlich die Kraft verlassen, allein eine Entscheidung zu treffen? War es das Schreiben der Direktoren? Waren es diese unterschwelligen Drohungen, dass er sich – im Falle eines Fehlschlages im Maharastra – genauso wie vor ihm Clive und Hastings vor einem britischen Gerichtshof würde verantworten müssen? War es die plötzliche Furcht, alles, was er sich erschaffen hatte, in einem unglückseligen Streit mit »John Company« aufs Spiel zu setzen, nur weil er einen Menschen falsch einschätzte?

      Henry erhob sich, blieb aber zwischen seinem Stuhl und dem Schreibtisch des Generalgouverneurs stehen, plötzlich unsicher, ob Richard nur mit ihm Katz und Maus spielte, oder ob er ihn dieses eine Mal wirklich brauchte. Eine Zeitlang schwieg er und betrachtete die zierliche, schlanke Gestalt im engen, schwarzen Gehrock. Seine Augen glitten von den blankpolierten Schuhen über die blütenweißen Strümpfe hinauf zu den perfekt gebügelten Kniehosen, dem eleganten Hemd mit den prachtvollen Besätzen aus feinster Brüsseler Spitze, zu der schweren goldenen Kette, an der eine sündhaft teure Uhr von Breguet hing, zu dem sorgfältig geschlungenen Halstuch aus cremefarbener Seide ... dann blieben seine Augen auf dem Gesicht des Bruders haften. Der erste Anschein waren Energie, Entschlossenheit, Dominanz! Doch dahinter verbarg sich eine sonderbare Unsicherheit, eine innere Unruhe, die der Marquis kaum zu verbergen mochte. Richard hatte etwas Verletzliches an sich.

      »Du hast ihn lange nicht mehr gesehen. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, musst du gestehen, dass du ihn gar nicht richtig kennst, denn unser Bruder hat dich nie interessiert. Du hast immer die Meinung unserer Mutter geteilt – Kanonenfutter, nichts weiter!«

      »Und deiner Meinung nach ist dieser Sepoy-General mehr als das?« Ein zynisches Lächeln lag auf den Lippen des Generalgouverneurs. Doch es reichte nicht, um seine Unruhe zu überspielen. Er hatte einen Kandidaten in Zentralindien an der Hand. Er konnte jetzt nur auf diese Karte setzen und alles gewinnen oder ... verlieren. Richard fühlte sich unwohl, weil er sich in eine Situation manövriert hatte, in der er die Fäden aus der Hand geben musste, um blind zu vertrauen. »Wie ist er, Henry? Wie ist Arthur?«

      »Wie er ist? Ruhig, gelassen, nachdenklich, geduldig. Er ist dir nicht unähnlich, Richard, wenn man einmal davon absieht, dass ihm dieser eiskalte Egoismus abgeht, den man vermutlich braucht, wenn man seine Kämpfe in Whitehall oder in der Leadenhall Street austrägt und nicht in irgendeinem schwülen, unwegsamen, von Ungeziefer und Krankheiten verseuchten Dschungel.«

      Der Marquis von Mornington verzog den Mund. Henry wurde wagemutig. Er sagte, was er dachte, und seine analytischen Fähigkeiten waren nicht schlecht: eiskalter Egoismus! Er hasste diese Worte, doch sie stellten die perfekte Synthese seiner selbst dar, und er war stolz darauf, denn er traf Entscheidungen, ohne sich dabei von dummen Gefühlen verleiten zu lassen. »Hat er Mut?«

      »Als Offizier oder als Mensch?«

      »Was für einen Unterschied macht das, Henry?«

      »Einen großen Unterschied, Richard. Für einen Soldaten ist es nicht schwer, mutig zu sein. Wenn du wissen willst, ob Arthur in der Lage ist, schwierige Entscheidungen zu treffen und später für die Konsequenzen seines Tuns geradezustehen ... ja, dann ist er mutig!« »Dann soll er seine Chance bekommen, Henry! Setz den Befehl für Generalmajor Wellesley auf, und schick den Kurier sofort los!« Richard schien erleichtert, als er diese Worte aussprach.

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