„Also, alle Probanden wussten nicht, worum es ging. Mithilfe eines Hypnose-Therapeuten versetzten wir die zehn Probanden in den Theta-Zustand, allerdings so, dass sie nicht einschlafen konnten. Dann gaben wir Proband A verschiedene visuelle Eindrücke in Form von Bildern auf einem Monitor, und baten ihn, diese fünfzehn Sekunden lang zu fokussieren, um daraufhin die jeweiligen Bilder für eine weitere Minute ausschließlich mit geschlossenen Augen zu visualisieren. Dieses Experiment haben wir fünfmal mit verschiedenen Probanden wiederholt. Daraufhin haben wir es weitere fünfmal mit wieder wechselnden Probanden wiederholt, jedoch diesmal wussten die zehn von A und A wusste nichts von den zehn.“
„Das hört sich spannend an. Mit welchem Ergebnis?“
„Unsere Auswertungen haben ergeben, dass mehr als die Hälfte der zehn Probanden zeitgleich auf Proband As Gefühle mit gleichen Gefühlen reagierten. Interessanterweise berichteten sogar zwei Probanden des ersten und vier des zweiten Durchlaufs von inneren Bildern, die den vorgegebenen Bildern der Probanden A entsprachen.“
„Wow.“
„Ja, aber was es vor allen Dingen sichtbar macht, ist, dass man die mentale und emotionale Atmosphäre eines Fremden unbewusst miterleben kann! Um auf meine Vermutung, dass deine Erlebnisse etwas mit geteilten Träumen zu tun haben können, zurückzukommen, heißt das nun, dass eine Person den Traum beziehungsweise die mentale Atmosphäre einer fremden Person miterleben kann, vorausgesetzt, und das ist meines Erachtens wichtig, mindestens einer von beiden beschäftigt sich mit dem anderen, bewusst oder unbewusst.“
„Und das wäre der Erklärungsansatz dafür, dass ich die Gefühle während der Halluzination nicht mehr aufrufen kann, weil es nicht meine waren?“
„Das wäre ein Erklärungsansatz, ja“
„Haben denn die Probanden Ähnliches berichtet?“
„Leider nein“, bedauerte Theodor. „Aber wie gesagt: Nur weil ein Phänomen in einer Situation in einem bestimmten Gewand auftaucht, heißt das nicht, dass dasselbe Phänomen nicht in einem anderen Gewand in einer anderen Situation auftauchen könnte.“
Borchardt war baff.
„Gibt es irgendetwas oder irgendjemanden, mit dem du dich momentan vermehrt beschäftigst? Das wäre die für mich wichtigste Frage.“
„Na ja, wie geschrieben, ich stecke wahrscheinlich in einem neuen Kriminalfall. Sag mal, hast du eine Idee, warum dann Nadine bei allen drei Erlebnissen eine Rolle spielt?“, wollte Borchardt wissen.
„Nehmen wir einmal an, dass du tatsächlich mit der Mentalwelt eines Fremden verbunden warst, dann ist es durchaus realistisch, dass dein Unterbewusstsein Nadine als Wächter benutzte. Es gibt noch eine Menge offener Fragen“, fuhr Theodor fort, „allerdings glaube ich, dass du meine Vermutungen zunächst einmal sacken lassen solltest.“
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