Lk 1,24–25 Die Empfängnis des Johannes 1,25 Schmach, vgl. Gen 30,23 in Bezug auf Rahel, die Josef gebärt. Gott öffnet und verschließt Mutterleiber (Gen 16,2; 25,21; 1Sam 1,1–18). Diese Texte erklären Unfruchtbarkeit nicht durch Sünde (im Gegensatz zu manchen zeitgenössischen Interpretationen).
26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut[*] war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete[*]! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Lk 1,26–38 Die Ankündigung 1,26 Im sechsten Monat, nach der Empfängnis des Johannes. Statt die Datierungen mit politischen Führungspersönlichkeiten zu korrelieren (Lk 1,5; 3,1), bevorzugt Lukas jetzt die Zeitpunkte der Schwangerschaften. Gabriel, vgl. Anm. zu 1,19. Galiläa, Nordisrael. Nazareth, ein kleines Dorf (Joh 1,46) im Süden von Galiläa, das außerhalb des Neuen Testaments in der Literatur des ersten Jahrhunderts nicht bezeugt wird. Obwohl Matthäus und Lukas Jesu Geburt in Bethlehem lokalisieren (Mt 2,6 nennt zusätzlich Judäa), war bekannt, dass Jesus aus Nazareth stammte (vgl. z.B. Joh 1,46). 1,27 Jungfrau, gr. parthenos; Lukas hebt dies hervor (auch in V. 34), zitiert aber Jes 7,14[LXX] (anders als Mt 1,23) nicht. Vertraut war, der Ehevertrag (ketuba) war bereits unterschrieben worden. Das ideale Alter zur Heirat für Männer wird in mAv 5,21 auf 18 Jahren festgelegt; Josephus, der sich an die römischen Konventionen hielt, ging mit circa 30 Jahren eine Ehe ein. Frauen heirateten üblicherweise in ihren späten Jugendjahren. Hause David, die vorherrschende jüdische Auffassung besagte, dass der Messias ein Nachkomme Davids sein würde (2Sam 7,12). Vgl. Anm. zu 20,41–44. Maria, gr. Mariam aus dem hebr. Mirjam; der Name, der an Mirjam, die Schwester von Mose, sowie an die hasmonäische Frau des Herodes, Mariamne, erinnert, war unter jüdischen Frauen im ersten Jahrhundert verbreitet. 1,28Sei gegrüßt, eine traditionelle griechische Grußformel, die auch mit „Heil“ übersetzt wird, wie in „Heil Maria“ (lat. Ave Maria). Begnadete, lat. gratia plena, übers. „voll der Gnade“. Der Herr ist mit dir, eine übliche Begrüßung und affirmative Formel (Ri 6,12; 2Sam 7,3; 2Chr 15,2). 1,29 Erschrak, gr. diatarassō; vgl. Lk 1,12. 1,31 Dem sollst du den Namen […] geben, vgl. Anm. zu 1,13. Jesus, gr. Iesous, von hebr. Yehoschua, übers. „der Herr rettet“ (Mt 1,21), ein häufiger Name im Tanach (mit Varianten wie „Josua“ oder „Hosea“) und in späterer Zeit. 1,32 Sohn des Höchsten, deutet königliche Macht (2Sam 7,13–16) und Rechtschaffenheit (Sir 4,10; vgl. auch Dan 7,25) an; „Höchster“ ist eine Übersetzung des hebr. Elijon (z.B. Gen 14,18–22; Ps 18,14; 78,35). Thron seines Vaters David, vgl. Anm. zu 1,27 und Anm. zu 20,41–44; bezüglich der Versprechen an David vgl. auch Jer 23,5–8; Ps 89; PsSal 17,4.6.21 u.a. 1,33 Haus Jakob, ein Synonym für Israel (Ex 19,3; Jes 46,3; 48,1; Jer 2,4; Ps 114,1 u.a.). Sein Reich wird kein Ende haben, bezüglich der davidischen Dynastie vgl. 2Sam 7,13.16 (hebr. ‘ad ‘olam, übers. „auf ewig“). 1,35 Der Heilige Geist […] überschatten, vgl. Anm. zu 1,15; Ex 40,35. Gottes Sohn, in Lk 3,38 ist Adam ein Sohn Gottes; vgl. 2Sam 7,14. Die Bezeichnung kann sich auch auf Gottheiten beziehen, z.B. Ps 29,1. Die jungfräuliche Empfängnis wird nur in Mt