wie sie sich in gewissen Situationen am besten verhalten
wo sie hingehören – deshalb auch die große Angst vor Ablehnung
Im Umgang mit den Eltern kommt zu der allgemeinen Unsicherheit auch der natürliche Wunsch nach Abnabelung dazu. Vielleicht wissen sie gerade nicht, wer oder wie sie eigentlich sein wollen – wie die eigenen Eltern aber ganz bestimmt nicht! Deshalb empfinden sie es häufig als peinlich, wenn Mutter oder Vater für Freunde, Bekannte oder auch einfach nur die Öffentlichkeit sichtbar werden.
Das große Schämen für die eigenen Eltern ist aber nur eine Phase und wird meistens schon nach relativ kurzer Zeit wieder besser, wenn die Jugendlichen mehr Selbstvertrauen erlangt haben.
Kontra geben – aber richtig!
Nicht immer lassen sich schwierige Situationen in der Familie mit Humor lösen und oft lassen zickige oder aggressive Teenager sich gar nicht auf Versuche ein, die Situation zu entschärfen. Manchmal provozieren sie auch die Eskalation, meistens, weil sie ein Ventil für angestaute schlechte Gefühle brauchen. Das kann die elterlichen Nerven ganz schön strapazieren. Hier ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, die
deeskalierend wirken
Ihre Grenzen und die Ihres Kindes wahren
langfristig zu einer Lösung von Problemen führen
Dabei helfen Ihnen eine gute und geplante Kommunikation, Geduld und Abgrenzung. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 3.
Die ganze Familie im Blick haben
Gibt es häufig Streit in der Familie oder Anlass zur Sorge wegen riskantem Verhalten eines Teenagers, geraten andere Familienmitglieder leider schnell aus dem Fokus.
Häufig ist es auch so, dass die größte Aufmerksamkeit die Person bekommt, die den meisten Streit provoziert oder am lautesten ist. So haben nicht nur jüngere Geschwister Schwierigkeiten, zu ihrem Recht zu kommen, auch solche mit einem eher introvertierten Gemüt können leicht übersehen werden. Und auch Sie als Eltern dürfen sich selbst nicht vergessen! Im Familientrubel gehen eigene Bedürfnisse häufig unter, zu viele Eltern stellen sich selbst hinten an. Dadurch kann Frust entstehen, der auch die Paarbeziehung belasten kann.
Jüngere Geschwister nicht vergessen
Alle Kinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, jüngere brauchen sie genauso wie ältere, dazu brauchen sie aber noch häufiger den direkten Kontakt, etwa für Spiele, Körperpflege, Kuscheln oder gemeinsame Aktivitäten.
Durch häufigen Streit zwischen Eltern und pubertierendem Geschwisterkind kann auch das Verhältnis zwischen Eltern und jüngerem Geschwisterkind überschattet werden.
Jüngere Kinder brauchen die Sicherheit, dass die Beziehung von Eltern und Geschwisterkind durch einen Streit nicht zerstört wird. Die Angst davor kann sie sehr verunsichern.
Streit zwischen Geschwistern
Auch das Verhältnis zwischen Geschwistern in der Familie kann in der Pubertät leiden. Die älteren Geschwister verlieren jetzt oft das Interesse an den jüngeren oder verhalten sich unfair ihnen gegenüber, etwa um sich abzureagieren.
Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Problematik. Erklären Sie Ihrem Teenie in einem günstigen Moment, wie sein Bruder oder seine Schwester sich fühlt, wenn er sich so benimmt. Und weisen Sie das jüngere Geschwisterkind auch immer mal wieder auf schöne Momente hin, die es zwischen den beiden sicherlich auch einmal gibt.
Ältere Geschwister als Wegweiser
Ältere Geschwister können ein Vorbild für Jugendliche sein und, ähnlich wie junge Erwachsene, eine gewisse Faszination auf sie ausüben. Sie können Orientierung geben und sicherlich auch eine wertvolle Stütze sein, etwa wenn das Verhältnis zwischen Teenager und Eltern gerade so angespannt ist, dass er lieber mit jemand anderem reden möchte.
Allerdings ist das Geschwisterverhältnis sehr komplex. Hier spielen viele verschiedene Gefühle eine Rolle, etwa Eifersucht oder Konkurrenz. Daher gibt es meistens gute und schlechte Zeiten in ihrer Beziehung.
Verdonnern Sie ältere Geschwister nicht dazu, sich mit den Jüngeren zu beschäftigen, ihnen Ratschläge zu geben oder sich ihre Probleme anzuhören. Die Jüngeren merken das sowieso und fühlen sich dann in der Regel nicht wohl dabei.