Ich halte es für sehr wichtig, einige mutige, fast schon rebellische Wissenschaftler, die im Namen der wahren Werte der Wissenschaft ihre Karriere riskierten, hier kurz vorzustellen, um auch der Authentizität gerecht zu werden.
Dr. Günther Bechly
– Doktor der Paläontologie
– Universitätsstudium der Biologie, Zoologie, Parasitologie und Paläontologie
– Über 150 wissenschaftliche Publikationen
– Er hat über 160 neue Tierarten beschrieben
– Zehn Tiergruppen sind von anderen Wissenschaftlern nach ihm benannt worden
– Von seinem langjährigen Arbeitgeber, dem Naturkundemuseum Stuttgart, wurde ihm eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses nahegelegt, weil er die Freiheit der Forschung lebte. »Mir wurde ganz eindeutig gesagt, dass ich ein Störfaktor bin, ein Risikopotenzial habe und die Glaubwürdigkeit des Hauses untergrabe.«34
Dr. Richard von Sternberg
– Doktor der Biologie
– Doktor für Systemwissenschaften (theoretische Biologie)
– Über 30 Veröffentlichungen in von Experten begutachteten wissenschaftlichen Büchern und Publikationen
– Gefeuert vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington D.C., weil er dem Thema Intelligent Design Glaubwürdigkeit schenkte. Sein Abteilungsleiter bezeichnete ihn als »intellektuellen Terroristen«.35
Prof. Dr. Brian Josephson
– Professor für Physik an der Universität von Cambridge
– Erhielt 1973 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Josephson-Effekts (Tunneleffekt der Quantenphysik)
– Beschäftigte sich später mit der Geist-Materie-Wechselwirkung und unterstützte die Forschung für Parapsychologie. Seine ehemaligen Kollegen distanzierten sich von ihm mit den Worten: »Josephson spinnt doch.« Fachzeitschriften wie Nature haben seine Beiträge schließlich nicht mehr veröffentlicht.36
Ich finde es sehr beängstigend, dass die Wissenschaft offensichtlich nicht mehr Wissenschaft sein darf. Das sind aus meiner Sicht ganz besorgniserregende Zustände. Die Freiheit der Wissenschaft ist in existenzieller Gefahr, und unsere Gesellschaft nimmt das traurigerweise einfach so hin. Der amerikanische Physiker Julius Robert Oppenheimer hat den Freiheitsgedanken der Wissenschaft sehr treffend formuliert:
»Der Wissenschaftler muss die Freiheit besitzen, jede Frage zu stellen, jede Behauptung anzuzweifeln, nach jedem möglichen Beweis zu suchen und alle Fehler zu korrigieren.« 37
2.4 Paradigmenwechsel
Von einem Großteil der Öffentlichkeit komplett unbemerkt kam es im Sommer 2018 zu einem unglaublichen Aufschrei und Wendepunkt in der wissenschaftlichen Welt. Es gibt also tatsächlich hoffnungsvolles Licht am Ende des Tunnels der wissenschaftlichen Freiheit. Im Juli 2018 gab es in der Fachwelt eine viele Jahre lang unvorstellbare große Revolution. Erstmals wurde eine positive von Experten begutachtete Studie zu Psi-Fähigkeiten im American Psychologist, einem der renommiertesten Psychologie-Fachjournale weltweit, veröffentlicht. Dieses offizielle Fachjournal der American Psychological Association ist höchst angesehen, und darin publizierte Artikel genießen eine breit gefächerte Akzeptanz. Die Studie zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass es
»eine Evidenz für eine zunehmende Unterstützung für die Realität von Psi gibt, die sich nicht ohne Weiteres durch die (mangelnde) Qualität der Studien, Betrug, selektive Berichterstattung, experimentelle oder analytische Inkompetenz oder andere häufige Kritikpunkte erklären lässt. Die Evidenz für Psi ist vergleichbar mit der für etablierte Ereignisse in der Psychologie und anderen Disziplinen, obwohl es kein einvernehmliches Verständnis für sie gibt. Es werden weitergehende Forschungen auf diesem Gebiet empfohlen.« 38
Im Schatten dieser Studie darf ich den Physiker, Informatiker und Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter zitieren, der sich in einem Artikel in der New York Times über den Psi-Wissenschaftler und promovierten Sozialpsychologen Daryl J. Bem öffentlich zu einem von Bem publizierten Artikel zu einer parapsychologischen Studie auf sehr despektierliche Art geäußert hatte:
»Wenn auch nur eine seiner Behauptungen wahr wäre, dann würde das die gesamte gegenwärtige Wissenschaft zu Boden stürzen, und wir müssten all unser Wissen über die Natur und das Universum überdenken. Und deshalb ist es eine ernste Angelegenheit, einen solchen Artikel zu veröffentlichen, denn er enthüllt, dass die Autoren nicht einmal annähernd verstanden haben, welche Bedeutung und Folgen das haben kann. (…) Der tiefe Glaube in die Wissenschaft impliziert, dass dieser Artikel notwendigerweise, mit Sicherheit und ohne jeden Zweifel, falsch sein muss und dass die Mängel darin vielmehr gefunden und zur Schau gestellt werden müssen, als dass man so etwas voreilig veröffentlicht. «39
Niemand hindert ihn daran, die angeblichen Mängel von Bems Studie zu suchen und Gegenargumente zu veröffentlichen. Stattdessen schreibt er aber lieber einen Artikel für die New York Times, der gänzlich ohne inhaltliche Auseinandersetzung mit der Studie daherkommt. Er spricht vom tiefen Glauben in die Wissenschaft, doch deutet seine rigorose Wortwahl ohne jegliche Argumentation vielmehr auf einen materialistischen Dogmatiker hin, als auf jemanden, der sich die Mühe macht, solche Studien wirklich zu lesen und zu begutachten. Ob sich Hofstadter und die New York Times nach der Veröffentlichung der oben zitierten durch Experten begutachteten Cardeña-Studie zu Psi-Phänomenen im American Psychologist noch einmal so weit aus dem Fenster lehnen würden? Hofstadter prangert die in seinen Augen falschen und voreiligen Veröffentlichungen an, dass er sich damit nun ein Eigentor geschossen hat, ist wohl eine Ironie des Schicksals. So hat die Cardeña-Studie nach Hofstadters eigenen Worten die gesamte gegenwärtige Wissenschaft zu Boden gestürzt. Eigentlich hätte die Studie mit dieser Erkenntnis auf der Titelseite einer jeden Tageszeitung und in allen Nachrichten der Welt erscheinen müssen, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich habe das Gefühl, die Ergebnisse der Studie werden bewusst klein gehalten, damit sie sich bloß nicht verbreiten. Aus meiner Sicht ist eine Veröffentlichung von Psi-Studien in wissenschaftlichen Journals daher nicht erstrebenswert, denn das führt in eine Sackgasse. Ein Großteil der materialistischen Wissenschaftler weigert sich auch weiterhin aus Prinzip, sich mit solchen Erkenntnissen ernsthaft auseinanderzusetzen. Auch wenn es ganz offensichtlich nichts bewirkt, selbst wenn man von Experten die Echtheit von Psi-Phänomenen bestätigt bekommt, so hoffe ich, dass diese Studie nur der Anfang von vielen weiteren ist, die Psi-Phänomene mit etablierten Methoden zu untersuchen. Ich befürchte jedoch, dass die althergebrachten Weltbilder in den Köpfen der Materialisten dermaßen fest verankert sind, dass sich zunächst nicht viel ändern wird. Aber es ist der Beginn von etwas Neuem. Unsere Welt ist unverkennbar im Wandel. Ich habe die Hoffnung, dass eine neue Generation von aufgeschlossenen Wissenschaftlern mit einem anderen Bewusstsein, einer ausgeprägten Fairness und einer vorurteilsfreien Offenheit gegenüber diesen Themen heranwächst. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass wir schon bei unseren Kindern in den Schulen damit beginnen müssen, die Grundlagen für eine ganzheitliche und offene Form von Wissenschaft zu vermitteln. Solange jedoch eingefleischte Materialisten dogmatisch an den althergebrachten Lehrinhalten festhalten, wird die Vermittlung einer ganzheitlichen Sicht auf unsere Welt extrem erschwert. Unlängst hatte ich einen kleinen Disput mit dem Ministerium für Bildung und Schule des Landes Nordrhein-Westfalen über Inhalte zum Thema Makroevolution und zur mutmaßlich alternativlosen Darstellung von der Entstehung der Arten über den Darwinismus. In Kapitel 4.1.: Materialistische/naturalistische Entstehung (➛Seite 107) werde ich genauer