8.
Von dem schwedischen Adell tritt niemand, wann er auch noch so arm ist, zu gemeinen Schreiber-Bedie-nungen, alß bey den Contoiren, Zöllen, Magistraten, Gerichten und dergleichen, sondern er gehet lieber Lebenslang mit der Musquete hingegen und wann er auß Noth geringe Civil-Dienste suchen muß, so wirdt er alß Cantzeliste bey den Collegien oder der großen Reichs-Cantzley employret, und dazu kann er nicht kommen, woferne er nicht gute Studien und eine unstraffliche Aufführung hat. Die Cantzelisten bey der großen Cantzley seyn lauter Edelleute und werden, obwoll nicht im Staat, dennoch von denen Sollicitanten, alß Secretarii tituliret.
8.
Из шведского шляхетства не вступит никто, хотя б он в какой скудости ни был, в рядовой чин писарей яко в канторы таможни, магистраты судебные и протчие, но он охотнее до смерти пойдет под мушкет насупротив того, и когда он от нужды подлую гражданскую службу искать принужден, то он яко канцелярист при коллегиях или Большей Государственной канцелярии употреблен бывает, чего он получить не может, ежели он добрых наук и непорочного поступка не имеет. Канцеляристы при болшой Канцелярии суть все шляхтичи и дается им хотя не от стата однакож от челобитчиков титул секретаря.
9.
Schließlichen dienet hiebey annoch zu erinnern, daß die Könige in Schweden, weder vor noch in der Souverainitet, jemahls verlanget haben, den gantzen jungen Adell insgesambt in würckl11. Diensten zu employren, sondern er ist inderzeit auch vor die Conservation der Familien, der adelichen Güter, Bergwercke und andere Fabriquen mitgesorget worden, damit die Privat-Oecono-mie im Reiche nicht zurück gehe, dergestalt, daß wann ein Edelmann in würckl11 Diensten stehet, und er durch das Absterben seines Vaters oder auß ändern Ursachen genötiget wird seine Oeconomie auf dem Lande selbsten vorzustehen, so wird ihm auf sein Anhalten die Dimission willig ertheilet.
9.
Здесь надлежит еще напомнить, что короли шведские ни прежде ни вовремя самодержавства никогда не требовали, чтоб все молодое шляхетство генерально в действительные службы употреблено было, но паче всегда о содержании фамилей шляхетных маетностей, рудокопных заводов и иных фабрик попечение имели, дабы приватная экономия в государстве не убавилась, таковым образом, что когда шляхтич в действительной службе обретается и он по смерти отца своего или по каким иным притчинам принужден свою экономию в маетностях сам управлять, то ему по его домогательству отпуск охотно дается.
10.
Endlich ist auch noch dieses zu erinnern, waß in Schweden den Adell beweget, deßen Söhne woll erziehen und öffters mit großen Kosten studiren und reysen zu lassen. Nembl.
(1) daß ihre Kinder nicht allein durch die Geburth, sondern auch durch Tugend, gute Sitten, Wißen-schafften wieauch durch Caracteres und Besoldungen von dem übrigen Volcke unterschieden werden sollen.
(2) weiln ein Edelmann in Diensten nimmer am Leibe oder Ehren, oder Gütern gestraffet wir dt, oder unter des Büttels Länden kombt, es sey dann daß er ein so großes Verbrechen begangen, daß er das Erben würcklich verlieren, oder das geth-ane Unrecht durch sein Eigenthumb erstatten muß. (3) weiln die gesetzte
Regels und Ordnungen in Schweden also eingerichtet seyn, daß es bequem ist, dem Könige zu dienen und (4) weiln im benötigten Fällen ein jeder seinen Abschied haben kann.
St Petersburg d. 6 febr. 1721. H. Fick
РГАДА. Ф. 370. Оп. 1. Д. 18. Л. 1–4 об.
Помета: Реляция о возпитании в Швеции молодых шляхтичев и употреблении их в службы, сообщил в Государственную