Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!. Gerald Pilz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerald Pilz
Издательство: Bookwire
Серия: Frag doch einfach!
Жанр произведения: Зарубежная деловая литература
Год издания: 0
isbn: 9783846356623
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der Abos besteht darin, dass der Autofahrer keinen Wertverlust erleidet, da er das Auto nicht besitzt. Aufgrund des immer schnelleren technologischen Wandels und der immer kürzeren Innovationszyklen ist es für den Autofahrer von Vorteil, ein Auto zu abonnieren, um immer wieder auf das aktuelle Modell zurückgreifen zu können. Der Autofahrer hat weder ein Problem mit einer völlig veralteten Technik oder einem rasch sinkenden WiederverkaufswertWiederverkaufswert. Vielmehr genießt der Kunde das Privileg, immer das neueste Automodell nutzen zu können. Dieses Verfahren kennen die meisten bereits von Smartphones. Daher wird dieses Konzept schnell auf große Resonanz stoßen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass die neuesten Autos im Abo wesentlich schneller verfügbar sind als beim Kauf. Insbesondere gefragte und innovative Modelle haben eine relativ lange Wartezeit. Ein typisches Beispiel ist der Polestar 2, der aufgrund seiner innovativen und futuristischen Technik als ungemein faszinierend gilt. Wer ein Abo abschließt, kann nach kurzer Zeit mit dem Fahrzeug fahren. Bei einem Kauf sind Wartezeiten von mehreren Monaten durchaus die Regel.49

      Ein Elektroauto zu abonnieren kann auch helfen, die Kosten zu senken. Praxisbeispiele zeigen, dass ein Verbrennermotor etwa doppelt so viel kostet wie ein Elektroantrieb. Wer beispielsweise einen Mini Cooper zu Hause elektrisch auflädt, um damit 100 km zu fahren, zahlt im Durchschnitt 5 Euro, während das Betanken eines vergleichbaren Autos mehr als doppelt so viel kostet.50

      Bei den Freikilometern sollten die Vertragsdetails sorgfältig studiert werden. Einige Anbieter ermöglichen es, Freikilometer, die bei der monatlichen Pauschale nicht genutzt wurden, auf den nächsten Monat zu übertragen. Bei anderen Anbietern verfallen die nicht gefahrenen Kilometer.51

      Etliche Anbieter von Abos wollen Fahranfänger als Kunden vermeiden, die jünger als 21 Jahre sind. Die eigentliche Zielgruppe liegt bei Personen, die älter als 35 Jahre sind. Dennoch haben einige Offerten sich darauf fokussiert, auch jüngeren Menschen die Möglichkeit eines Abos zu bieten. Hier werden vor allem 18- bis 21-Jährige als Kundensegment präferiert. Beispielsweise gibt es ein Angebot für den Ford Fiesta. Andere Modelle wie jene von VW und Volvo sehen kein Mindestalter vor.52

      Betrachtet man die Versicherungsprämie, die mit einem solchen Abo verbunden ist, so fällt auf, dass diese Prämie in ihrer Höhe auf dem Niveau für Fahranfänger liegt. Kritisch zu betrachten ist die bei Abos vorhandene Selbstbeteiligung im Schadensfall. Sie kann mitunter bis zu 1000 € reichen. Der Kunde hat die Wahlmöglichkeit zwischen Teil- oder Vollkasko. Experten warnen aber vor einer zu hohen Selbstbeteiligung. Sehr interessant sind auch die Möglichkeiten, das Auto nach mehreren Jahren zu verwerten. Einige Anbieter haben eine Kooperation mit Gebrauchtwagen-Händlern abgeschlossen. Das Auto, das bereits in die Jahre gekommen ist, wird diesen dann zur Verwertung angeboten.53

      Wie hat sich das Carsharing in Deutschland entwickelt?

      Das CarsharingCarsharing wird sich immer mehr verbreiten, da es insbesondere in Großstädten und Ballungszentren beachtliche Vorteile bietet. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Anteil der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland um 25,7 Prozent erhöht.54 Hierzulande sind 25.400 Carsharing Fahrzeuge unterwegs, und es gibt 2,29 Millionen Nutzer, die sich für Carsharing-Dienste registriert haben.55 Es wird zwischen stationsbasierten und Free-floating-Anbietern unterschieden.

      In den Großstädten dominiert das Free-floating-Modell, das die häufigere Nutzung gestattet und es den Nutzern ermöglicht, Fahrzeuge im ganzen Stadtgebiet an beliebiger Stelle abzustellen. Dadurch können Interessenten in jeder Metropole ohne längeres Suchen ein Fahrzeug finden und bequem Kurzstrecken zurücklegen. Dieses hohe Maß an Flexibilität und Kundenfreundlichkeit macht Carsharing-Dienste attraktiv. In den ländlichen Regionen hingegen herrscht das stationsbasierte Carsharing vor, das sogar ehrenamtlich organisiert wird. Dabei wird das Fahrzeug wieder an einen bestimmten zentralen Standort zurückgebracht.

      Der größte Anbieter im Free-floating-Bereich ist ShareNow. Über 80 Prozent der Nutzer von Carsharing verfügen über kein eigenes Auto.56 Vor allem Studierende und Engagierte, die aktiven Klima- und Umweltschutz als Teil ihres Lebensmodells verstehen, begeistern sich für Carsharing-Dienste.

      Beim stationsbasiertes Carsharingstationsbasierten Carsharing beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer fünf bis sechs Stunden, während sie beim Free Floating lediglich 30 Minuten dauert.57

      Jedoch zeigt eine Studie des Bundesverbandes Carsharing, die 2020 publiziert wurde, dass die Kundenzufriedenheit beim Free-floating-Modell lediglich 27 Prozent erreicht, während das stationsbasierte Carsharing auf einem Zufriedenheitsgrad von 83 Prozent hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit kommt.58 In Großstädten kann es trotz zahlreicher Fahrzeuge schwieriger sein, sofort ein Auto in unmittelbarer Nähe zu finden. Müssen die Nutzer erst einen längeren Fußweg zurücklegen, kann dies zur Unzufriedenheit führen, so dass sich mancher eher für eine Alternative entscheidet. Beim stationsbasierten Modell hingegen genießt der Kunde die unmittelbare Kundenbetreuung vor Ort.

      Wie der ADAC in einer Untersuchung59 feststellt, haben 46,8 Prozent aller Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 bis 50.000 Einwohnern einen Carsharing-Service. In kleineren Orten hingegen dominiert das stationsbasierte Modell, das dem klassischen Autoverleih sehr ähnelt und sich nur durch Nuancen unterscheidet.

      Dennoch bleibt das Carsharing insgesamt betrachtet ein Randmodell, da es lediglich über 25.000 Fahrzeuge verfügt, während in Deutschland 47 Millionen Fahrzeuge zugelassen sind.60 Das Carsharing spricht eher junge Erwachsene an, die in der Großstadt leben und größere Einkäufe oder einen Transport oder spontanen Umzug planen. Auch für eine kurze Reise ist das Carsharing geeignet. Aufgrund einer zu geringen Verfügbarkeit von Fahrzeugen in der unmittelbaren Nähe erscheinen für Großstadtbewohner jedoch der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad vorteilhafter.

       Quellentipp:

      Unter https://carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-zahlen/aktuelle-zahlen-daten-zum-carsharing-deutschland finden sich weitere aktuelle Zahlen und Fakten zum Carsharing. Und auch der ADAC erklärt unter https://www.adac.de/news/carsharing-statistik-2020/ die aktuelle Entwicklung.

      Der Klimaschutz und der moderne Verkehr

      Die Fragen der Verkehre und der modernen Mobilitätsanforderungen können heutzutage kaum von Fragen der Maßnahmen gegen den Klimawandel getrennt werden.

      

Wie kann klimaneutrale Mobilität umgesetzt werden?

      Klimaneutralität Klimaneutralität gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass es geplant ist, die Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 zu vollenden. Allein bis 2030 soll der Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent verringert werden. Die →Dekarbonisierung wird für etliche Volkswirtschaften, Branchen und Unternehmen eine sehr große Herausforderung darstellen. Daher ist es wichtig, die Elektromobilität systematisch zu fördern und voranzutreiben.61

      Volkswagen hat die Klimaneutralität zum zentralen Unternehmensziel erhoben und geht mit gutem Beispiel voran. So bietet Volkswagen seinen eigenen Kunden ökologischen Strom für das Laden von Elektroautos. Dieser Strom kann auch zu Hause verwendet werden und läuft unter der Bezeichnung „Volkswagen Naturstrom“. Aber auch an den LadestationLadestationen bietet Volkswagen Strom aus regenerativen Energien an. Darüber hinaus kooperiert der Autobauer mit RWE, um die Solarenergie voranzubringen. Bis zum Jahr 2025 möchte Volkswagen in den eigenen Anlagen sieben Terawattstunden Ökostrom erzeugen.62

      Zudem bezieht der Konzern alle Strommengen, die in den Werken benötigt werden, aus regenerativen Energien. Ein typisches Beispiel ist die Fabrik in Zwickau, die Elektroautos für VW produziert. Der Volkswagen-Konzern plant, dass alle Produktionsstätten im Ausland