Welche Rolle spielen digitale Mobilitätsdienste in Deutschland?
Digitale Mobilitätsdienste werden in der Zukunft in Deutschland eine herausragende Rolle spielen, da sie die DigitalisierungDigitalisierung vorantreiben und das Verkehrssystem effizienter und sinnvoller gestalten. Daher war eine Reform des völlig veralteten Personenbeförderungsgesetzes längst überfällig. Insbesondere moderne Dienste wie Uber und andere sind für eine moderne Infrastruktur wichtig.
Besonders kontrovers wurde die RückkehrpflichtRückkehrpflicht für Mietwagen beurteilt; etliche Taxidienste pochten darauf, dass private Mobilitätsanbieter wie Uber wieder zu ihrem Ausgangsort zurückkehren, was zahlreiche ökologisch wenig sinnvolle Leerfahrten verursacht. Der Gesetzgeber konnte sich aber nicht dazu durchringen, die Rückkehrpflicht vollständig abzuschaffen. Die Kompromisslösung bestand darin, dass neue Mobilitätsdienste zwar Aufträge per App oder telefonisch entgegennehmen dürfen, aber es ist ihnen nicht erlaubt, unterwegs Fahrgäste aufzunehmen. Dieses Privileg bleibt den traditionellen Taxidiensten vorbehalten.37
Die Regierung hat außerdem das sogenannte PoolingPooling initiiert, bei dem sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug für ein gemeinsames Ziel oder für eine gemeinsame Route teilen. Darüber hinaus gestattete die Regierung in Berlin, dass die Kommunen Auflagen für neue Mobilitätsdienste erteilen können, um Taxidienste besser vor dem Wettbewerb zu schützen.
Die bizarr anmutende Rückkehrpflicht, die mobile und digitale Mobilitätsdienste behindert, wurde von einigen Experten vehement kritisiert; denn sie steht dem Klimaschutz im Wege und beeinträchtigt den UmweltschutzUmweltschutz und die NachhaltigkeitNachhaltigkeit. Durch diese Restriktion sind nämlich Leerfahrten unumgänglich.38
Die Maßnahmen wurden zum Teil auch hinsichtlich der zunftartigen Auflagen kritisiert, die Taxidienste in manchen Bereichen protegieren. Beispielsweise müssen Fahrer, die gelegentliche Fahrdienste anbieten, eine Fachkunde absolvieren und eine aufwendige Prüfung ablegen.
Solche Maßnahmen erinnern an Markteintrittsbarrieren, die ungerechtfertigt sind und nur den Status quo aufrechterhalten wollen.39
Welche Entwicklungen gibt es bei der urbanen Mobilität?
Angesichts der wachsenden Staus in Großstädten und der stärkeren Umweltverschmutzung sowie des beeinträchtigen Klimaschutzes ist eine Veränderung der urbanen Mobilität unerlässlich.
Im Jahr 2030 werden schätzungsweise 60 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben. Gegenwärtig beträgt der Anteil noch 50 Prozent mit einer stark steigenden Tendenz. Experten nehmen an, dass im Jahr 2030 zwei Milliarden Menschen der Weltbevölkerung zur Mittelschicht gehören werden. Insbesondere in China wächst die Zahl der Menschen, die in die Mittelschicht aufsteigen und über einen höheren Lebensstand verfügen, beständig.40
Die Zahl der Megalopoleis wird aus diesen Gründen beträchtlich zunehmen. Durch solche Riesenstädte wird es immer schwieriger, die Verkehrsströme zu steuern und für einen wirksamen Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen. Daher ist ein innovatives Städtekonzept, das die schädlichen Auswirkungen eindämmt, besonders wichtig.
Das Verkehrssystem in Großstädten muss verändert werden, um die Umwelt und das Klima zu schonen. Insbesondere der Ausstoß von Kohlendioxid, das sich als besonders schädlich für das Weltklima erweist, muss drastisch reduziert werden. Daher sollten moderne Verkehrssysteme eingesetzt werden, die umweltfreundlich und klimaneutral arbeiten.
Insbesondere die ElektromobilitätElektromobilität ist geeignet, die Zahl der Emissionen zu reduzieren. Dies setzt voraus, dass der dafür benötigte Strom klimaneutral erzeugt wird.
Elektrische Fahrzeuge lassen sich im öffentlichen Nahverkehr systematisch einsetzen. Neben reinen Elektrobussen sind auch HybridfahrzeugHybridfahrzeuge denkbar. Darüber hinaus trägt das Carsharing erheblich zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz bei. Auf diese Weise wird die Zahl der Fahrzeuge im Verkehr reduziert.
Je schneller sich die Batterietechnologie entwickelt, desto größer ist die Reichweite der Elektrofahrzeuge und damit die Nutzbarkeit auf längeren Strecken. Bislang reicht die vorhandene Reichweite für den städtischen Verkehr vollkommen aus.
Um die städtischen Verkehrssysteme systematisch zu verbessern, ist es wichtig, alle Verkehrsteilnehmer mit einzubeziehen. Hierzu gehören Fußgänger und Radfahrer, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Klimaneutralität leisten.
Um deren Stellenwert in der Verkehrsplanung zu würdigen und in den Vordergrund zu rücken, müssen mehr Fahrradwege gebaut und Städte für Fußgänger attraktiv werden.
Zudem sollten noch andere Verkehrssysteme einbezogen werden. Hierzu gehören beispielsweise E-ScooterE-Scooter, die im städtischen Nahverkehr nützlich sind, um kürzere Strecken zurückzulegen.
Die Stadtplanung sollte diese Vielfalt der Verkehrssysteme mit einbeziehen. Umgekehrt sollte der Schaden, den PKWs verursachen, kompensiert werden. Es ist denkbar, dass einige Großstädte nach Londoner Vorbild eine City-MautCity-Maut einführen, um die Zahl der PKWs spürbar zu begrenzen. Auch eine restriktivere ParkraumbewirtschaftungParkraumbewirtschaftung kann dazu beitragen, dass Großstädte wieder eine höhere Lebensqualität erlangen.41
Ein großes Vorbild bei der Verkehrsplanung ist die Stadt Wien, die sich weltweit durch eine außergewöhnlich hohe Lebensqualität und eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet. Der österreichischen Hauptstadt ist es gelungen, den öffentlichen Nahverkehr systematisch auszubauen und zu fördern. Weltweit gilt das Nahverkehrssystem in der Donau-Metropole als herausragend. Es ist engmaschig und kundenfreundlich und ermöglicht eine systematische Nutzung im gesamten Großraum. Eine Abokarte kostet umgerechnet einen Euro pro Tag. Die Zahl der Abonnenten ist von 2012 bis 2018 sprunghaft gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung in Wien, den Ticketpreis noch weiter zu verringern.42
Wie wirken sich neue Mobilitätsdienste auf den Großstadtverkehr aus?
Moderne Mobilitätsdienste wirken sich beträchtlich auf die Dichte und Intensität des Großstadtverkehrs aus. Zu solchen Mobilitätsdiensten zählen beispielsweise Uber und Lyft.
Studien zeigen, dass in US-Großstädten der Verkehr durch diese Mobilitätsdienste erheblich zunahm. Dies gilt auch für Staus, deren Dauer um 5 Prozent zulegte.
Die Nutzung eigener Fahrzeuge verringerte sich hingegen lediglich um ein Prozent, und auch die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel sank um 9 Prozent. Insofern haben MobilitätsdiensteMobilitätsdienst wie Uber Uber nicht zur erwarteten Entlastung geführt.43 Experten gehen davon aus, dass eine Ausweitung und ein zügiger Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einen wesentlich größeren Effekt auf das Verkehrsaufkommen in den Ballungszentren hätten.
Der öffentliche Nahverkehr wäre ohnehin das effizienteste Verkehrsmittel in Metropolregionen. Die Studie zeigt außerdem, dass bei einem Ausbau des Nahverkehrs oder bei der Ausweitung anderer Verkehrsmittel wie beispielsweise von Fahrrädern andere Services gar nicht in Anspruch genommen worden wären.
Eine Belastung stellt dar, dass der Anteil der Leerfahrten bei diesen Diensten bei 41 Prozent liegt. Daher wäre es sinnvoll, die Verkehrsplanung effizienter zu gestalten und den öffentlichen Nahverkehr in den Vordergrund zu rücken.44
Sharing als innovatives Konzept
In diesem Abschnitt wird u.a. die Frage beantwortet, ob Carsharing nur ein aktueller Hype ist oder ob der Autobesitz als Standard abgelöst wird.
Welche Rolle spielt Shared Mobility?
Shared MobilityShared Mobility ermöglicht es, verschiedene Transportmittel systematisch und gezielt zu verknüpfen. Dies umfasst neben dem öffentlichen PersonennahverkehrPersonennahverkehr