Da ich mich seit meiner Kindheit mit Goethe auseinandersetze und seine Reimformen und den Ausdruck, der durch diesen periodischen Ablauf von in sich immer wiederkehrenden und unterbrochenen Kreuzreimen zu faszinierenden Erzählungen, Dramen und Geschichten geführt hat, liebe, war mein ganzes Denken oft so beeinflusst, dass es nur eine Sprache für dieses Buch geben konnte: Lyrik – auf meine Art.
Lass dich überraschen und tauche ein in die Welt der Momente.
Ein Moment gleich einem Wimpernschlag
Es ist der Moment,
der erkennt,
dass er vorbei
ohne “verzeih”
und kehrt nicht wieder,
sondern müder
wird der nächste Schritt,
der an seine Stelle tritt.
Ein guter Moment,
der nennt
dir die Sterne,
sagt: "Lerne
aus mir,
denn was dafür
ich dir gebe,
erhebe
sich über dein Tun,
verlässt dich im Ruh´n”.
Ein schlechter Moment,
der überrennt
dich mit allen Sinnen
binnen
dem spürbaren
und wahren
Augenblick
in einem Stück
und lässt zurück
in dir finden
ein warnend Empfinden.
Beunruhigt bist du fortan,
wo voller Elan
gerade dein Denken war
und starr
bist du bewegt,
wenn sich legt
die Schwere
und Leere
auf dein Gemüt,
die dich hinunterzieht.
Doch ist es so leicht
erreicht,
dass nur ein Wort
zieht fort
dies Empfinden,
das ohne zu ergründen
sich dem Augenblick ergibt,
wenn der nächste Moment
dich wieder liebt.
Zwiegespräch
Es macht mir Sorgen,
wenn ich lese
deine These
fast bizarr
vom fix verwobenen Jahr,
da wird mir schlecht.
In echt?
So wenig Zeit
Tut mir leid
Sodass nur verweilt
dazwischen gekeilt
mein Tun
darf ruh´n.
Gut erkannt,
bleib entspannt,
sei gescheit,
nutz die Zeit!
Aber nur aktiv
ist attraktiv
und ich mag kein Leben,
das so vorgegeben.
Aha, keine Faschingszeit
oder dass es mal schneit,
kein Feiertag,
versteh ich die Klag?
Ich fühl mich getrieben,
wenn festgeschrieben
das ganze Jahr
und die Tage starr.
War das nicht immer so
Und du warst dabei froh,
nur weil ich´s gesagt,
ist die These gewagt?
Du hast aufgedeckt,
und mich erschreckt,
was ich geahnt,
dass so viel verplant,
und so viel Zeit verronnen,
schon bevor das neue Jahr
begonnen.
Fasching, Ostern, Feiertage
Urlaub, Bräuche, Familientage,
Wetterabhängigkeiten
bereiten dir Angst,
du schwankst
zu deiner Pein
zwischen Wollen und Sein
oder verkenne ich dich?
Was fragst du mich?
Es ist der Frust
an der Lust
der mich zweifeln lässt
zu tun, was ich will
ohne Drill,
ohne Vorgabe des Tages,
ich mag es
nur zu leben
und selbst anzustreben
den Ablauf
ich hau den Hut drauf.
Bräuche geben uns Halt,
weil sie dergestalt
uns führen,
um nicht zu verlieren
den Rhythmus vom Jahr
und mir ist klar,
dass bewusst
wir glauben und tun
ohne auszuruh´n,
selbstbestimmt zu sein,
doch ist es
tatsächlich eine Tristesse,
dass so viele Momente
eine latente
Vorgabe sind?
Doch das sind lind
gesagt
und angeklagt
zu viele Vorgaben -
Jahreszeit und Brauchtum,
ein zu großes Spektrum,
die das Jahr beschreibt,
dass viel zu wenig für mich
bleibt.
Eine Frage:
Wer stopft die Tage zu,
bist das nicht du,
Terminkalender übervoll,
vollgebucht ist jeder Zoll,
gejagt, getrieben,
Arbeit mit Erreichbarkeit
am Tag, des nachts, zu jeder Zeit,
Familie