ISBN 978-3-8463-4574-0 (E-Book)
Reihentitel
Schlüsselkompetenzen in den Life Sciences
herausgegeben von
Prof. Dr. Michael Kühl und Dr. Susanne Kühl
In dieser Reihe bereits erschienen:
Brockmann D., Kühl M. (2015): Mit Erfolg promovieren in den Life Sciences
Kühl S., Kühl M. (2016): Die Abschlussarbeit in den Life Sciences
Öchsner W., Estner C., Kühl S. (2016): Prüfungen erfolgreich bestehen in den Life Sciences – ein Leitfaden für Studierende
Weitere Reihentitel in Planung:
Mit Erfolg präsentieren in den Life Sciences
Lern- und Zeitmanagement in den Life Sciences
Lernstrategien in den Life Sciences
Weitere Informationen und Online-Bestellmöglichkeit zu diesen und weiteren Titeln finden Sie im Shop unter www.utb-shop.de
Vorwort
Wozu sind Prüfungen überhaupt gut? Und warum gibt es dieses Buch?
Ein Studium ohne Prüfungen – herrlich! Wer hat davon nicht schon immer geträumt (die Autoren natürlich eingeschlossen)?
Allerdings: Was sich erst einmal traumhaft anhört, könnte sich schließlich doch als Zeitbombe entpuppen, und zwar als eine mit der Aufschrift „Karrierekiller“. Denn der Mensch ist so konstruiert (jedenfalls viele von uns), dass er erstens eine Menge Dinge im Kopf hat, denen er sich gerne widmet, und dass er zweitens die Dinge, die ihm lästig sind (z. B. sich auf Prüfungen vorbereiten), am liebsten erst einmal auf die lange Bank schiebt.
Und – Hand aufs Herz – bei aller Begeisterung für das gewählte Studienfach und bei aller Begierde (man spricht hier auch von „intrinsischer Motivation“), ein begnadeter Arzt, Biologe, Biochemiker o. Ä. zu werden: Würden sich ganz ohne den äußeren Druck durch Prüfungen (also ohne die zusätzliche „extrinsische Motivation“) nicht doch einige lästige Lernpakete ungeöffnet auf dieser berühmten langen Bank stapeln? Mit der Konsequenz, dass sie schließlich ganz verdrängt und vergessen werden, mit unter Umständen fatalen Folgen für das Fortkommen in Studium und Beruf?
So gesehen haben Prüfungen unbestreitbar auch ihr Gutes. Sie können durch zusätzliche Motivation und Stimulation die eigene Lernbereitschaft schon ganz erheblich unterstützen.
Darüber hinaus dienen Prüfungen auch als persönliche Kontrolllämpchen: Wenn die Bewertungen anfangen, von „Gut“ oder „Sehr gut“ (grüne Lämpchen) auf „Gerade noch geschafft“ (gelbe Lämpchen) oder gar auf „Ungenügend“ (rote Lämpchen) umzuschalten, dann wird es höchste Eisenbahn, die Schwachstellen konsequent auszubügeln und die Karrierelaufbahn wieder ins Lot zu bringen – mit absolutem Lerneifer und gerne auch mithilfe unseres Buches!
Bevor Sie starten, möchten wir Sie noch auf Folgendes hinweisen: Mit diesem Buch haben wir für Sie einen Leitfaden zur optimalen Prüfungsvorbereitung erstellt, abgestimmt auf die in den Life Sciences – wie beispielsweise Medizin, Molekulare Medizin, Biologie, Biomedizin, Biochemie oder Biotechnologie – etablierten Prüfungsformate. Behalten Sie unter Ihren persönlichen Arbeitsweisen diejenigen bei, die bereits gut funktionieren – und probieren Sie neue aus, wenn Sie einmal nicht weiterkommen.
Wir haben Lernstrategien und Übungsvorschläge für Sie zusammengetragen, die wir im Rahmen unserer eigenen langjährigen Lern-, Lehr- und Prüfungserfahrung als besonders wertvoll erkannt haben. Das Buch erspart oder ersetzt natürlich nicht das Lernen an sich, aber es kann helfen, richtig zu lernen und sich optimal auf Prüfungen vorzubereiten.
Jedes Kapitel beginnt mit Einstiegsfragen, deren Antworten sich dann im Laufe des Kapitels ergeben und am Kapitelende abschließend nochmals zusammengefasst werden.
Sie erhalten jede Menge konkrete Praxistipps von erfahrenen Profis, die um anschauliche Beispiele und themenbezogene Übungen angereichert werden.
Zudem steht Ihnen in der Online-Toolbox eine Vielfalt an Materialien zum Download zur Verfügung.
Ausschließlich der besseren Lesbarkeit halber haben wir uns in diesem Buch durchgehend für die männliche Schreibweise entschieden. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir selbstverständlich an jeder entsprechenden Stelle auch die weiblichen Vertreterinnen des betreffenden Fachbereichs, Studiengangs o. Ä. miteinbezogen wissen wollen.
Und nun soll es aber losgehen, frei nach dem Motto „Gut gelernt ist halb bestanden.“ Viel Spaß beim Lesen und Lernen, aber vor allem viel Erfolg in Ihren Prüfungen!
Ulm, im Sommer 2016 | Dr. Wolfgang ÖchsnerDr. Cornelia EstnerDr. Susanne Kühl |
Hinweis zu den Piktogrammen
Hinweise zu den Piktogrammen
Alle im Buch genannten Arbeitsmaterialien finden Sie in der Online-Toolbox unter www.utb-shop.de/pruefungen-erfolgreich-bestehen-in-den-life-sciences-8947.html
Quellennachweis
Die Quellen für die in diesem Buch enthaltenen Abbildungen und Tabellen sind in Klammern genannt und im kapitelbezogenen Literaturverzeichnis ausgeführt. Die Abbildungen und Tabellen ohne explizite Quellenangabe basieren auf eigenen Zusammenstellungen der Autoren.
1Einführung – den Dozenten über die Schulter geschaut
Worauf achten Prüfer, wenn sie gute Prüfungen erstellen?
Was sind die Kennzeichen guter Prüfungen?
Natürlich können Sie dieses Kapitel, wenn Sie es sehr eilig haben, prinzipiell auch überspringen. Allerdings vermittelt es Ihnen eine Idee, wie Ihr Professor vorgeht, wenn er gute Prüfungen konzipiert und wie eine gute Prüfung am Schluss aussieht – es ist durchaus nicht verkehrt, das zu wissen. Wenn Sie verstanden haben, worauf aus Prüfersicht gute Prüfungen abzielen bzw. was die Prüflinge abliefern sollen, können Sie sich als Geprüfter gut und gezielt vorbereiten.
1.1Kompetenzorientierung und Relevanz
Gute Prüfungen richten sich nach den Kompetenzen, die im künftigen Berufsfeld eine Rolle spielen, die also „relevant“ sind (entweder als theoretische Grundlagen oder in der berufspraktischen Anwendung oder beides) (Kompetenzorientierung der Prüfungen siehe auch Kap. 4.1 und 7.1). Der Aufwand für die Lernvorbereitung und für die Prüfung selbst soll in einem vernünftigen Maß zur Relevanz und zur Bedeutung des Lernstoffs stehen. Die Bedeutung, die einem bestimmten Lernstoff von den Lehrverantwortlichen beigemessen wird, spiegelt sich – zumindest was die Bachelor-/Master-Studiengänge betrifft – auch in den ECTS-Punkten (Leistungspunkte, Credit Points)