Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956178306
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und der Apparat wählte selbstständig die zuletzt gewählte Nummer.

      Es war die syrische Botschaft in Bonn.

      3

      Ich bemerkte sie erst gar nicht. Sie stand plötzlich in der Tür und beobachtete mich.

      "Wie heißen Sie?", fragte ich, ohne mich dabei vollständig herumzudrehen.

      "Ich dachte, Sie wüssten, wer ich bin."

      "Ich weiß nur, dass Sie Krylenkos Tochter sind!"

      Sie nickte.

      "Ich heiße Jelena."

      "Sie sprechen gut Deutsch."

      "Ich war lange im Außenhandel tätig."

      "Und was machen Sie im Augenblick?"

      "Weiß noch nicht..."

      "Wollten Sie mit ihrem Vater nach Syrien?"

      Sie stutzte und schaute etwas verwundert drein. Dann kaute sie auf ihren vollen Lippen herum. "Nein", sagte sie dann. "Ich habe nur für ihn hier die Dinge vorbereitet. Weil ich mich hier auskenne. Und weil mein Vater mir vertraut hat."

      "Wie viel hätte man ihm in Syrien für seine Fähigkeiten gezahlt?"

      "Viel. Sehr viel."

      Ich nickte leicht.

      Vielleicht war es ganz gut, dass er nicht mehr lebte. Aber es konnte genauso gut sein, dass es nicht das geringste bedeutete, ob Krylenko Syrien erreichte oder nicht. Es gab zu viele Krylenkos und Harrys Killer konnten unmöglich alle abfangen, bevor sie ihre Bestimmungsorte erreichten. Von vielen würden sie nicht einmal wissen.

      "Was wissen Sie über die Leute, die Ihren Vater umgebracht haben?", fragte ich sie. "Wer könnte die geschickt haben.“

      "CIA."

      "Warum sind Sie sich so sicher?"

      "Ich bin nicht sicher. Könnte auch der Mossad sein. Oder wer auch immer. Jemand, der nicht wollte, dass mein Vater ans Ziel kam. Außerdem - was spielt es für eine Rolle?"

      "Vielleicht sind Sie in Gefahr. Ich bin es jedenfalls. Ich stehe jetzt auf ihrer Liste, schließlich habe ich einen von ihnen umgebracht."

      Sie zuckte die Achseln. Sie schien wirklich ratlos.

      Vielleicht konnte ich doch noch etwas aus ihr herausbekommen, was mir dabei helfen konnte, am Leben zu bleiben.

      "Es war weder die CIA noch der Mossad", eröffnete ich ihr, denn meiner Ansicht nach hatten der graue Mann, der sich Harry genannt hatte, und der blonde Erikson weder der einen noch der anderen Organisation angehört.

      "Aber - wer hat sie dann geschickt?"

      "Ich weiß es nicht. Ich dachte, Sie wüssten etwas."

      Sie schüttelte den Kopf.

      "Nein", murmelte sie tonlos.

      "Gehört Ihnen dieses Haus hier?"

      "Nein."

      "Haben Sie es gemietet?"

      "Nein, aber warum fragen Sie mich das alles?"

      "Wenn dies hier ein Versteck sein sollte, dann wundert es mich, dass es bei Ihren Feinden offenbar gut bekannt war."

      Sie zuckte mit den Schultern.

      "Die Kerle müssen uns schon am Flughafen aufgelauert haben und uns dann gefolgt sein."

      "Das halte ich für ausgeschlossen."

      "Warum?"

      "Weil ich Ihnen gefolgt bin."

      Das schien sie zu erstaunen. Sie atmete tief durch und überlegte eine Weile schweigend. Dann meinte sie plötzlich: "Also gut", sagte sie. "Dieses Haus gehört über ein paar Strohmänner der russischen Regierung. "

      "Ein KGB-Quartier?"

      "Ja." Sie nickte. "Ich habe ganz gute Beziehungen und..."

      Sie sprach nicht weiter, aber ich verstand, was sie meinte.

      "Ist der KGB nicht inzwischen längst zerschlagen worden?"

      "Man hat es versucht, aber wohl eher halbherzig", meinte sie. "Seit dem Ende der Sowjetunion hat diese Organisation fünf-oder sechsmal den Namen geändert, aber sie existiert immer noch. Vor allem die Auslandsabteilungen sind noch sehr gut in Schuss."

      "Vielleicht hat einer Ihrer feinen Freunde Ihren Vater verraten", vermutete ich. "Oder was haben Sie für eine Erklärung, Jelena?"

      "Ich habe keine." Sie zuckte die Achseln. Der Gedanke schien ihr nicht zu gefallen, aber sie würde sich damit auseinandersetzen müssen, ganz gleich, ob es ihr nun passte oder nicht. Aber das war ihre Sache.

      4

      Ich sah mich noch ein bisschen um, allerdings erfolglos. Als ich dann hinausging, hörte ich wie jemand auf Russisch fluchte und die Türen des blauen Mercedes ziemlich unsanft zuschlug. Es war Jelena. Und sie hatte wirklich allen Grund, sauer zu sein. Von den vier Reifen waren drei platt. Zerschossen bei der Ballerei, die hier stattgefunden hatte.

      Als sie mich ansah, zuckte ich die Schultern.

      Ich