Besser hören - leichter leben - eBook. Anton Stucki. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anton Stucki
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783038001683
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       Entriegeln – Die Barrikaden abbauen

       Das Übungsprogramm – Auf diesen Felsen will ich bauen (Trainingsphase II)

       5. Nichts ist unmöglich – Doch Schritt für Schritt

       Der Weg des Vertrauens

       Wissen ist besser, als nicht zu wissen – Genaue Diagnose

       Hörgeräte und enttäuschte Hoffnungen

       Regeneration für Hörgeräteträger · Sich gut und sicher zu fühlen hat Vorrang

       Die Angst ist real, und sie ist, wie sie ist

       Klare Ziele – Die innere Haltung beeinflusst das Ergebnis

       Im Hier und Jetzt, ganz einfach

       Ein neuer Beginn: Die 4 Prinzipien für ein erfolgreiches Leben

       Anhang

       Verzeichnis der Übungen

      Quellenverzeichnis

      Bildnachweis

      Danksagung

      Kontakt und Adressen

      Vorwort

      Eines Morgens rief mich eine ältere Dame an und fragte: »Ich habe gehört, Sie können das Gehör verbessern. Stimmt das wirklich? Und wie soll das gehen?«

      Diese Frage will ich Ihnen in diesem Buch auf eine neue Weise beantworten. Auch auf die Hoffnung, die mit der Frage mitschwingt, und die Skepsis – »Das kann doch nicht sein, das müsste doch mein Arzt wissen« – will ich hier eingehen. »Wenn ich mich jetzt darauf einlasse und wieder enttäuscht werde, das wäre schlimm. Denn bisher habe ich ja die Erfahrung gemacht, dass mein Hören immer schlechter wird. Besonders in Situationen, wenn es laut um mich herum ist, in der Gaststätte oder wenn sich nebenan jemand unterhält, verstehe ich gar nichts mehr. Das geht schon viele Jahre so – und jetzt soll sich mein Hören verbessern? Das kann nicht sein.«

      Über das Hören haben wir eine besondere Verbindung mit allem, was uns umgibt – mit den Menschen, denen wir begegnen und mit denen wir uns unterhalten. Auch mit den Vögeln, die uns ihr Lied singen, mit dem Flugzeug, das über uns hinwegdonnert, oder dem wummernden Presslufthammer an der Straße stehen wir in Kontakt.

      Nicht zu hören ist nicht normal – auch nicht, wenn man älter wird. Und doch geschieht es oft. Wir verlernen das richtige Hören infolge von Belastungen oder bestimmter Ereignisse des Lebens, und irgendwann stellen wir fest, dass wir immer öfter nachfragen: »Was hast du gesagt? Bitte sag es noch mal.« Manchmal mit dem entschuldigenden Zusatz »Es ist so laut hier, ich verstehe dich nicht!«

      Wir sind nicht zufrieden mit den Antworten, die wir bisher bekommen haben. Durch die Suche nach einer Alternative halten Sie dieses Buch in Ihren Händen. Sie haben auf Ihre innere Stimme gehört. Das Buch handelt davon, wie wir unseren Hörsinn wieder Schritt für Schritt aufbauen. Es reguliert sich nicht einfach so – Bewusstsein über die Ursachen ist gefragt und ein geeignetes Training.

      Dieses Buch kommt aus der Praxis. Seit über zehn Jahren arbeite ich speziell mit Menschen, die Hörthematiken haben – und dabei durfte ich auf die Geschenke und die Erfahrungen meines bisherigen Lebens zurückgreifen. Meine Lehrmeister waren Menschen, die tief in die Strukturen der Welt geschaut und unsere natürlichen Lebensgrundlagen konsequent erforscht haben, welche wir in unserem Alltag erfahren und wahrnehmen.

      Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, haben Geist und Seele und folgen im Leben physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Wenn wir nicht mehr gut hören, dann sind wir gewissermaßen in ein Ungleichgewicht geraten. Das Ziel unserer Arbeit ist, mit dem therapeutischen Basisverfahren unseren Gehörsinn zu trainieren und dadurch einen Ordnungsimpuls in das Körper-Geist-Seele-System zu geben. Dabei wird in Verbindung mit dem Gehirn wieder eine Ordnung initialisiert und unterstützt – sodass die Selbstregulation angeregt wird und der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes von sich aus wieder seine Mitte findet.

      System: in sich geschlossenes, geordnetes und gegliedertes Ganzes, Gesamtheit, Gefüge von Teilen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen oder zusammenwirken (gleichbedeutend gr. sýstēma).

      Gehirn: Vorderende des Zentralnervensystems höherentwickelter Tiere, besonders der Wirbeltiere, in dem die Sinneszentren und übergeordneten Schaltzentren (Koordinationsund Assoziationszentren) zusammengefasst sind. – Das Gehirn ist sowohl Organ mit seinem spezifischen Aufbau und komplexen Funktionen als auch Schaltzentrale unseres Bewusstseins und physische Steuereinheit unseres Körpers. Darüber hinaus hat es Aspekte wie Gedächtnisfunktionen und Wahrnehmungsmöglichkeiten, die wir nicht auf seiner organischen Ebene lokalisieren können.

      Ein unabdingbares Element im Basisverfahren ist eine natürliche und klar definierte Schallquelle, an der wir uns ausrichten können. Solch eine Schallquelle hat jeder zu Hause, zum Beispiel in Form eines fließenden Wasserhahns. Damit kann jeder nach der in diesem Buch vorgestellten Methode trainieren und zum Erfolg kommen.

      In speziellen Fällen reicht dieses einfache Geräusch jedoch nicht aus, insbesondere wenn es aufgrund einer stärkeren Hörminderung nicht mehr wahrgenommen wird oder wir andere schwerwiegende Hörthematiken haben wie eine einseitige deutliche Hörschwäche oder auch starken Schwindel und erhöhte Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis). Dann kann es notwendig sein, in Verbindung mit dem Basisverfahren ein spezielles Lautsprechersystem einzusetzen – die Naturschallwandler (NSW), ein von mir entwickeltes System, das den Schall natürlich abstrahlt, wie es auch in der Natur geschieht (Näheres dazu ab Seite 39).

      Dieses Buch richtet sich an Menschen mit leichter und beginnender Hörminderung bis zum »schweren« Fall. Ich möchte, dass auch jemand mit einer ernsten Symptomatik nicht allein ist – ich will Ihnen nachvollziehbar erklären: Es gibt die Möglichkeit der Verbesserung. Eine »Enddiagnose« wie »Bei Ihnen kann man nichts mehr machen« muss nicht wirklich das Ende bedeuten, sondern kann der Anfang eines Prozesses einer neuen Entwicklung unserer Hörfähigkeit sein. Die Natur hat uns schon immer – lange bevor es irgendeine Technik gab – die Möglichkeit der Heilung mitgegeben. Bei einer Frau mittleren Alters beispielsweise, der man schon mit vier Jahren diagnostiziert hatte, dass sie auf einem Ohr taub sei, wurde im Laufe ihres Lebens mit acht Operationen versucht, ihre Hörfähigkeit zu verbessern – leider ohne Ergebnis. Danach war ihr ganz klar: Da ist nichts mehr zu machen, mein Gehör ist auch auf der organischen Ebene nicht mehr funktionsfähig. Und doch konnte sie durch das Basisverfahren auf dem tauben Ohr wieder eine Wahrnehmung entwickeln und verstehen, wenn man sie von der Seite des bisher tauben Ohrs aus ansprach. Natürlich führt das Basisverfahren nicht zum Nachwachsen der Innenohrorgane. Der Prozess entwickelt jedoch die Fähigkeit unseres gesamten Wahrnehmungssystems, auch aus unvollständigen oder nur teilweise erkannten Informationen ein vollständiges Ganzes zu bilden. Wie hat es der Komponist und Mathematiker Johann Sebastian Bach so treffend formuliert: »Wenn wir Musik hören, rechnet die Seele.«1

      Wie Sie Ihr Gehör aufbauen und trainieren und warum das überhaupt geht, werde ich Ihnen theoretisch und praktisch genau zeigen. Das Verfahren basiert ja auf physikalischen Grundlagen, das heißt, es ist immer und überall gültig. Physik bedeutet Austausch von Kräften – Beziehungen, die einer Ordnung unterliegen, werden sichtbar und beschrieben. Das Gesetz der Schwerkraft ist zum Beispiel solch eine Ordnung, die unser Leben und unser Universum strukturiert. Es ist eine Ordnung, auf die man sich verlassen kann, mit der wir arbeiten können und von der wir immer ein Teil sind. Alles, was wir tun, steht mit dieser Ordnung in Verbindung und wird dadurch für uns auch verstehbar.

      Wenn man mit der realen Welt arbeitet, braucht man nicht zu »glauben« – doch einer Öffnung für eine neue Möglichkeit bedarf es schon. Denn es ist, wie Horatio in Shakespeares Hamlet sagt: »Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt.«2 Es geht um reale, konkrete und nachprüfbare Erfahrungen. Es ist nicht notwendig zu glauben,