Tristan und Isolde. Marianne Höhle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marianne Höhle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783944668291
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durch den Wald.

      Ab und zu findet er etwas zum Essen.

      Ein paar Früchte oder Nüsse.

      Aber viel ist es nicht.

      Schon bald quält ihn der Hunger.

      Er muss Menschen finden.

      Die ihm etwas zu essen geben.

      Da sieht er einige Jäger.

      Sie sind hinter einem Wildschwein her.

      Das Tier rennt um sein Leben – direkt auf Tristan zu!

      Tristan greift schnell zu Pfeil und Bogen.

      Zum Glück hat er beides immer noch bei sich.

      Er zielt und schießt.

      Der Pfeil fliegt durch die Luft.

      Und trifft das Wildschwein mitten ins Herz.

      Das Tier fällt sofort tot um.

      Überrascht sehen sich die Jäger um.

      Woher kam der Pfeil?

      Da tritt Tristan aus dem Gestrüpp.

      „Seid gegrüßt“, sagt er.

      „Ich heiße Tristan.

      Ich bin ein Kaufmann aus der Bretagne.

      Mein Schiff ist vor der Küste gesunken.

      Jetzt suche ich ein Dach über dem Kopf.“

      Die Jäger sind beeindruckt.

      Tristan sieht sehr stark aus.

      Und er kann gut mit Pfeil und Bogen umgehen.

      Das hat er gerade bewiesen.

      „Du kannst mit uns kommen“, sagen die Jäger.

      „Begleite uns nach Tintajol, zu König Marke.

      Der kann immer gute Kämpfer gebrauchen.

      Er wird dich sicher aufnehmen.“

      Und so kommt Tristan nach Tintajol.

      In das Schloss von Marke, dem König von Cornwall.

      König Marke

      Tristan und Marke mögen sich sofort.

      Nach kurzer Zeit sagt Tristan ihm die Wahrheit über sich.

      Er erzählt ihm, dass er gar kein Kaufmann ist.

      Sondern von den Norwegern entführt wurde.

      Und dass sein Vater und seine Brüder nichts wissen.

      Dass Sie keine Ahnung haben, was mit ihm geschehen ist.

      Sofort schickt König Marke einen Boten in die Bretagne.

      Er soll Rual mitteilen, dass sein Sohn noch lebt.

      Und dass er sich im Schloss von König Marke aufhält.

      Erstaunt hört Rual die Nachricht des Boten.

      Tristan ist bei König Marke?

      Was für ein Zufall!

      König Marke ist der Bruder von Tristans Mutter.

      Die bei der Geburt von ihrem Sohn gestorben ist.

      Jetzt ist es Zeit, dass Tristan erfährt, wer er wirklich ist.

      Rual beschließt, den Boten nach Tintajol zu begleiten.

      „Vater!“, ruft Tristan voller Freude, als er Rual sieht.

      „Nenn mich ab jetzt Rual“, antwortet dieser.

      Und dann erzählt er Tristan die ganze Geschichte.

      Dass er der Prinz der Bretagne ist.

      Und dass König Marke sein Onkel ist.

      Deshalb verstehen wir uns so gut, denkt Tristan.

      „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?“, fragt er Rual.

      Rual antwortet: „Dein Vater wurde von Morgan ermordet.

      Morgan ist jetzt König der Bretagne.

      Es war besser, ihm nichts von dir zu erzählen.

      Sonst hätte er versucht, auch dich zu töten.

      Ein kleiner Prinz ist ein leichtes Opfer.

      Aber nun bist du alt genug.

      Und du bist stark und kannst gegen Morgan kämpfen.

      Denn du bist der echte König der Bretagne.“

      Tristan denkt eine kurze Zeit nach.

      Dann antwortet er:

      „Ich bin doch ganz allein.

      Ich habe kein Heer.

      Wie soll ich das Schloss meines Vaters zurückerobern?“

      Doch König Marke will ihm helfen.

      „Nimm meine Unterstützung an“, sagt er.

      „Meine Soldaten werden für dich kämpfen, Tristan.

      Mit ihrer Hilfe wirst du König der Bretagne.“

      Der König der Bretagne

      Und so kehrt Tristan wieder in die Bretagne zurück.

      Es tut ihm leid, dass er König Marke verlassen muss.

      Auch König Marke hat Tristan ins Herz geschlossen.

      Der König hat keine Kinder.

      Er möchte, dass Tristan sein Nachfolger wird.

      Doch viele Männer am Hof sind froh, dass Tristan wieder geht.

      Seine Anwesenheit hat sie gestört.

      Für sie war Tristan ein Eindringling.

      Und es stört sie, dass er später König werden soll.

      Nein, es ist ihnen lieber, wenn Tristan weit weg ist.

      Der Kampf in der Bretagne verläuft gut für Tristan.

      König Markes Soldaten sind tapfere Krieger.

      Schon bald haben sie das Schloss von Tristans Vater erobert.

      Und Morgan ist besiegt.

      Tristan ist jetzt König der Bretagne.

      Doch Tristan kann sich über den Sieg nicht lange freuen.

      Boten überbringen eine Nachricht aus Cornwall.

      Sie berichten, dass König Marke angegriffen wurde.

      Von den Iren.

      Die Iren haben ein starkes Heer.

      Aber König Marke hat nicht genug Soldaten zu seiner Verteidigung.

      Die meisten seiner Männer sind in der Bretagne, bei Tristan.

      Darum verliert König Marke den Kampf gegen die Iren.

      Nun sind die Iren die neuen Herrscher.

      Sie wollen Steuern von den Menschen in Cornwall.

      Und Gold und Silber.

      Aber es kommt noch schlimmer.

      Die Iren wollen jedes Jahr tausend Kinder aus Cornwall.

      Jungen und Mädchen.

      Die müssen in Irland als Sklaven arbeiten.

      König Marke findet das schrecklich.

      Er bittet Tristan in seiner Not um Hilfe.

      Tristan denkt nicht lange nach.

      Er will König Marke helfen.