Trotzdem ist dieser Sommer wieder eine Atempause nach schwierigen Zeiten. Jedoch werden Ärzte noch lange mit Patienten zu tun haben, die die Folgen von Corona, also Long Covid, noch nicht überwunden haben. Die bisher längste Dauer von Long Covid berichtete uns eine Patientin, die 13 Monate nach ihrer Covid-19 Erkrankung immer noch unter schwersten Einschränkungen litt und deren Arbeitsfähigkeit in weite Ferne gerückt war.
Trotz Impfungen wird es auch weiterhin Erkrankungen an Long Covid geben. Die dann in der Regel zwar leichter verlaufenden Erkrankungen der Geimpften können aber auch zu anhaltenden Beschwerden führen, wie wir sie von Long Covid kennen. Es ist ja geradezu charakteristisch für Covid-19, dass einem Long Covid Syndrom häufig nur eine leichte Covid-19 Erkrankung vorausging.
Und nach diesem Sommer kommen auch wieder ein Herbst und ein Winter. Niemand kann voraussehen, wie dann die Corona-Situation sein wird. Vielleicht werden durch Mutationen die Coronaviren weiter das Infektionsgeschehen bestimmen, vielleicht werden andere Viren an die Stelle von Coronaviren treten? Wir wissen es nicht. Einzig sicher scheint zu sein: Die Viruserkrankungen gehören zum Leben der Menschheit und wo es endemische oder pandemische Viruserkrankungen gibt, gibt es in einzelnen Fällen auch lang dauernde Folgezustände dieser Erkrankungen. Je verbreiteter eine Virusinfektion ist, desto häufiger werden wir solche post-viralen Erkrankungen sehen.
Als Ärzte haben wir für diese Folgeerkrankung meist keine Heilmittel. Zwar lassen sich gewisse Störungen lindern, erträglicher machen, aber ein konventionelles Medikament für Folgekrankheiten nach Virusinfektionen gibt es bisher nicht.
In dieser für Ärzte und Patienten deprimierenden und beängstigenden Situation der medizinischen Hilflosigkeit lohnt sich der Blick über den Tellerrand der konventionellen Medizin. Und tatsächlich finden wir in der Homöopathie eine Heilmethode, die aufgrund ihres vollständig anderen Behandlungsansatzes gerade bei Viruserkrankungen und post-viralen Beschwerden ausgezeichnete Behandlungserfolge vorweisen kann. Eine erfolgreiche homöopathische Behandlung kann manchmal sehr einfach sein, sodass selbst medizinische Laien einen Behandlungsversuch wagen können. Sie kann jedoch auch höchst komplex sein, sodass nur sehr erfahrene Homöopathen eine Chance haben, ein Heilmittel zu finden.
Die Spät- und Langzeitfolgen von Covid-19 werden oft als „Long Covid“ oder „Post Covid“ bezeichnet, auch wenn medizinisch nicht klar ist, ob es sich um ein umschriebenes und neues Krankheitsbild handelt. Bis zu 10 % der Erkrankten sollen unter mehr oder weniger schweren Beschwerden leiden. Die Dauer liegt zwischen einem und vielen Monaten.
Besonders häufig bei Long Covid sind die folgenden Symptome (anhaltend oder wieder aufgetreten): Schwäche, Müdigkeit, Erschöpfung, „Fatigue“, Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen, Lungenprobleme, Atemnot bei Belastung, Husten, Herzbeschwerden, Hirnfunktionsstörungen (Gedächtnis, Wortfindung u. a.), psychische Störungen, Schwindel und Erbrechen
Vergleichbare Beschwerden sind auch als Spätfolgen nach anderen Viruserkrankungen wie z. B. Influenza seit langem bekannt und wurden und werden erfolgreich homöopathisch (mit-)behandelt.
Vorwort
Long Covid und die Langzeitfolgen anderer Viruserkrankungen sind die schmerzlichen Erinnerungen vieler Menschen an eine Viruserkrankung, von der sie glaubten, dass sie sie überwunden hätten. Über Wochen, Monate, bei einigen Menschen sogar über Jahre bleibt die Gesundheit angeschlagen. Einschränkungen in vielen Lebensbereichen und Verzweiflung sind die Folgen.
Das müsste nicht so sein.
Längst gibt es umfangreiche Erfahrungen mit der Behandlung und Heilung von Langzeitfolgen der Viruserkrankungen. Sie werden in der Öffentlichkeit bisher nur nicht zur Kenntnis genommen.
Es ist die Homöopathie, die nicht erst seit Long Covid die Hilfsmittel zur Verfügung stellt, die zur Heilung dieser Langzeitfolgen entscheidend beitragen können.
In diesem Buch können Sie deshalb die Geschichten von Patienten lesen, die unter Long Covid oder den Folgeerkrankungen anderer Viren gelitten haben. Sie können ihre Heilung miterleben und Sie können lernen, in einfachen Fällen sich selber und anderen eine erste Hilfe zu geben. Mit der Homöopathie haben wir und haben Sie eine Möglichkeit, nebenwirkungsfrei den erkrankten Menschen zu unterstützen, seine Folgeerkrankung nach einer Virusinfektion zu überwinden.
Lesen Sie über eine Behandlungsweise von Langzeitfolgen nach einer Virusinfektion und lassen Sie sich Mut machen. Wir sind nicht länger Opfer, sondern wir werden wieder Gestalter* eines gesunden Lebens. Das Einzige, was wir tun müssen, ist uns mit Interesse den Möglichkeiten der Homöopathie zuzuwenden.
* bitte ergänzen Sie da, wo es Ihnen angezeigt erscheint, in Gedanken m/w/d
1. Erfahrungen
Eine wirklich kurze Einführung in die Homöopathie
In der Homöopathie geht es um ein Mittel für einen kranken Menschen, nicht gegen eine Krankheit. Die Krankheit des Menschen (aus homöopathischer Sicht) sind seine Symptome – nicht seine Diagnose und auch nicht die möglichen Ursachen seiner Diagnose.
Dies zu verstehen fällt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, den meisten Ärzten nicht leicht. Interessanterweise konnten wir in unseren Ausbildungskursen feststellen, dass Frauen eher weniger Probleme mit diesem Krankheitsverständnis haben.
Zum besseren Verständnis (für die Männer?) ein Beispiel: Einem Kind mit der Diagnose „hochfieberhafter Infekt“ wird man nach der Untersuchung üblicherweise ein für Kinder verträgliches fiebersenkendes Mittel geben, das das Fieber runter drücken wird. Das ist sehr übersichtlich. Homöopathisch gesehen hat das Kind zwar auch einen „hochfieberhaften Infekt“. Allerdings gibt es aus homöopathischer Sicht zahlreiche Formen von fieberhaften Infekten.
Da sehen wir z. B. ein Kind, das hochrot ist, das heftig schwitzt, das Fieberfantasien hat und das vielleicht tagsüber mit nassen Haaren aus dem Schwimmbad kam: Belladonna wird ihm helfen.
Oder das Kind, das im kalten Ostwind Schlittschuhlaufen war, und nun plötzlich ein hohes Fieber mit Durst und Angst hat: Aconitum ist sein Heilmittel.
Oder ein Kind, das bei hohem Fieber eine rote Backe hat, sehr gereizt ist und dem es beim Herumtragen deutlich besser geht: Chamomilla beendet den Zustand.
Oder ein extrem schwaches Kind, dessen hohes Fieber zunächst langsam mit Frösteln begonnen hat: Gelsemium ist angezeigt.
Allein für diese vier Fiebersorten mit der Diagnose „hochfieberhafter Infekt“ braucht es vier verschiedene Mittel, die den Körper anregen, das Notwendige für die Heilung zu tun. Das Fieber sinkt dann sozusagen automatisch mit.
Das klingt etwas umständlich, ist aber für jeden einzelnen Menschen spezifisch. Es ist nicht nur hoch effektiv in der Wirkung, sondern auch nebenwirkungsfrei.
Diese große Differenzierungsmöglichkeit nach Symptomen und nicht nach Diagnosen führt dazu, dass es Heilmittel für die Folgen und die Langzeitfolgen von SARS-CoV-2 (und anderen Viren) in der Homöopathie schon immer gab, weil es die Symptome der erkrankten Menschen schon immer gab. Und insofern wird es auch für jede bis heute noch unbekannte Mutation und jedes neue Virus ein Mittel geben, das die Folgen des Infektes durch diese Viren heilen kann.
Soweit diese kurze Einführung in die Homöopathie.
Aller Anfang ist einfach
Homöopathische Mittel regen den Körper an, das Richtige zur Heilung zu tun. Die Symptome zeigen an, welches Heilmittel gebraucht wird. Auch wenn die Mittelsuche über die Symptome manchmal