Freitag 12.00 Uhr
Ich hatte wie immer an diesem Freitag auch mittags Feierabend. Das ist der Vorteil, wenn man in einer öffentlichen Stelle arbeitete. Ich konnte mein Wochenende etwas früher beginnen, wenn ich mich dementsprechend in der Woche mehr anstrengte.
Direkt von der Arbeit ging ich in mein Waxingstudio. Ich wollte meinem Freund nicht nur eine perfekte Wohnung, sondern auch einen perfekten Landeplatz für seinen kleinen Freund bieten.
Keine Haare sollten ihn von seiner Lust abbringen können, also ließ ich alle rigoros entfernen.
Danach ging ich zu meinem Lieblings-Erotikshop und suchte mir die perfekte Unterwäsche aus.
Eine kleine schwarze Korsage mit ein bisschen Leder und einem raffiniert geschnittenen Slip. Allein dieser würde meinem Freund alle Sinne verdrehen. Auch wenn er mich liebt, wie ich war, so wusste ich auch, wie ich ihm immer wieder aufs Neue den Kopf verdrehen konnte. Auch wenn sich meine Oberbekleidung sehr bieder an meinen Körper schmiegte, wollte ich keinesfalls auf den Ausschnitt verzichten. Ein bisschen heiß machen, schon bevor er mich auspacken würde, sollte drin sein.
Freitag 13.00 Uhr
Ich war eigentlich fertig. Ich wollte mich nun auf den Weg in die gemietete Wohnung machen, die ich bereits ab 14.00 Uhr gemietet hatte, damit ich mich schon einmal mit der Umgebung vertraut machen konnte und vor allem, dass ich schon herausfinden würde, wo sich die besten Plätze für heißen Sex bieten würden.
Ich setzte mich in meinen Wagen und nahm mein Handy zur Hand. Ich wollte meinem Freund nun eine Nachricht schreiben. Ich öffnete das Nachrichtenprogramm und tippte darauf los:
Hey mein Schatz, ich weiß, dass ich dich damit überrumpeln werde, aber kannst du mich heute nach der Arbeit bitte in der Wehrstrasse 13 abholen? Mir ist auf dem Weg zu meiner Nageldesignerin derFuß umgeknickt und jetzt kann ich nicht mehr richtig auftreten. In der ersten Etage in diesem Haus ist eine Arztpraxis, hier hat man mich erst einmal versorgt. Ich liebe dich, bis dann!
Ich konnte wirklich gemein sein. Aber je drastischer die Situation, umso sicherer konnte ich mir sein, dass er auch wirklich kommen würde. Denn der Aufwand, den ich betrieb, sollte sich auch lohnen.
Entspannt und gespannt fuhr ich in die gemietete Wohnung. Den Schlüssel würde ich dort unter Fußmatte finden und ihn müsste ich danach wieder darunter platzieren.
Ich freute mich wahnsinnig auf die kommenden Stunden, aber irgendwie hatte ich auch ein kleines Gefühl im Hinterkopf, dass ich noch nicht zuordnen konnte. Um mich nicht verrückt zu machen und vor allem um mich schon ein bisschen in Stimmung zu bringen, wagte ich es mir während der Fahrt mein Vibro-Ei einzusetzen, damit ich zumindest ein bisschen entspannen konnte.
Freitag 13.50 Uhr
Ich war erfolgreich vor der Wohnung angekommen. Ich hatte sogar auf Anhieb einen Parkplatz gefunden. Der Tag versprach gut zu werden. Bevor ich mich auf den Weg in den ersten Stock machte, schaute ich noch einmal auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von meinem Freund erhalten. Doch bevor ich diese Öffnung konnte, überrollte mich ganz plötzlich ein Orgasmus, der durch mein kleines Ei ausgelöst wurde.
Kaum hatte ich mich davon erholt, öffnete ich meine Nachricht.
Au scheisse Schatz, ich werde mich beeilen. Aber heute ist wirklich viel los im Büro. Ich habe versprochen eine halbe Stunde länger zu machen. Ich bin also um fünf bei dir. Ist das in Ordnung oder soll ich mit meinem Chef reden? Ich liebe dich.
Na klasse, ausgerechnet heute muss er länger arbeiten. Aber gut, drei Stunden sind immer noch besser als nichts. Ich beeilte mich ihm zu antworten, denn wenn er später kommen würde, dann könnte ich mir noch ein Bad in der Wanne gönnen, die in der Anzeige angegeben war.
Nein, mein Schatz, das ist kein Problem. Mach deine Arbeit. Bis sechs Uhr solltest du aber da gewesen sein, sonst muss ich auf der Straße weiter warten :-) Ich liebe dich!
Au Mann war ich gut im Lügen. Noch während ich mich darüber begeistern konnte, bekam ich seine Antwort.
Ich beeile mich, bis um fünf habe ich es geschafft!
Ich hatte also drei Stunden Zeit. Viel Zeit für ein entspannendes Bad. Aber zuerst einmal wollte ich mir die Wohnung ansehen. Immerhin könnte es auch sein, dass ich die Katze im Sack gemietet habe und ich mir dann ganz schnell was Anderes einfallen lassen müsste.
Freitag 14.00 Uhr
Ich war angenehm überrascht, dass der Schlüssel wie versprochen unter der Fußmatte auf mich wartete. Es war einfach zu finden und mit nur einem leichten Druck öffnete sich die Tür, die mich vielleicht endlich wieder in eine neue Form des Sexlebens befördern würde.
Dennoch hatte ich noch immer drei Stunden Zeit und auch wenn ich die Besichtigung der Wohnung noch vor mir hatte, würde ich wohl noch sehr viel Zeit übrig haben um mir ein angenehmes Bad zu gönnen.
Vorsichtig und noch sehr unsicher bewegte ich mich in der Wohnung. Auch wenn sie genauso groß und hell war, wie ich sie mir vorgestellt hatte, so war sie dennoch nicht meine Wohnung und ich wollte um keinen Preis etwas kaputt machen. Ich ging langsam durch den kleinen Flur und landete direkt in der großen offenen Küche an die sich ein kleiner Wohnraum mit einem Fernseher und einem gemütlichen Sofa anschloss. Danach gelangte ich über eine Glasschiebetür in ein prachtvolles Schlafzimmer mit einem Bett, das mir doppelt so groß erschien, wie mein eigenes zu Hause. Von dort ging nur noch eine Tür weg. Es musste die Badetür sein. Und auch wenn mir die Wohnung gefiel, so verlangte mein erregter Körper dringend nach meiner kleinen Vibro- Fahrt nach einem heißen Bad.
Langsam drückte ich die Klinke hinunter und trat in das Bad ein. Da hatte mich dann doch etwas kalt erwischt. Auch wenn es in der Anzeige versprochen war, dass das Bad mit einer Wanne ausgestattet sein sollte, so war weit und breit keine Badewanne zu sehen. Das hatte ich nun davon.
Ich musste drei Stunden auf meinen Freund warten und konnte nicht einmal ein Bad nehmen, auch wenn es mir in der Anzeige versprochen wurden war. Ich wusste, dass der Vermieter von mir zumindest noch eine Nachricht diesbezüglich bekommen würde. So etwas lasse ich mir dann auch nicht gefallen.
Ein bisschen sauer ging ich zurück in die Küche. Die Wohnung hatte ein bisschen den Reiz verloren, den sie ausgestrahlt hatte, als ich die Tür öffnete. Was sollte ich nun tun? Ich musste hier lange und elende drei Stunden verbringen. Ich begann damit in der Küche zu stöbern. Alle Kästen zu öffnen, aus dem Fenster zu sehen und mich dann wieder auf die Barhocker an der freistehenden Arbeitsfläche zu setzen. Es war wirklich eine nette Küche, so wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Allerdings würden wir beide dafür noch sehr viel arbeiten müssen, denn Qualität hat immerhin ihren Preis.
Plötzlich fiel mir ein, was ich vergessen hatte. Ich hatte zwar die Tür aufgeschlossen, aber ich hatte auch den Schlüssel mit hineingenommen. Wie sollte denn dann mein Schatz in die Wohnung kommen? Ich ging an meine Handtasche in der auch noch mein Ei lag. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich es mir nicht noch einmal einführen sollte, aber dann war ich doch eher entschlossen mich für meinen Schatz aufzuheben.
Ich nahm stattdessen den Schlüssel und einen Zettel aus der Tasche, den ich noch schnell im Auto geschrieben hatte. „Nimm mich und schließe die Tür damit auf!“, stand auf diesem Zettel.
Ich ging wieder hinaus in den Hausflur und begann den Schlüssel wieder unter der Matte zu platzieren und den Zettel so mit darunter zu platzieren, dass er auch wirklich nicht übersehen werden konnte.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg zurück auf den Hocker in der Küche. Ich wollte mich umsehen, was ich mit der vielen übrigen Zeit anstellen konnte.
Da fiel mein Blick auf ein hochwertig aussehendes Buch, das sich wohl offensichtlich um Kunst drehte. Ich zog es zu mir heran und begann darin zu blättern. Auch wenn ich mich nicht viel für Kunst interessierte, wusste ich, dass es sich nur um expressionistische Bilder handeln konnte. Diese Bilder hatten einen ganz bestimmten Charme, den andere Zeiten nicht so verbreiten konnten. Meiner Ansicht