3. Sie sind zu alt, um sich noch zu ändern: Ausrede!
Für eine Lebensänderung ist es niemals zu spät. Sie sind es wert, ein schönes, gesundes Leben zu führen, unabhängig von Ihrem Alter. Egal, wie viele Jahrzehnte Sie auf dem Buckel haben, wenn Sie Ihrem Leben eine neue Richtung geben möchten, tun Sie es!
Als ich noch Studentin der Medizin war, faszinierten mich stets die Seniorenstudenten, die bereits zehn Minuten vor Vorlesungsbeginn in der ersten Reihe saßen und ihre Griffel bereithielten. In Wien machte vor einigen Jahren eine 90-jährige Frau ihren Abschluss in Medizin. Ihr Alter war für sie scheinbar kein Hindernis. Die meisten Hindernisse liegen in den eigenen Gedanken und (angelernten) Verhaltensweisen.
4. Sie sind vom „schwachen Geschlecht“: Ausrede!
Suchen Sie sich Unterstützung bei „starken“ Freundinnen. Helfen Sie sich gegenseitig, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Trauen Sie sich, aus dem alten Trott auszubrechen, und gönnen Sie sich Dinge, von denen Sie bisher nur geträumt haben. Seien Sie sich bewusst, dass es Ihr Leben, Ihre Träume und Ihre Gesundheit sind. Niemand ist Ihnen näher als Sie. Vergessen Sie den Vorwand, dass das Schicksal Sie als schwache Frau geboren hat und Sie bis an Ihr Lebensende damit hadern müssen. Sie müssen ja nicht gleich als männermordende Emanze auf einer Harley Davidson durch die Gegend brausen und grölend Bierkrüge stemmen. Emanzipation hin, Emanzipation her, die Stärke liegt in Ihrem Kopf und nicht in kraftvollen Worten. Sie müssen sich anderen Menschen gegenüber nicht beweisen, sondern nur sich selbst gegenüber. In jedem Menschen liegt Stärke. Trauen Sie sich mehr zu!
5. Was werden die Verwandten oder Nachbarn sagen: Ausrede!
Es geht Sie überhaupt nichts an, was andere von Ihnen denken oder meinen. Meistens wollen Ihre näheren Mitmenschen genau das, was für sie selbst am besten oder bequemsten ist. „Ich habe es nur gut mit dir gemeint“ oder „Ich wollte nur das Beste für dich“, sind genau die Aussprüche, die Sie momentan nicht benötigen. Vor allem dann nicht, wenn sie auch noch von Tränen begleitet sind, die Ihnen ein schlechtes Gewissen bereiten sollen. Es klingt wirklich hart, aber die Tränen der anderen gehen Sie nichts an. Nicht Sie sind der Auslöser für den Tränenfluss, sondern die falsche Denkweise der weinenden Person. Durch Tränen bekommt man meistens genau das, was man möchte, weil die andere Person dadurch leichter nachgibt. Überprüfen Sie genau, ob es sich nicht um „kleine Erpressungsversuche“ handelt, damit Sie sich so richtig schlecht fühlen und wieder genau das tun, was der/die andere von Ihnen erwartet. Gutgemeinte Vorschläge sind meistens nette Lösungen für Ihre Mitmenschen und nicht für Sie. Denken Sie daran, dass Meinungen und (beleidigende, negative) Aussagen über Sie die Gedanken und Gefühle Ihrer Mitmenschen widerspiegeln. Sie haben nichts mit Ihnen zu tun.
Leider beschäftigt sich die heutige Gesellschaft viel mit Neid, Missgunst, Eifersucht, Unfrieden usw. Nicht alle Menschen, die Ihnen freundlich ins Gesicht lächeln, meinen es auch so. Lassen Sie sich nicht von anderen beeinflussen, verteidigen Sie Ihre Meinung. Sie können nichts für die negativen Gedanken Ihrer Zeitgenossen, und sie gehen Sie auch nichts an. Verschwenden Sie keine Gedanken mehr daran, dass „niemand in Ihrer Familie Sie versteht“. Das muss Ihre Familie auch nicht. Sie sind ein Individuum, niemand kann Ihre Gedanken lesen und fühlen wie Sie. Sie können selbst bestimmen. Lassen Sie die kritischen Aussagen Ihrer Lieben an sich vorüberziehen und gehen Sie selbstbestimmend und positiv in Ihr neues Leben. Schließlich nimmt Ihnen auch niemand in Ihrer Familie Ihre Krankheit ab.
6. Niemand wird Ihnen beistehen: Ausrede! Keiner wird Ihnen helfen: Ausrede!
Typischer Vorwand: Die anderen sind schuld, dass Sie krank sind, etwas nicht erreichen konnten, den Job verloren haben oder unglücklich sind. Es ist fast unmöglich, etwas zu erreichen, weil Sie niemanden finden, der Ihnen zur Hand geht. Alle lassen Sie immer hängen.
Wenn Sie bewusst positiv denken, werden Ihre Helfer erscheinen, der Job bereitstehen und die Gesundheit eintreten. Es liegt an Ihnen und Ihren Gedanken. Verlassen Sie sich nicht auf andere, nur Sie sind der Kapitän Ihrer Gedanken. Wenn Sie Hilfe wünschen, dann denken Sie, dass diese bald und rechtzeitig zur Seite stehen wird. Sie werden staunen. Dem Universum ist nichts unmöglich. Hindernisse entstehen im Kopf, und zwar in Ihrem. Sobald Sie Ihre Art zu denken ändern, wird sich auch Ihr Leben ändern. Sie werden Gesundheit, Wohlstand, Reichtum, gute Jobs, gute Partner… oder was immer Sie sich wünschen, anziehen. Denn „alles spielt sich in Ihrem Kopf“ ab.
Die Hölle existiert
Die Hölle existiert, allerdings handelt es sich um keinen Ort oder Platz, an dem es sehr heiß ist und der Teufel den peitschenschwingenden Chef heraushängen lässt. Hölle erleben diejenigen, die Seelenqualen erleiden oder sich durch ihre negativen Gedanken in Angst und Schrecken versetzen.
Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, welche Höllenqualen jemand erleidet, der an krankhafter Eifersucht leidet? Die (oft falsche) Vorstellung, vom Partner hintergangen zu werden, die selbstzerfressenden, krankmachenden Gedanken, die endlosen Diskussionen mit dem Partner, der sich schuldlos fühlt und dennoch verteidigen muss, kann eine Krankheiten auslösen. Wie im Fegefeuer leidet ein eifersüchtiger Mensch, der nägelbeißend auf den Partner wartet. Verspätet sich dieser ein wenig, wird er voller Wut und Hass angeschrien. Denken Sie nicht, dass dies die Hölle ist (für beide Partner)? Die Hölle spielt sich im Kopf jedes Einzelnen ab. Je nachdem, wie groß das Feuer ist, das wir legen, leiden wir. Niemand entfacht das Feuer in unserer Gedankenhölle, wir zünden es selbst an und legen täglich ein Schäuflein Kohle nach.
Patientenbeispiel:
Frau Lena, 35 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, litt seit Jahren an der Vorstellung, plötzlich zu sterben. Hauptsächlich sorgte sie sich um ihre beiden minderjährigen Kinder, die alleine zurückbleiben und ohne Mutter aufwachsen würden. Nachts raubte ihr der Gedanke an den bevorstehenden Tod den Schlaf. Auch tagsüber wurde sie des Öfteren von dieser Angst überfallen.
Nachdem sie einige Jahre in dieser Gedankenhölle gefangen war, klagte sie über plötzlich auftretendes Herzrasen. Kardiologische Untersuchungen ergaben keinen Anhalt für eine Erkrankung. In ihrer Familie gibt es keine Herzerkrankungen oder sonstige bösartigen Erkrankungen. Viele Jahre lang durchlebte Frau Lena ihre selbstgemachte Hölle, bis sie schlussendlich ein Vorhofflimmern entwickelte, das medikamentös behandelt werden musste. Mit den Worten: „Frau Doktor, ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich herzkrank bin“, nahm sie erleichtert ihre Medikation entgegen.
Patientenbespiel:
Frau Sabrina, 28 Jahre alt, kam wegen Schlafproblemen in meine Praxis. Vor einem Jahr gebar sie einen Jungen, der ständig krank ist und sehr unruhig schläft. Er weckt seine Mutter nachts bis zu 18-mal auf! Sie war völlig abgemagert, ihr Gesicht erschien eingefallen, faltig, grau, und ihre Lebenslust war verschwunden. Seit Jahren leidet Frau Sabrina an existentiellen Ängsten, Schuldgefühlen und Minderwertigkeitskomplexen, zu denen seit der Geburt des Kindes Eheprobleme hinzukamen, die zur Scheidung führten. Sie erzählte mir, dass sie vor allem nachts viel grüble und über ihre verfahrene Lebenssituation nachdenke. Ich kenne sie seit Jahren, und sie ist mir als pessimistischer, negativer, misstrauischer Mensch bekannt. Ihr Glas Wasser ist niemals halb voll, sondern immer halb leer. Sie beklagte sich über das ständige nächtliche Aufwachen und Schreien ihres Sohnes mit den Worten: „Ich bin wohl