Wie wir aus unseren vorangehenden Botschaften wissen, ist Gott Liebe. Gott ist Liebe und nichts als Liebe. Und somit kann auch das Geschenk der Sprache nur ein Geschenk der Liebe an seine Schöpfung sein. Wir erinnern uns: Liebe kann nichts als lieben und was nicht Liebe ist, das kann nicht wirklich sein. Alles, was wirklich ist, ist Liebe. Was aber nicht Liebe ist, das ist nicht wirklich, nichts als Illusion. Das Geschenk des Bewusstseins als solches ist in seiner Grandiosität noch längst nicht begriffen und wird es wohl letztlich niemals endgültig sein, denn Bewusstsein ist Leben, Bewusstsein ist bewusstes Sein. Bewusstsein ist das große, heilige ›Ich-Bin‹ in Dir und in jedem Menschen.
Wie wir aus unseren vorherigen Botschaften wissen, bezeichnen Worte wie ›Bewusstsein‹, ›Leben‹, ›Liebe‹, ›Gott‹ ein und dasselbe. Und so bezeichnet das ›Ich-Bin‹ die Liebe in Dir, Deine wahre Liebesnatur, sich der Liebe selbst in jedem Augenblick vollkommen bewusst. Das ist Höheres Selbst, das ist, was Du bist, das bist Du.
Damit wir uns recht verstehen: Bewusstsein ist Liebe und Liebe ist Bewusstsein. Wolltet Ihr beides voneinander trennen, so käme das dem Versuch gleich, das Licht von seiner Helligkeit zu trennen. Liebe aber ist Omnipotenz, von ihrem Wesen her vollkommen, und somit vollkommen unabhängig von allem und jedem. Und so ist Dein Bewusstsein, also das Gewahrsein Deiner selbst, nicht abhängig von Sprache.
Wie wir in Band III Des Menschen Weg und Gottes Licht erörtert haben, ist unsere Kommunikation mit unserem Medium nonverbal. Die Übertragung der Bewusstseinsinhalte ist eine direkte und extrem exakte und hier braucht es keine Umwege über Worte. Sie weiß die Dinge dann einfach. Wie wir des Weiteren beschrieben haben, obliegt es unserem Medium, die nonverbal übermittelten Bewusstseinsinhalte in irdisch-verbale Konzepte, also in allgemein verständliche Sprache zu übersetzen. Nun, es ist ihre ganz besondere Stärke, dies zu tun, ohne dass es zu inhaltlichen Transferverlusten kommt. Wir betonen dies an dieser Stelle gerne und ausdrücklich, obwohl sie allzu viel des Lobes um ihre Person nicht mag. (Anm. der Verfasserin: »Stimmt!« Regulus lacht herzlich.)
Es liegt also in der Natur der Sache begründet, dass Ihr auf verbale Kommunikation angewiesen seid, sowie Ihr auf Erden seid. Dieser Umstand ist der Natur der Dualität geschuldet und ein unermessliches Geschenk Gottes an seine geliebten Kinder. Wohl ein jeder unter Euch hat die Macht des Wortes am eigenen Leibe hinlänglich erfahren. Und so wisst Ihr alle, dass Worte sowohl Balsam für die Seele als auch wie ein Dolchstoß in das Zentrum des Herzens empfunden werden können.
Wie ist es aber um die Macht der eigenen Worte bestellt? Nun, wie auch die Worte anderer, so kann das eigene Wort immer nur ein Wort der Liebe oder aber, aus Illusion geboren, ein Wort der Angst sein. Immer da und dort, wo Worte ohne Liebe gesprochen sind, da sind sie Worte der Angst und somit des Angriffs. Dieser Angriff, der – wie wir wissen – niemals Wirklichkeit sein kann, mag noch so sehr auf den anderen zielen, er trifft doch immer nur Dich selbst. Es sind Angriffe des Ego, das, selbst auf Illusion begründet, immer nur Illusion hervorbringen kann. Was selbst keine Wirklichkeit hat, kann niemals Wirklichkeit hervorbringen.
Immer dann, wenn Du Worte ohne Liebe aussprichst, irrst Du Dich über Dich selbst. Du hast Dich selbst übersehen. Die einfache Tatsache, dass Du niemals lieblos und dennoch gleichzeitig glücklich sein kannst, dürfte Dir Beweis genug dafür sein, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Es ist nicht stimmig. Was aber nicht stimmig ist, das ist wider Deine Natur. Und so eröffnet sich Dir erneut, wie so oft, wer und was Du bist: Liebe – ewig so, wie Dein himmlischer Vater Dich schuf, ihm gleich und zu seinem Bilde.
Wer jetzt glaubt, sich aufgrund unbedacht oder gar lieblos ausgesprochener Worte schuldig fühlen zu müssen, dem sei gesagt, dass er sich erneut über sich irrt. Es kann und wird uns niemals darum gehen, Schuldgefühle zu vermitteln und zu schüren, sondern vielmehr, sie als Irrtum zu enttarnen und aufzulösen. Es geht an dieser Stelle einzig und allein darum, dass Du Dir im Klaren darüber bist, wer Du bist und was Du tust, wenn Du Worte der Lieblosigkeit und Ignoranz in den Mund nimmst. Es ist Irrtum über Dich selbst wie auch über Deinen Nächsten, nicht mehr und nicht weniger.
So Du dies für Dich erkennen kannst, ist der Irrtum schon nicht mehr und hat sich bereits in das Nichts aufgelöst, aus dem er gekommen ist. Hier verweisen wir gerne auf das entsprechende Kapitel in Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille, wo wir dieser Thematik eingehend auf den Grund gehen. Wir erinnern Dich daran: »Liebe Dich mit aller Gewalt – mit aller Gewalt, die Du Dir selbst antust.« Es geht um die Erkenntnis der Macht des Wortes, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dieses heilige Werkzeug Gottes ist Dir gegeben als Mittel zum Zweck der Selbstdefinition, denn einen anderen Zweck kann es nicht geben.
Du definierst Dich selbst neu in jedem Augenblick und mit jedem gesprochenen Wort legst Du erneut fest, wer und was Du bist beziehungsweise für wen oder was Du Dich hältst. Was glaubst Du, wer Du bist? Was glaubst Du, was Du bist? So tust Du denn sehr gut daran, Dir selbst zuzuhören und Deinen eigenen Worten zu lauschen. Hier kannst Du viel über Dich selbst, über Dein Selbstbildnis, lernen und erfahren. Somit erkennst Du Dich als ein Wesen, das sich selbst als das erkennt, was es ist – Liebe – oder aber, Du hast Dich selbst im wahrsten Sinne des Wortes vergessen.
Dein Höheres Selbst ist und bleibt sich Deiner wahren Identität jederzeit vollkommen bewusst. Ewig völlig im Klaren über sich selbst, ist Deine wirkliche Identität und somit Deine göttliche Wirklichkeit niemals in Gefahr. Bedrohung kann niemals Wirklichkeitsgehalt haben, Irrtum ist und bleibt immer einfach nur Irrtum und entbehrt jeglicher echter Substanz. Wo Schuldgefühl Einzug hält, da wurde dem ersten Irrtum ein zweiter hinzugefügt. So vielen Irrtümern Du auch erliegen magst, niemals kann es mehr sein als ein winziger toter Winkel in Deiner Selbstwahrnehmung, im nächsten Augenblick schon von der Wirklichkeit hinweggefegt.
Wir erinnern uns: Die Rose bleibt dennoch ewig eine Rose, so sehr sie sich auch für eine Distel halten mag. Der spielerische Umgang mit Deinem verbalen Ausdruck und dessen lustvolle Erforschung sind der Königsweg zur Erkenntnis Deiner Selbstwahrnehmung.
In der liebevollen Akzeptanz liegt der Schlüssel zu Deinem Glück. Was, wenn nicht Liebe, könnte die Lösung sein? Wo, wenn nicht in der Liebe, wäre sie jemals zu finden? Liebe Dich selbst in all Deinen Wesenszügen und Persönlichkeitsaspekten. Wie wir wissen, öffnet die Selbstliebe der Nächstenliebe Tür und Tor.
Du willst liebevoll reden? Dann musst Du liebevoll denken. Du willst liebevoll denken? Dann musst Du liebevoll fühlen. Du willst liebevoll fühlen? Dann musst Du liebevoll sein. Dir selbst gegenüber. Güte, Verständnis, Milde, Liebe: Du kannst sie anderen immer nur in dem Maße angedeihen lassen, in dem Du sie Dir selbst zugestehst.
»Jedes Wort ist ein Wort der Beschwörung.
Welcher Geist ruft – ein solcher erscheint.«
Novalis
Die Tat
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wenden wir uns nun dem 2. Verbündeten der Liebe zu, der Tat. Wie schon beim gesprochenen Wort, so liefern Dir auch Deine Handlungen wertvolle Rückschlüsse auf Dich selbst und Deine Selbstsicht.
Du definierst Dich über das, was Du tust ebenso wie über das, was Du sagst. Die Dinge, die Du unterlässt, dienen Deiner Abgrenzung und somit ebenso Deiner Selbstdefinition. In dem, was Du nicht bist, erkennst Du, was Du bist. Das ist das Wesen der Dualität.
Das Wort und die Tat sind auf sehr tiefer Ebene miteinander verbunden und verwoben. Gemeinsam bilden sie eine tief verwurzelte Einheit, einem sehr alten Ehepaar gleich. Und so ist es um die Tat in gleicher Weise bestellt wie um das gesprochene Wort. Beide dienen der Selbstdefinition und damit der Selbsterkenntnis. Sind Deine Handlungen Taten der Liebe, des Mitgefühls und des Verständnisses, so hast Du Dich in diesen Aspekten erkannt als das, was Du bist: ein Wesen, das sich selbst als Liebe erkennt