Entsprechendes funktioniert mit anderen Dingen, die eigentlich ganz neutral wären, die der Mensch aber plötzlich zu fürchten oder zu meiden beginnt.
Diese Aktivierung negativer Nervenbahnen spielt sich meist vollkommen unbewusst ab. Das heißt, die Menschen wissen nicht, welche genauen Erlebnisse das Unterbewusstsein mit dieser an sich neutralen Sache verknüpft.
In diesen Fällen ist die Selbsthypnose das Mittel der Wahl. Selbsthypnose bedeutet dann nichts anderes, als dass wir die im Bewusstsein versammelte Energie ins gesamte Unterbewusstsein dringen und sich dort verteilen lassen. Dadurch lösen wir die gebündelte Energie auf und haben somit auch weniger Bewusstsein, stattdessen mehr Aktivität im Unterbewusstsein.
Auf diese Weise gelangt die Energie direkt zu den eigentlich neutralen Dingen, die negativ verknüpft sind. Ist die Energie einmal dort, kann sie mit einem geringen Maß an Bewusstsein mit positiven Ressourcen verknüpft werden. Wir brauchen hierfür sehr, sehr wenig Bewusstsein, obwohl wir noch zu einem gewissen Anteil wach sein sollten. Dadurch können wir die Energie, die bisher auf den negativen Erinnerungen liegt, umlenken: hin zu positiven Erfahrungen.
Das heißt, wir begeben uns mittels Selbsthypnose direkt in die negativen Nervenbahnen, sozusagen in die Gedankenschlaufen, die den Zahnarztbohrer, den Praxisgeruch, Hunde per se usw. mit negativen Erlebnissen verknüpfen. Sobald die Energie dort ist, verknüpfen wir sie mittels unseres minimalen Restbewusstseins mit positiven Erfahrungen. Mit Momenten der Stärke. Mit Momenten der Selbstsicherheit. Mit Momenten der Freiheit.
Die heilsame Aufgabe der Selbsthypnose ist es also, neue Vernetzungen im Unterbewusstsein herzustellen. Damit unser Unterbewusstsein ganz von selbst das, was wir negativ assoziieren (obwohl es neutral ist), von nun an mit etwas Positivem verknüpft. In etwa so, wie wenn du Zimt riechst und automatisch, unbewusst, ganz ohne es steuern zu können, an Weihnachten denkst. Das ist eine positive Gedankenschleife, die wir im Unterbewusstsein herstellen sollten. Eine wunderschöne Arbeit.
Begegnung mit dem Überbewusstsein: Die schöpferische Instanz
Das Unterbewusstsein verbindet. Das Überbewusstsein trennt. Es sind immer diese beiden Urkräfte: verbinden und trennen. Überall im Universum finden wir Verbundenheit. Überall finden wir jedoch auch das Trennende. Trennen von Beurteilungen. Trennen von damit verbundenen negativen Glaubenssätzen.
Eine Wolke ist eine Wolke. Sie ist weder gut noch schlecht. Wenn sie sich entlädt und es regnet, ist das für die einen ein Fluch und für die anderen einen Segen. Ein Baum ist einfach ein Baum – ohne Bewertung. Ein Vogel ist ein Vogel. Und ein Stein ist ein Stein.
Erst durch unseren Geist schreiben wir den Dingen einen Wert zu. Das kann wunderbar sein. Besonders wenn wir etwas als positiv oder schön bewerten. Wir suchen das Positive und das Licht.
Wo Licht auf Widerstand trifft, entsteht Schatten. Schatten ist bloß die Abwesenheit von Licht, wegen eines Widerstandes. Wenn wir den Widerstand bei den uns belastenden Dingen finden und aufheben, erkennen wir auch, dass kein Schatten mehr entstehen kann. Denn alles, was ist, ist einfach. Alles, was ist, ist ein Produkt des Lichtes. Alles, was ist, ist ein Resultat der Liebe und wird von der Liebe angetrieben.
Diese wundersame Erkenntnis entsteht bei der Meditation. Denn wie du nun weißt, bedeutet Meditation, dass die Energie so sehr auf einen Gedanken fokussiert und gebündelt wird, dass im Gehirn durch diese punktuell starke Ansammlung von Energie sehr hohe Spannungsfelder gemessen werden können. Sehr hohe Frequenzen, sogenannte Gamma-Frequenzen: über 30 Hertz. Beim Meditieren bündeln wir alle Energie auf einen Gedanken. Auf diese Weise lernen wir, die Gedanken zu kontrollieren, anstatt Verbindungen – und somit Bewertungen – herzustellen.
Wir denken beispielsweise an einen Vogel und stellen ihn uns vor. Wir bleiben in Gedanken bei diesem Vogel. Und wirklich nur bei diesem Vogel. Sobald unser Gehirn diesen Vogel mit irgendwelchen anderen Inhalten – beispielsweise mit emotionalen Erlebnissen – zu verknüpfen versucht, vermeiden wir dies, indem wir die Gedanken immer wieder auf den eigentlichen Gedanken zurücklenken: den Vogel.
Meditation lehrt uns, auf uns selbst und auf das, was uns triggern könnte, fokussiert zu bleiben, ohne darüber zu urteilen. Wir gehen nicht in die Bewertung. Wir lernen unsere Gedanken zu kontrollieren. Wir lernen bei uns zu bleiben. Wir lernen zentriert zu sein. Und nicht dem Wertesystem zu verfallen, das ohnehin der Subjektivität unterliegt und von unserem persönlichen Resonanzkörper abhängt.
Dadurch investieren wir nicht in die Angst und in all die negativen Emotionen, sondern schauen das Unangenehme an, ohne es zu bewerten. Wir lernen damit umzugehen, ohne dass schlechte Emotionen aufkommen.
Deshalb ist Meditation dafür da, zu trennen. Meditation trennt das ureigentlich Neutrale vom negativen Bewertungssystem. Meditation hilft uns, die negativen Gedankenschlaufen zu verlassen und zur schöpferischen Kraft zurückzufinden.
Willkommen im Überbewusstsein!
Falsches Meditieren
Es ist tatsächlich so: Eine heimliche Hypnosetechnik hat sich verbreitet. Kurzum, viele Menschen machen im Grunde Selbsthypnose, meinen aber, sie würden meditieren. Nach den bisherigen Erklärungen wird dir sicherlich klar: Indem wir unser Gehirn dazu anregen, viele Verknüpfungen herzustellen, geben wir die Fokussierung auf und verlassen somit höchstwahrscheinlich den meditativen Zustand.
Wenn wir uns in der Meditation vorstellen, wir würden durch einen Wald spazieren, und all die Wald-Erlebnisse mit vergangenen Erlebnissen oder mit beliebigen, willkürlichen unbewussten Inhalten verknüpfen, so machen wir Hypnose.
Merke dir: Alles Verbundene wirkt höchstwahrscheinlich hypnotisch. Doch sobald du deine Gedanken fokussierst und somit von anderen Gedanken trennst, machst du Meditation.
Solltest du des Öfteren in der Badewanne entspannt und dich einer sogenannten geführten Meditation hingegeben haben, dann hast du dabei die diversesten Verknüpfungen im Gehirn herbeigeführt. Du warst mit großer Wahrscheinlichkeit in einem hypnoiden Zustand. Das ist nicht schlimm. Nein, das ist sogar sehr gut. Du hast Selbsthypnose gemacht. Ein sehr wertvolles Instrument, das dir hilft, neue, positivere Verknüpfungen im Gehirn anzulegen.
Du weißt: Meditieren heißt, dass das Gehirn hohe Frequenzbänder produziert. Unser Körper ist zwar schon entspannt, aber zugleich meist aufrecht – mitsamt dem Kopf –, weil diese Haltung hilft, fokussiert zu bleiben und die Energie zu bündeln. Erhöhtes Wachbewusstsein.
Sobald wir uns hinlegen, wird unser Gehirn an den Schlafmodus erinnert. Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Gehirn deshalb träumen will – also Verknüpfungen herstellt, um diverse Gedanken und Erlebnisse zu verarbeiten –, ist so viel größer. Deshalb wird man auch kaum einen Mönch während seiner Meditationen liegen sehen.
Bei der Selbsthypnose im Sitzen ist meist der Nacken entspannt, sodass der Kopf bzw. das Kinn in Richtung Brust herunterhängt. Dies kann dabei unterstützen, die Energie im Gehirn buchstäblich zu verteilen. Einige legen sich dafür auch gerne hin. Andere wiederum befürchten, dass sie einschlafen und dann die neuen Verknüpfungen nicht mehr kontrollieren können.
Meditative Atemtechnik
Die folgende einfache Atemtechnik eignet sich gut, wenn wir wenig Erfahrung mit Meditation haben. Es ist aber