Fragte nach der Schmiedestätte,
Suchte nach dem Schmiedezeuge,
War dort keine Schmiedestelle,
Keine Schmiede, keine Bälge,
Keine Esse und kein Amboß,
Keine Hämmer, keine Klopfer.
Sprach der Schmieder Ilmarinen,
Redet’ Worte solcher Weise:
„Alte Weiber nur verzweifeln,
Schufte lassen ’was zur Hälfte,
Nicht ein Mann, ein schlechtrer selber,
Nicht ein Held von wen’gern Kräften!“
Suchte für die Ess’ ein Plätzchen,
Für die Bälge eine Stelle
Auf den dort’gen Landesstrecken,
An dem Rand der Nordgefilde.
Suchte einen Tag, den zweiten,
Endlich an dem dritten Tage
Kam ein buntgestreifter Steinblock,
Kam ein Fels ihm zu Gesichte:
Dahin läßt der Schmied sich nieder,
Dort bereitet er sich Feuer,
Einen Tag stellt er die Bälge,
An dem andern Tag die Esse.
Ilmarinen, er, der Schmieder,
Dieser ew’ge Schmiedekünstler,
Drängt die Stoffe in das Feuer,
In die Esse seine Arbeit,
Stellte Knechte an den Blasbalg,
Stellt’ sie hin, um stets zu schüren.
Hastig trieben sie den Blasbalg,
Schürten voller Fleiß die Kohlen
Drei der schönsten Sommertage,
Drei der Sommernächte emsig,
Steine wuchsen an den Fersen,
Blöcke an der Zehen Spitzen.
An dem ersten Tage beugte
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Sich herab um zuzuschauen
Auf dem Boden seiner Esse,
Was wohl aus dem Feuer käme,
Aus der Flamme sich erhöbe.
Aus dem Feuer drang ein Bogen
Mit dem Goldesglanz des Mondes,
Golden ganz mit Silberspitzen,
An dem Schaft von buntem Kupfer.
Schön von Anblick ist der Bogen,
Aber leider bösgeartet:
Frägt nach einem Kopfe täglich,
Zwei verlangte er am Festtag.
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Freut sich seiner keinesweges,
Bricht den Bogen von einander,
Wirft ihn wieder in das Feuer;
Ließ die Knechte wieder blasen,
Ließ sie unverdrossen schüren.
An dem zweiten Tage beugte
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Sich herab um zuzuschauen
Auf dem Boden seiner Esse;
Aus dem Feuer drang ein Nachen,
Drang ein Boot mit braunem Scheine,
Golden ist der Bord verzieret,
Kupfern sind die Ruderhaken.
Schön von Anblick ist der Nachen,
Aber leider bösgeartet:
Zieht ganz ohne Noth zum Kampfe,
Ohne Anlaß zu dem Streite.
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Freut sich seiner keinesweges,
Bricht das Boot in tausend Trümmer,
Wirft es wieder in das Feuer;
Ließ die Knechte munter blasen,
Ließ sie unverdrossen schüren.
An dem dritten Tage beugte
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Sich herab um zuzuschauen
Auf dem Boden seiner Esse;
Eine Kuh dringt aus dem Feuer,
Golden strahlen ihre Hörner,
An der Stirn der Bär vom Himmel,
Auf dem Kopf das Rad der Sonne.
Schön vom Anblick war die Kuh wohl,
Aber leider bösgeartet:
Schlief beständig in dem Walde,
Ließ die Milch herab zum Boden.
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Freut sich ihrer keinesweges,
Schneidet sie in kleine Stücke,
Wirft sie wieder in das Feuer;
Läßt die Knechte munter blasen,
Läßt sie unverdrossen schüren.
An dem vierten Tage beugte
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Sich herab um zuzuschauen
Auf dem Boden seiner Esse;
Aus dem Feuer drängt ein Pflug sich,
Golden strahlet seine Spitze,
Kupfern ist der Schaft desselben,
Silbern ist der Knopf am Schafte.
Schön vom Anblick ist der Pflug wohl,
Aber leider bösgeartet,
Er durchwühlt die fremden Felder
Und durchfurcht die schönsten Wiesen.
Selbst der Schmieder Ilmarinen
Freut sich seiner keinesweges,
Bricht den Pflug gar rasch in Stücke,
Wirft ihn wieder in die Esse;
Läßt die Winde kräftig blasen,
Läßt den Sturm das Feuer schüren.
Rasch erbrausten da die Winde,
Ostwind blies und Westwind brauste,
Kräftig war des Südwinds Blasen,
Gar gewaltig stürmt der Nordwind,
Blasen einen Tag, den zweiten,
Blasen fort am dritten Tage,
Aus dem Fenster sprüht das Feuer,
Aus der Thüre fliegen Funken,
Auf zum Himmel Staubgewölke,
Mit den Wolken mischt der Rauch sich.
Ilmarinen, er, der Schmieder,
Beugte an dem dritten Tage
Sich herab um zuzuschauen
Auf dem Boden seiner Esse;
Sah den Sampo schon entstehen,
Sah den bunten Deckel wachsen.
Ilmarinen, er, der Schmieder,
Dieser ew’ge Schmiedekünstler,
Schmiedet mit behenden Schlägen,
Klopfet mit gar kräft’gem Hammer,
Schmiedet gar geschickt den Sampo,