Eine Kathedrale am Strand? In der Tat, Urlauber können sie auf der Halbinsel Coromandel finden. Eine Höhle, deren Ausmaße sowie spitz zulaufende Wände und Decken tatsächlich an eine Kathedrale erinnern, ist die Hauptattraktion eines Strandes in der Nähe des Ausflugsorts Hahei an der Ostseite. Die riesige Höhle – passenderweise Cathedral Cave genannt – wurde in Millionen Jahren von Wind und Wasser geformt, Die Gezeiten haben nicht nur den rund 40 Meter hohen Kalkstein derart kreativ modelliert – sie sorgen auch dafür, dass die beeindruckende Felsformation am Strand nur bei Ebbe besucht werden kann, da die Klippen teils bis an die Wasserlinie heranreichen. Ein nur wenige Meter vor dem Strand liegender großer Felsen (genannt Te Hoho) macht sie zur perfekten Foto-Location.
Die Cathedral Cove ist entweder direkt von Hahei in rund 60 Minuten erreichbar und dann gut mit dem Besuch eines ganz in der Nähe liegenden, alten befestigten Dorf (Pa) der Maori kombinierbar. Außerdem können Besucher zur Cathedral Cove von einem nah liegenden Parkplatz problemlos zu Fuß in gut 30 Minuten gehen. Dieser Weg ist gut beschildert, eine steile Treppe führt hinunter zum Strand. Alternativ werden Bootstouren oder Ausflüge mit dem Kanu angeboten. Beides ermöglicht einen wohl noch besseren Blick auf die schroffe und sehenswerte Küstenlinie mit weiteren Höhlen und Grotten. Insgesamt rund 150.000 Besucher pro Jahr machen die Cathedral Cove zu einer der meistbesuchten Attraktionen in ganz Neuseeland. Der Strand – einer der landschaftlichen Höhepunkte der Halbinsel – ist zugleich ein schöner Picknick-Platz.
Das Gebiet rund um die Cathedral Cove wurde 1993 unter dem Maori-Namen Te Whanganui-A-Hei zum ersten Naturschutzgebiet an der Küste der Halbinsel Coromandel erklärt. Hahei liegt etwa 40 Kilometer von Whitianga entfernt. Wer die Cathedral Cove besucht, sollte einen Abstecher zum nah liegenden Hot Water Beach nicht auslassen. Auch der nahe Hahei Beach mit seinen Muschelfunden ist einen Abstecher wert, sofern die Tour zur Cathedral Cove nicht ohnehin dort startet.
www.cathedralcovecruises.co.nz
22 Ninety Mile Beach – Längster Strand des Landes
Beim Rennen um den schönsten Sonnenuntergang Neuseelands liegt der Ninety Mile Beach ganz vorn mit dabei. Hier erstrahlt die Sonne jeden Abend in einem anderen Glanz, der sich in den tosenden Wellen und im breiten, nassen Sand spiegelt. Dazu glühen die Dünen förmlich im letzten Tageslicht. Und mit viel Glück galoppiert noch eines der seltenen Wildpferde vorbei – Romantik pur. Bei einer Länge von tatsächlich nur 88 Kilometern (also entsprechend 55 Meilen, anders als der Name suggeriert) und einer Breite von bis zu 200 Metern findet hier jeder Besucher ein Plätzchen für sich, um das Lichterspektakel zu genießen.
Doch auch tagsüber ist ein Besuch am Ninety Mile Beach auf der Westseite der Aupouri Peninsula aufregend: Denn der breite Strand ist für den Straßenverkehr freigegeben. Ähnlich wie in St. Peter-Ording an der deutschen Nordseeküste dürfen Autos im Sand fahren. Aber Vorsicht: Die Polizei soll angeblich auch hier blitzen und so die Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern kontrollieren. Hinzu kommt, dass Mietwagenverleiher im Regelfall das Fahren außerhalb geteerter Straßen verbieten. Wenn überhaupt, ist es Mietern von Allrad-Fahrzeugen gestattet, über den Strand zu fahren. Und selbst mit Allrad-Fahrzeugen sind Besucher nicht vor dem Steckenbleiben im tiefen Sand oder in überschwemmten Gebieten gefeit. Autowracks sind blecherne Zeugen von den etlichen Unglücken. Daher ist es ratsam, einen der zahlreichen Parkplätze anzusteuern und die wenigen Meter zum breiten, leeren Stand zu Fuß zurückzulegen. Alternativ bieten zahlreiche Tourveranstalter, beispielsweise ab dem nahen Kaitaia Fahrten in speziell ausgerüsteten Bussen an. Diese organisierten Touren schließen meist den Besuch von Cape Reinga (siehe „Northland“, Seite 172) an der Nordspitze Neuseelands ein.
Der breite, flache Strand zieht beileibe nicht nur Urlauber an, sondern immer wieder auch professionelle Rennfahrer. So stellte der Australier Norman „Wizard“ Smith hier im Jahre 1932 einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord mit 264 Stundenkilometern auf. Heute finden regelmäßig Langstrecken-Laufrennen und Angelwettbewerbe statt. Bei Ebbe lässt sich beispielsweise nach Muscheln, den Tatua, graben. Für Neuseeländer eine echte Delikatesse. An einigen Stellen werden auch Quadtouren angeboten.
www.harrisonscapereingatours.co.nz
23 Piha Beach – Strand der Auckländer
Stürmische Wellen rollen auf den dunklen, groben Quarzsand; ein rauer, aber romantischer Ort. Piha Beach entspricht bei Weitem nicht den gängigen Schönheitsidealen für einen perfekten Strand. Und gerade deswegen ist dieser Ort bei den Auckländern – ob gestresste Manager oder entspannte Aussteiger – besonders beliebt. Surfer schätzen die gute, stetige Brandung. Und im Hochsommer, wenn die Rettungsschwimmer Wache schieben, können sich auch Schwimmer weitgehend gefahrlos in die Wellen stürzen.
Die schroffen Klippen des Lion Rock zerteilen den Strand in zwei Teile und geben mit ihrer Löwenform ein gutes Fotomotiv ab. Die angrenzende Bucht des Karekare Beach dürfte gerade Filmfans wohl bekannt sein: Hier spielt die weltberühmte Anfangsszene aus dem Oscar-gekrönten Film „The Piano“ (siehe „Filme“, Seite 412, und „Drehorte“, Seite 345).
Piha Beach liegt etwa 30 Kilometer westlich von Auckland. Die schmale Straße dorthin führt durch die Waitakere Ranges (siehe „Auckland“, Seite 162), die mit ihren dichten Wäldern und einigen Kauri-Bäumen selbst ein lohnendes Ziel sind.
24 Tapotupotu Bay – Traumbucht an der Nordspitze
Kurz bevor Neuseeland endet, lockt eine traumhafte Bucht: Die Tapotupotu Bay liegt, fast noch unentdeckt, nur wenige Kilometer vom berühmten Cape Reinga entfernt. Eine schmale und hüglige Schotterstraße führt von der Hauptstraße gen Norden zur Bucht, die mit feinem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser ihre Aufwartung macht.
Der Strand selbst lädt zum Entdecken ein. Ein kleiner, gezeitenabhängiger Strom schlängelt sich quer durch, Schwimmen, Angeln und Relaxen sind hier in weitgehender Einsamkeit und Ruhe möglich. Einige Klippen können erklommen werden und bieten eine schöne Sicht hinüber zu weiteren Buchten. „Schönheit der Natur, die puren Luxus bietet“, schreibt eine Besucherin über die Tapotupotu Bay später in ihrem Blog. Und passend dazu betreibt der DOC hier einen kleinen Campingplatz, den nördlichsten im ganzen Land (siehe „Campingplätze“, Seite 316).
Zugleich ist die Tapotupotu Bay ein guter Ausgangspunkt, sich der Nordspitze Neuseelands zu nähern: Hier startet ein knapp fünf Kilometer langer Wanderweg zum berühmten Leuchtturm von Cape Reinga. Gut zweieinhalb Stunden (eine Strecke) sollten Wanderer hierfür einplanen.
25 Pakiri Beach
Vor allem Surfer und Pferdefreunde kommen am Pakiri Beach auf ihre Kosten: 14 Kilometer feinster und nahezu unberührter Sandstrand ziehen sich die Ostküste entlang. In den tosenden Wellen können sich Surfer austoben. Zugleich ist der Strand mit seiner umliegenden Buschlandschaft ein ideales Reitrevier. Pakiri Beach liegt etwa 90 Fahrminuten nördlich von Auckland.
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