Leben aus dem Sein. Radhe Shyam. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Radhe Shyam
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783946433279
Скачать книгу
Tod. Nur die Welten verändern sich.

      Deshalb, wenn wir unser Land verkaufen, liebt es, wie wir es geliebt haben. Sorgt Euch um es, wie wir es taten. Behaltet das Land so in Erinnerung, wie es ist, wenn ihr es nehmt.

      Und mit all Euren Kräften, mit all Eurem Geist, mit all Eurem Herz, erhaltet es für Eure Kinder und liebt es - so wie Gott uns liebt. Eines wissen wir: unser und Eurer Gott ist der gleiche. Diese Erde ist ihm kostbar."

      In einhundertfünfzig Jahren hat es unsere "zivilisierte" Welt nicht geschafft, aus der Erfahrung der Eingeborenen zu lernen und unsere Erde zu respektieren. Auf allen Kontinenten zerstören wir jetzt dieses Volk und ihre Kultur. In unserer unersättlichen, verrückten Gier nach mehr und besseren Dingen in unserem Leben beuten unsere westlichen Kulturen die natürlichen Ressourcen aus und hinterlassen stinkenden Unrat und nuklearen Abfall so geschwind, dass wir ihrer nicht Herr werden können. Diese Abfälle können uns das Grausen lehren - und uns buchstäblich vergiften. Wir zetteln Handelskriege an über das Recht, diese "Dinge" an Länder zu verkaufen, die sie nicht einmal wollen oder brauchen. Ich habe Grund zur Annahme, dass die zwei größten Ausgaben des Haushaltsetats der Vereinigten Staaten auf zwei Kategorien entfallen: Verteidigung dieses Lebensstiles durch hohe Militärausgaben und Heilung der geistigen und physischen Leiden, die durch unsere Übersättigung und Unterernährung und durch aus­schweifende Genüsse wie Rauchen, Trinken, Missbrauch von Sex und Drogen und den Spannungen, die aus diesem Lebensstil entstehen, hervorgerufen werden. Ist es nicht ironisch mitanzusehen, wie der Rest der Welt verzweifelt versucht, ihre Ressourcen auszubeuten und ihre Kulturen zu zerstören, um gerade diesen Lebensstil nachzuahmen! Wir sind wie Lemminge, die zu ihrer eigenen Vernichtung über die Felsen stürzen.

      Babaji zeigte uns einen einfachen Lebensstil, der in mehr Harmonie zu dem Rest der Schöpfung steht, der alle Lebensformen respektiert einschließlich jener, die wir selten als lebend ansehen, wie Felsen, Pflanzen und Wasser. Er zeigte uns, dass wir unsere persönlichen Bedürfnisse einfach und so gering wie möglich halten sollten. Wir sollen nur das nehmen - ohne das ökologische System zu zerstören -, was wir wirklich benötigen, und nichts verschwenden.

      Die Menschen brachten oder schickten Babaji viele Gaben, und es fiel eine Menge Verpackungsmaterial an. Babaji knotete behutsam und geduldig jedes Bändchen auf, packte mit Sorgfalt das Päckchen aus, um das Papier aufzuheben. Dann gab er es und die Bänder an Raghuvir, an Kharku oder an andere weiter, die gerade den Ashram-Laden führten. Jeder nur mögliche Artikel, der Babaji überreicht wurde, wurde immer wieder verwendet, im Recycling-Verfahren.

      Als Shiva, der Inkarnation des Gottes der Veränderung, zögerte Babaji nicht, die Landschaft neu zu gestalten und den Komfort im Haidakhan Ashram zum Nutzen aller zu verbessern. Der liebliche kleine Ashramtempel wurde im 19. Jahrhundert erbaut und Babaji fügte ihm 1970 und 1980 einige Gebäude hinzu. Als er den Company Bagh (Garten) und das Mosksha Dham Dhuni im Sommer 1983 ein­weihte, gratulierte Babaji allen, die im Garten arbeiteten. "Ihr habt die Natur besiegt und diesen wunderschönen Garten geschaffen." Er lehrte durch sein Beispiel die Ressourcen der Erde zum Erhalt des Lebens und einfacher Annehmlichkeiten zu nutzen, sie mit Bedacht zu nutzen, aber ohne die Erde auszubeuten oder sie gar verwüstet und leblos hinter sich zu lassen.

      Westliche Gesellschaften - und vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika - sind ausgesprochen verschwenderisch. Wir vergeuden Elektrizität und andere Kraftstoffe, wir verschwenden Wasser. Wir haben eine ganze Industrie für Wegwerfprodukte entwickelt. Wir vergeuden die schwindenden Ressourcen des Petroleums und verbrauchen große Energiemengen, um Plastikartikel für den Einmalgebrauch herzustellen, die aber länger als die ganze Zeit der geschriebenen Menschheitsgeschichte bedürfen, um zu verrotten. Wir häufen Berge von Abfall an wie Papier, Metall, Glas und gar menschliche Ausscheidungen - die alle unter kostengünstigeren und energiesparenderen Maßnahmen wiederverwertet werden könnten als die Neubeschaffung von Rohmaterialien.

      Das Rocky Mountain Institute von Snowmass, Colorado, eine Organisation, die für die Konservierung von Energie, Wasser und anderen Ressourcen arbeitet, hat veranschlagt, dass die riesige Verschuldung Amerikas in zehn oder zwölf Jahren durch potentielle Einsparungen von Energieausgaben abgezahlt werden könnte, wenn der Einzelne oder ganze Organisationen Glühlampen verwenden würden, die anstatt der normalen Glühbirnen nur ein Drittel bis zur Hälfte der Elektrizität verbrauchen. Beheizung durch Sonnenenergie und andere Mittel zur Energieeinsparung würden den Bau von kostspieligen Nuklear- und anderen Kraftwerken unnötig machen. Eine gedrosselte Nachfrage nach schwindenden Rohstoffen würde die internationalen Spannungen ebenfalls verringern. Auf vielen Gebieten sind jetzt die technischen Mittel für eine sorgfältige und leistungsfähige Nutzung unserer beschränkten Ressourcen vorhanden, aber wir sind so in unseren althergebrachten Mustern verhaftet, dass wir uns nicht einmal der Mühe unterziehen, unsere natürlichen, lebenserhaltenden Systeme zu schützen! Versäumen wir die vielen vorhandenen Möglichkeiten des Recyclings und der Erhaltung Zuhause und an Arbeitsplätzen zu nutzen, werden wir bald, wie Häuptling Seattle sagte: "an unserem eigenen Abfall ersticken!" Oder, wir werden uns ohne Vieles wiederfinden, was wir heute als selbstverständlich erachten.

      Babaji lehrte, alles Geschaffene als Träger der göttlichen Energie zu betrachten, es mit Respekt zu verwenden und in Einklang mit der Natur zu leben. Leben wir in diesem Sinne, dann zerstören und verschmutzen wir die Erde in einem geringeren Maße und vermindern gleichzeitig den Stressfaktor für Menschen und andere fühlende Wesen.

      Babaji wies auf die Notwendigkeit hin, den Respekt der Menschen füreinander und für die sie erhaltende Gesellschaft wieder herzustellen. Die Menschen sind die Geschöpfe, die dem Göttlichen am nächsten stehen, und es ist offensichtlich, dass die Seele nur über die menschliche Gestalt die Vereinigung mit Gott erreichen kann. Obgleich ein Reinigungsprozess und spirituelles Wachstum auf einer individuellen Basis erreicht werden - sie variieren aufgrund verschiedener persönlicher Erfahrungen und Wachstumsgrade - haben die Gesellschaften, die wir schaffen und unterhalten, einen großen Einfluss auf die Erziehung, das Wachstum und Wohl derjenigen, die in sie hineingeboren werden.

      Heute leben noch immer in den meisten Ländern der Welt drei und gar vier Familiengenerationen zusammen. Dies war auch im Westen bis vor fünfzig Jahren üblich. Jetzt,- im Namen des Fortschritts - haben wir mit dieser Familienstruktur gebrochen; die gesetzliche Sozialversicherung, der ausgedehnte Straßenbau, der die Mobilität fördert, das Mietsystem und billige Wohnmöglichkeiten erleichtern diesen Vorgang. Eine solche Politik ermöglicht die Beweglichkeit der Bevölkerung zugunsten der Arbeitsplätze im ganzen Lande und in der Welt. Diese Mobilität hat gewisse Vorteile, hat aber zu unserer Entwurzelung beigetragen.

      Teilweise bedingt durch die Schwächung der Familienstruktur, haben die 1960er und 1970er Jahre den Zusammenbruch des einstmals akzeptierten sozialen Standards herbeigeführt. Ausschlaggebend waren darüber hinaus auch der Gebrauch von "gesellschaftsfähigen" Drogen und der beiläufige und kommerzielle Sex. Wir finden uns jetzt ohne die traditionellen Moral- und Rollenvorstellungen wieder, die unsere weit mehr erfahrenen Vorfahren verwirklichten, wir haben der Jugend gehuldigt und die Weisheit und die Erfahrung des Alters verunglimpft. Wir haben den Weg für individuelle und soziale Zügellosigkeit geöffnet, die die Grenzen der Freiheit überschreiten oder den normalen Verstand, und wir ernten eine Saat von Krankheit, Spannung und Anspannung, Missbrauch von Drogen, und Aids (als ob Gonorrhoe und Syphilis nicht Grund genug zur Vorsicht böten), die Vermarktung von Sex und Straßenkriege zwischen Verbrecherorganisationen, die die Mafia als zivilisiert erscheinen lassen. Wir dulden Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegen unsere Mitmenschen und Nationen, die uns früher Anlass gaben, zu den Waffen zu greifen. Und ob­gleich wir selbst all dies in den letzten fünfzig Jahren geschaffen haben, sind wir beunruhigt und werden traurig, wenn unsere Kinder unsere kleinen geheimen Fehler nachahmen und unsere eingefleischten Gewohnheiten, die das Leben auf dieser Erde bedrohen.

      Babaji erinnerte an den Rat, der in den alten Schriften gegeben wurde: "Das Gute ist eine Seite, das Angenehme die andere... Die Weisen bevorzugen das Gute, die Toren, angetrieben von der Fleischeslust, ziehen das Angenehme dem Guten vor."

      In diesem Alter, in dem wir dem "Vergnügen" nachjagen und dar­über den uns, der Gesellschaft und der Welt zugefügten Schaden vergessen, müssen wir uns an das Wohl und die weniger aufregenden Freuden des "Guten" erinnern. Innere Ausgeglichenheit