Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit. Gerhard Schirra. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerhard Schirra
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Религия: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783957449511
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von einem verantwortlichen und christlichen Reformer zu keiner Zeit gewollt sein, dass neues, wahres Denken sich in einer weiteren gegründeten Sekte herausschält. Die Welt hat mehr als genug Fundamentalisten, die nur zu weiteren Irritationen beitragen!

      Christus kam in die Welt, um zu verwirklichen was Adam versäumte und auch verwehrt blieb.

      Schöpfer, die Urkraft Gottvater. Gott sprach sinngemäß zu ihm: „Adam, lass dir aus meiner Kraft und Weisheit genügen. Nimm von meinem Geist Erkenntnis an.“ Die ersten in der Vollkommenheit gesegneten und durch den Hauch Gottes beseelten Menschen waren durchdrungen von dem Guten, und sahen die Reinheit in der Weisheit des Vaters im Himmel. Böses und Schlechtigkeit kannten sie nicht, und solches sollte auch im tiefen Anker ruhen.

      Der Gegenpool, die „Schlange“ ist durchtränkt von dem Negativen, dem Widerspruch und Trotz im eigenen Wollen und Wirken. Die Schlange ist auch die Verleugnung des einen und wahren Gottes, der ist der er ist. Beide, Adam und Eva, wurden von der negativen Kraft versucht und scheiterten in der Sünde. Was war denn ihre Sünde? Eine irdische Frucht von einem irdischen Baum? Bildlich gesprochen ja, denn es war die Frucht der göttlichen Macht. Der Genuss, das Wollen, war der Griff zur vollkommenen Macht und Weisheit, im Wollen der Urkraft gleich und ebenwürdig zu sein.

      Ja, die ersten Menschen wollten Gott gleich sein und bedachten nicht, dass Gott im Geistigen und nicht in der Materie wirkt. Die Frucht war das Versprechen des gefallenen Engels, der ihnen seine eigene Macht vorgaukelte, indem was sie sahen und fühlen konnten. Sie sahen das „vollkommene Wissen der Schlange“, die von der Urkraft getrennt worden ist, und den positiven wie auch negativen Pool in sich vereinte.

      Die Schlange, der gefallene Engel, sprach: „Ich gebe euch meine Kraft, nehmt, dann seid ihr ihm ebenwürdig, denn seine Klugheit und Kraft ist nicht größer als meine Kraft. Die vollkommene Weisheit liegt im Wissen und der eigenen und nicht beeinflussbaren Entscheidung zu jeglicher Handlung.“

      Nachdem die ersten Menschen ihr anderes und fremdes Wesen, ihrer Kraftlosigkeit, bewusst wurden, fühlten sie sich nackt. Sie erkannten das Böse, den Verrat gegenüber der Liebe und sahen ihre Schuld in der Entkleidung. Das „vollkommenere Wissen“ mussten sie schmerzhaft in der neu geschaffenen realen Welt erfahren. Eine neue Welt, in der Neid und Hass die Liebe tötet.

      Die reale vollkommene Weisheit wich von ihnen, sie sahen ihre Unvollkommenheit, ihre Sünde und Hilflosigkeit, die sich manifestierte im Bewusstsein einer/​eines Verlassenen.

      „Vater, warum hast du mich verlassen, warum fühle ich mich so nackt und so kraftlos? Woher sollte ich denn wissen, dass meine Kraft und Weisheit nicht aus mir mächtig ist und ich ohne deine Gnade und Liebe nichts vermag?“ Ja, so haben sie wohl gejammert und es war zu spät.

      Sie sahen sich in eine sterbliche Welt versetzt, der Schutzwall war gebrochen und ihre Sünde baute sich vor ihnen auf wie ein mächtiger nicht zu überwindender Berg.

      Die Nachkommen erhielten einen geschwächten göttlichen Wissens-Geist, den die Vorfahren nur noch weitergeben konnten. Die Sünde war zu ihnen in die Welt gekommen und wer wollte sie aufhalten?

      Das Verkehrte verbarg sich in dem Samen, der in dem Sohn Kain keimte und sich im Tun verwirklichte. Das Gute ist der Samen, der im Tun des Sohnes Abel entsprang und zu einer herrlichen Frucht heranwuchs.

      Deshalb ist die einzige allumfassende Waffe gegen das Böse die allumfassende Liebe. Wenn, dann spricht man von der Segenslinie, die sich in den Kindern und Kindeskindern manifestiert. Wenn man das begreift, dann erschaffen wir eine bessere Welt. Nicht im vielen Reden, sondern im Zeigen bauen wir Brücken zu den Herzen der Kinder, denn so wie die Eltern, so die Töchter und die Söhne.

      Eine vornehme Bitte im Gebet ist der Wunsch, den Segen und einen göttlichen Funken für die Kinder und Enkelkinder zu erflehen. Warum hatte wohl Jakob mit einem Engel gerungen? Jakob hat sich den Erstgeburtssegen erschlichen und suchte dann später das Erbarmen Gottes. Die Gnade und der Segen bewirkten auch die große Versöhnung mit seinem Bruder Esau.

      „Ich bin der Gott, der alle Macht hat. Ich segne dich, sodass deine Nachkommen sehr zahlreich werden. Sie sollen zu einem ganzen Volk, ja zu einem Verband von Völkern werden, und sogar Könige werden von dir abstammen.“ (Genesis 35 : 11)

      Die negative Kraft, die Kraft der gefallenen Engel triumphierte, denn wie Adam und Eva jetzt fühlten, konnten sie nachempfinden. Auch sie sind gefallen und vermochten nicht mehr so zu wirken wie zuvor. Sie triumphierten im Siegestaumel: „Sieg über den, der da meint alles in allem zu sein. Sieg unserer, denn nun ist sein geliebtes und erhöhtes Geschöpf geringer als wir. Jetzt bedarf es nur allein unserer Kraft, unserer Gnade und Nahrung. Sieg unserer, denn sie sind nur noch sterbliche Materie und somit uns untergeordnet. Wer mag ihr Geschlecht, ihre Nachkommenschaft aus unserer Hand reißen? Wer kann uns trotzen und das Trennende wieder zurückführen und wer vermag das Verlorene finden und mit ihm, der Urkraft, versöhnen?“

      Dann kam die Zeit in der es widerhallte, von dem großen Sieg der gefallenen Engel, eine Zeit in der sie schon ihren vollkommenen Sieg in greifbarer Nähe sahen. Sie wurden im Taumel ihres Triumphes blind und sprachen: „Selbst das kleine Volk, das er meint erwählt zu haben, ist widerspenstig und verachtet ihn. Sie danken ihrem Schöpfer, indem sie seine Propheten verhöhnen, verachten und ermorden. Wer ist übrig geblieben, wer ist noch nicht unser Eigentum? Die kleine Gruppe der Standhaften werden wir auch noch überwinden und dann ist unsere Macht eine vollkommene.“

      Christus kam, die Hölle blieb blind und er sah und siegte! Er kam in diese Welt, demütigte sich und ging auf in der völligen Liebe zu seinem Vater im Himmel. Geduldig ertrug er unrechtes Leid, obwohl er die Macht gehabt hätte, dieses Leid zu verhindern, und auch menschliche Macht an sich zu ziehen. Dann siegte er in der Auferstehung und versöhnte die Menschen mit Gott im Opfer seiner Liebe.

      Es ist ein Mysterium, dass die Menschen, die Christus lieben, eine nicht erklärbare Kraft erlangen, die eine Entwicklung zu Gott hin bewirkt. Wer solche Menschen in ihrer Wandlung begleitet, begreift das Mysterium von der Kreuzigung und der Auferstehung.

      Ich kenne niemanden, der so viel für mich getan hat, wie Jesus Christus und seine Engel. Wen soll ich dann mehr lieben? Durch ihn werden wir geführt in Liebe und der Gnade zu der Nähe unseres Gottes und Vaters. Nicht die Furcht gegenüber unserem Schöpfer, sondern die Liebe zu unserm Schöpfer bewirkt die sanfte Weiterentwicklung unserer Seele in einer Zartheit, die andere nicht begreifen können. Denn Furcht bleibt Furcht und bewirkt keine reale Veränderung!

      Sünden können nur dann vergeben werden, wenn man beginnt sie zu erkennen und bereut, vergibt und dann Veränderungen zum Guten zulässt! Die Erkenntnis aus der Liebe bewirkt den Wandel im Geistigen, zur Urkraft aus dem Vaterherz.

      Jesus, der Sohn des Allerhöchsten, hatte Fleisch angezogen, er wurde wiedergeboren mit dem göttlichen Auftrag als Logos, der Mund Gottes, um die wahre göttliche Lehre zu verkündigen. Seine neue Lehre verwandelte den alttestamentarischen strafenden und jähzornigen Gott in einen liebenden Vater, der die Menschen liebt und ihre Seelen um sich scharen möchte.

      Gottvater hat uns Menschen einen freien Willen gegeben, und im Namen dieses freien Willens wurde der Wille des Vaters oft als Legitimation zur Verwirklichung von Härten missbraucht; und so hat man wieder nach dem Ableben der Apostel mit dem grausamen und strafenden Gott gedroht, aber man wollte nur die eigene Macht zementieren.

      Der „Logos“ verkündigte im alten Bund, dass der Name des Gottes Zebaoth (Herr der Heerscharen), JHWH, nicht aussprechbar ist und auch nicht genannt werden soll, und dann im Mittelalter gab man ihm, wie später angeführt, den Namen Jehova, (eine Nennung in 1518 von Petrus Galatinus, Beichtvater des Papstes Leo X.) der aus der Distanz gegenüber den Menschen gepredigt wurde. Christus hat uns ermutigt, Gott als unseren Vater, als Abba, mein Vater, anzurufen. Die Vater-Anrede ist eine große Besonderheit, ausgehend aus der Lehre Jesu, denn Nähe und Vertrautheit zu unserem Gott verdrängen eine unüberbrückbare Distanz.

      Jesus sagt: „Darum sollen wir beten: Unser Vater im Himmel …“ (Matth.