Republik Guinea-Bissau
Islamische Republik Mauretanien
Republik Gambia
Republik Senegal
Island
Republik Cabo Verde
Föderative Republik Brasilien
Republik Suriname
Republik Östlich des Uruguay
Republik Paraguay
Barbados
Kooperative Republik Guyana
Argentinische Republik
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadinen
Dominica
Republik Trinidad und Tobago
Antigua und Barbuda
Staat Grenada
Föderation St. Kitts und Nevis
Bolivarische Republik Venezuela
Republik Bolivien
Dominikanische Republik
Republik Chile
Republik Haiti
Republik Kolumbien
Kanada
Jamaika
Republik Peru
Vereinigte Staaten von Amerika
Commonwealth der Bahamas
Republik Ecuador
Republik Panama
Republik Kuba
Republik Costa Rica
Republik Nicaragua
Republik Honduras
Belize
Republik El Salvador
Republik Guatemala
Vereinigte Mexikanische Staaten
Cookinseln
Niue
Unabhängiger Staat Samoa
Königreich Tonga
Stichwortverzeichnis
Literaturverzeichnis
Nachwort und Dank
Vorwort
„Im Anfang war das Gewürz“, beginnt der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig seine Biografie über Ferdinand Magellan. Das Motto kann auch am Beginn der Weltreise dieses Buches stehen. Am 10. August 1519 lief die Flotte des ersten Weltumseglers von Sevilla aus. Getrieben von der Suche nach einem neuen Weg zu den Delikatessen des Orients, zu Pfeffer, Muskat, Ingwer oder Zimt, zu Moschus, Ambra, Weihrauch…
500 Jahre danach mache ich mich mit diesem Buch ebenfalls auf die Suche nach „especerias“, nach den Spezialitäten und Eigenheiten auf der ganzen und um die ganze Welt: „Es sind die Geschichten, es ist das Geschichten-Erzählen. Ob durch Wiegenlieder, Comicbücher, Filme, Lieder, Gebete, Romane oder Anekdoten, die Menschen an einer Theke erzählen. Es sind die Geschichten, die uns über Raum und Zeit zusammenzuhalten“, antwortete mir einmal Pulitzer-Preisträger Paul Salopek in einem Interview über seinen „Out of Eden Walk“ auf den Spuren der Besiedelungsgeschichte des Menschen vom Garten Eden, der „Wiege der Menschheit“ in Äthiopien, bis zur äußersten Verbreitungsgrenze unseres Menschentyps auf der Südspitze des amerikanischen Kontinents.
360 Längengrade, 206 anerkannte und weniger anerkannte Staaten, Milliarden Menschen und unendliche viele Geschichten sind auch das Volle, aus dem dieses Buch schöpft. Die schönsten, die lustigsten, die ergreifendsten, die schrägsten und traurigsten habe ich Land für Land gesucht, selbst erlebt, beobachtet, mir erzählen lassen oder bei Reiseschriftstellerinnen und -schriftstellern, Korrespondentinnen und ihren männlichen Pendants nachgeschlagen.
Die Reihenfolge der Kapitel dieses Buches bestimmt der Längengrad der Hauptstadt des jeweiligen Landes. Die Datumsgrenze setzt den Anfang, der Gang der Sonne von Ost nach West gibt den weiteren Verlauf rund um den Erdball vor. Und was bleibt nach dieser Weltumsegelung 500 Jahre nach Magellan, ohne Schiffe zwar, dafür aber mit einer Flotte an Geschichten aus der ganzen und über die ganze Welt?
Die Aussicht, dass jedes Land ein wundervolles Land mit wundervollen Menschen ist.
Die Einsicht, dass wir Menschen unsere Länder zum Paradies oder zur Hölle machen können.
Die Zuversicht, dass wir Menschen einmal so sorgsam mit dieser wundervollen Welt umgehen, wie sie es sich verdient.
Aber lesen Sie selbst, reisen Sie los, 360 Grad weit, einmal um die Welt!
Wolfgang Machreich
Tuvalu
Berühmt, berüchtigt, beneidet für:
Sigeo Alessandro, seine Frau und seine zwei Kinder aus Tuvalu wurden 2014 als die ersten Klimaflüchtlinge weltweit anerkannt und bekamen in Neuseeland Asyl.
Fläche: | 26 Quadratkilometer, wie der Wolfgangsee im Salzkammergut oder 13-mal so groß wie Monaco |
Einwohner: | 10.640, ein knappes Drittel von Monaco |
Vor uns die Sintflut
Tuvalu ist eine wunderbare Insel mit wunderbaren Menschen. Leider befindet sich der aus neun Korallenatollen bestehende Staat in der gleichen Situation wie ein Mensch, der den Lotto-Jackpot geknackt hat und gleichzeitig erfährt, dass er demnächst sterben wird.
Tuvalu scheffelt mit Telefon- und Internet-Abgaben Millionen – und versinkt. Wenn die Klimaerwärmung voranschreitet, die Polkappen schmelzen, die Meere steigen … – dann wird die Insel zum ersten modernen Atlantis. Tuvalu ist zum Symbol des Klimawandels geworden, als erster Staat, der sein Staatsgebiet verlieren kann. Im Hafen der Hauptstadt messen die Sekretäre des Klimawandels, wie der Meeresspiegel Millimeter für Millimeter steigt. Für ein Land, das nur ein paar Meter aus dem Pazifik herausragt, zählt jedes Sandkorn. In 25 Jahren könnte Tuvalu unbewohnbar, in fünfzig verschwunden sein – falls Sturmfluten den Untergang nicht noch beschleunigen. „Wir sehen in Tuvalu in die Augen der Kinder. Wir müssen ihnen antworten, nicht der fossilen Energieindustrie“, sagte Tuvalus Regierungschef auf der Klimakonferenz Ende 2014 in Lima und zeichnete ein düsteres Bild von der Zukunft seines Eilandes: „Für Tuvalu könne einer der dunkelsten Plätze in der Hölle reserviert sein, obwohl man das Klimaproblem keineswegs verschuldet habe.“
Traumhafte