4.4.1 Der PDCA-Zyklus als Umsetzungs- und Kontrollhilfe
4.4.2 Projektmanagement als Umsetzungsinstrument
4.4.3 Abschließende Erfolgsmessung der Innovationsumsetzung
5. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen in eine Projektarbeit umsetzen
5.1 Bedeutung und rechtliche Rahmenbedingungen
5.2 Eckpunkte für die Anfertigung einer Projektarbeit
5.3 Einsatz von Projektmanagementinstrumenten
6. Ausgewählte Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zur Erstellung einer Projektarbeit
6.1 Ausgewählte Teilbereiche des wissenschaftlichen Arbeitens im Rahmen der Projektarbeit
6.1.1 Quellen recherchieren und auswerten
6.1.5 Textergänzungen zur Projektarbeit
1.1 Betriebliche Ausgangssituation
Klein- und Mittelbetriebe sind in unserer Wirtschaft ein wichtiger Faktor der Innovationen und Entwicklungen. Dies liegt einerseits daran, dass die Betriebe oftmals durch die Inhaber geführt werden und somit hohe Identifikation und Willenskraft zur Veränderung und Entwicklung vorliegt. Andererseits ist die ständige Weiterentwicklung und Innovation unverzichtbar, um dem Wettbewerbsdruck und den veränderten Rahmenbedingungen am Markt zu begegnen. Diese Situation spiegelt sich im Arbeitsalltag insbesondere bei allen Führungskräften täglich wieder. Die Erwartungshaltung, innovativ zu sein und Lösungen zu bringen und keine Probleme, ist selbstverständliche Voraussetzung geworden, Führungspositionen einzunehmen.
Handlungssituation (Fallbeispiel)
Als neu angestellter Betriebswirt in einem größeren Handwerksbetrieb der metallverarbeitenden Branche haben Sie neben der Verantwortung für die Kundenbetreuung nach Auftragserteilung auch die Verantwortung für die Auftragsproduktion und für die Endmontage beim Kunden einschließlich der Nachbetreuung. Kundenbindung durch hohe Kundenzufriedenheit ist ein wesentliches Element der Unternehmenskultur. Sie beobachten, dass vermehrt Kunden anrufen und mit dem Produkt nicht mehr zufrieden sind. Ihnen wird schnell klar, dass aufgrund der bisherigen Strukturen und Arbeitsweisen verschiedene Ursachen in der Produktion und bei der Montage liegen können. Außerdem bemerken Sie, dass die Kunden auch mit anderen Anbietern verhandeln und zusammenarbeiten. Sie machen sich intensiv Gedanken darüber, mit welchen Ideen, Problemlösungen und Veränderungen diese Ursachen behoben werden können. Dabei ist für Sie das oberste Ziel, die Kosten gering zu halten und die Qualität und Kundenzufriedenheit zu optimieren.
1.2 Ursachen für Veränderungen
Die Klein- und Mittelbetriebe in Deutschland bilden den Kern der Deutschen Wirtschaft. Gemäß dem Institut für Mittelstand (IfM) werden 99,6 % der Unternehmen diesem Bereich zugerechnet (Kleinunternehmen: bis 9 Personen und bis unter 1 Mio. Euro Umsatz, mittlere Unternehmen bis 499 Personen und bis unter 50 Mio. Euro Umsatz). Diese Betriebe beschäftigen ca. 61 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und bilden etwa 80 % aller Auszubildenden aus (Quelle: Institut für Mittelstand Bonn, 2012). Diese für die Gesamtwirtschaft bedeutsamen Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen.
Herausforderungen für Klein- und Mittelbetriebe
Der demografische Wandel bezeichnet ganz allgemein die Veränderung einer Bevölkerung nach Zahl und Struktur. Der demografische Wandel ist damit mehr als nur der zahlenmäßige Rückgang der Bevölkerung durch die alleinige Veränderung der Altersstruktur. Es geht dabei um die Gesamtveränderung in der Gesellschaft und damit auch um die Veränderungen für die Arbeitswelt. Davon besonders betroffen ist der unternehmerische Bereich mit der Personalgewinnung und -bindung.
Der Wandel der Arbeitswelt bezieht sich in diesem Zusammenhang auf den technologischen Wandel und auf die Veränderungen zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft. Die Anpassung der Produkte und Dienstleistungen und die schnellen Entwicklungszyklen sind Kennzeichen dieser Veränderungen.
Die Internationalisierung der Märkte führt einerseits dazu, dass sich neue Absatzmärkte eröffnen, aber sich andererseits auch der Wettbewerb verschärft. Die Globalisierung erzeugt insgesamt einen erhöhten Wettbewerbsdruck, dem sich auch die Klein- und Mittelbetriebe zwischenzeitlich nicht mehr entziehen können. Der Qualitäts- und Produktivitätsdruck steigt erheblich an.
Die gesellschaftlichen/sozialen Veränderungen führen dazu, dass sich der Anspruch an den Arbeitsplatz und das Arbeitsumfeld stark verändern. Die individuellen Werte der Arbeitnehmer und die gesellschaftlichen Werte führen zu veränderten Anforderungen an die Betriebe bezüglich der Arbeitsgestaltung und des Arbeitsumfeldes.
Im modernen Leben wird die Mobilität zu einem neuen Grundprinzip. Das bezieht sich sowohl auf den Arbeitsplatz als auch auf das Privatleben (Wohnort, Ehe, Familie). Die Möglichkeiten, mobil zu sein und zu leben, werden immer einfacher durch die Angebote des privaten und öffentlichen Verkehrs, durch die stark wachsenden unterschiedlichen Formen der Miet- oder Share-Systeme und selbstverständlich durch die „mobilen Technologien“ wie Smartphone, Laptop, Tablet-PC usw.
Um die Herausforderungen zu meistern, müssen die Betriebe ihre Strategien nach außen und innen überdenken und den neuen Gegebenheiten immer wieder anpassen.
Dabei sind Antworten auf die nachfolgenden Fragen zu finden (Quelle: Offensive
Mittelstand – Gut für Deutschland (Hrsg.), 2012, Seite 11):
Strategiefragen nach außen:
Welche sind unsere spezifischen Stärken, die uns von der Konkurrenz unterscheiden (eigene Stärken)?
Was bieten wir unseren Kunden (Geschäftsfelder)?
Wie wollen wir den Wettbewerb bestreiten (Wettbewerb)?
Wo