Der sehnlichste Wunsch von Abram und seiner Frau Sarai war es, ein Kind zu bekommen. Im Grunde hatten sie die Hoffnung schon lange aufgegeben. Sarai war unfruchtbar, damit hatten sie sich abgefunden. Aber der Stachel war geblieben. Es tat weh, mitzuerleben, wie die Kinder ihrer Freunde heranwuchsen und sie selbst allein blieben. Es tat weh – zumal in einer Gesellschaft, in der die Altersversorgung ausschließlich über die Nachkommen erfolgte und in der die Ehre eines Mannes von der Anzahl seiner Söhne abhing.
Nur Gott kannte die vielen Gebete, die Abram und seine Frau in dieser Sache gesprochen hatten, nur er wusste um die heimlichen Gedanken Abrams, in denen er sich fragte, ob er für irgendetwas bestraft werden sollte.
Und nun hatte Gott zu ihm gesprochen und ihm eine persönliche Verheißung gegeben! Abram entschloss sich, dem Ruf zu folgen. Er packte seine Sachen und zog los. Mit ihm kamen Sarai, seine Frau, Lot, sein Neffe, und ein ganzer Schwung Knechte und Mägde.
Nach langer Reise erreichten sie endlich das Land Kanaan. Gespannt warteten sie darauf, dass Gott ihnen weitere Anweisungen gab. Aber es passierte – gar nichts. Kreuz und quer durchzog Abram das Land und wartete auf Gottes Reden. Nichts. Immer wieder vertröstete er seine Leute, die zunehmend ungeduldiger wurden: „Wartet es ab, Gott wird sich schon melden, er wird uns schon sagen, wie es weitergeht!“
Ich bewundere diese Geduld. Sie zeigt, wie tief der Glaube Abrams war.
Warten müssen auf Gott ist alles andere als einfach. Es ist eine Prüfung. Und viele Menschen bestehen diese Prüfung nicht. Sie fangen an zu zweifeln, werden ungeduldig, und werfen irgendwann ihren Glauben weg nach dem Motto: „Das hat alles keinen Zweck. Es passiert ja doch nichts, wenn ich bete.“
Wie wir noch sehen werden, hat Abram in seinem Leben häufiger lange Wartezeiten, lange Prüfungszeiten durchstehen müssen. Nur so konnte er zum Vater des Glaubens heranreifen. Doch als es an der Zeit war, durfte Abram die Früchte seiner Geduld ernten. Ihm wurde etwas zuteil, was nur wenige Menschen zu Lebzeiten erfahren dürfen. Gott zeigte sich ihm:
„Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem HERRN, der ihm erschienen war.“
(1. Mose 12, 7)
Abram steckt mittendrin in einem großen Abenteuer. Sein Leben hätte in Haran ruhig und friedlich weitergehen können, er hatte es zu etwas gebracht, hatte Wohlstand und Ansehen erreicht. Aber als Gott in sein Leben hineinkam, tat sich eine neue Dimension auf. Jetzt begriff Abram, dass diese Dinge gar nicht so wichtig sind. Nun erlebte er die Erfüllung und Befriedigung, die nur der lebendige Gott schenken kann – und nicht für alles Gold der Welt hätte er diese Erfahrung eintauschen mögen.
Diese Erfahrung wünsche ich uns für diese Predigtreihe. Ich wünsche uns, dass wir bei Abram ganz neu den Glauben kennenlernen, dass wir uns neu auf den Weg machen ins Land des Glaubens, dass wir nicht hängenbleiben im Lande der Halbherzigkeit sondern aufbrechen und Abenteuer erleben!
Amen.
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