Dein Brief ist voller Schmerz und Wärme.
Worte sind Tränen, die du heimlich abwischst…
mit zitternder Hand, Mutter, schreibst du mir wieder,
unter Seufzen rufst du, komm zu mir zurück, Sohn…
Die Sehnsucht Mutter, verbindet uns durch die Weiten,
von Schwermut durchdrungen, sehnsüchtig
nach Umarmung.
Von meiner Rückkehr spricht dir eine salzige Träne
ich werde zu dir kommen, Mutter, nur ein paar Tage.
Ein Nest baute ich in deiner Nähe,
voller Wärme und wunderbaren Glanz.
Ein anderes Nest baute ich in der Fremde,
aber, Mutter, ich sehne mich nach deiner Umarmung…
Mutter hat mir geschrieben
Mutter hat mir geschrieben…
Während sie die Worte aneinander reihte,
bebte ihre Hand,
zitterte ihr eine Träne…
Wann wirst du kommen, lieber Sohn,
dass mir die Sonne wieder leuchtet,
dass meine Nächte wieder ruhig werden.
Wann wirst du kommen, wann?
Der Mond schwimmt durch einen anderen Himmel
Leer sind die meine Träume
in dieser Nacht, wie im Märchen,
eilen die Gedanken zu meiner Mutter.
Straße der Jugend
Wieder werde ich durch meine Straße gehen,
die Straße meiner Jugend…
Ich werde durch die Straße meiner Fröhlichkeit gehen,
sie hütet für mich die Geheimnisse auch meiner ersten Liebe
tief verborgen in den Wipfeln
der alten Kastanie.
Durchflochten von den Fäden zärtlicher Pfiffe
mit dem zittern verliebten Herzen,
in der Röte feuriger Dämmerungen.
Ich werde wieder durch die Straße gehen,
aufleben werden die schon schlummernden Erinnerungen.
Lied für den Vater
Die Kerze verbrennt,
die Mutter sehe ich in der Flamme,
eine Witwe in Schwarz,
eine alte Frau, die Kräfte verausgabt.
Schwer ist es für sie, zu deinem Grab
auf dem Berg zu kommen.
Ich ahne, dein Grab ist vernachlässigt,
von Unkraut überwachsen.
Vater,
Ich weiß, du liebtest die Blumen
und grünen Efeu,
der sich an Eichen empor rankt.
Könnte ich nur zu deinem Grab kommen,
ich würde es herrichten aufs schönste,
ich pflanzte Chrysanthemen
und grünen Efeu,
damit er deine Seele behüte,
während du friedlich ruhst…
Eine Perle
Es gibt eine Perle,
eine Perle unentdeckt…
Sie schimmert irgendwo in der Nähe,
unbemerkt.
Sie glänzt heraus aus halb geöffneter Muschel,
wie ein Sonnenstrahl.
Die Muschel verbirgt ihren Glanz,
um ihn noch ein wenig zu verstecken,
um ihn zu bewahren nur für sich.
Dann würde die Perle ihren Glanz verbreiten
in zärtlichen warmen Händen.
Leben
Fertig habe ich den Teppich gewebt
den Teppich meines Lebens –
alle Regenbogenfarben habe ich
ich ihn hineingeschlungen.
Von dieser Vielfalt
war ich begeistert.
Aufgereiht habe ich Fäden,
seiden und zärtlich
wie meine Liebe.
Abgerissener Zweig
Der Baum blieb dort
und noch steht er weit verzweigt.
Die Hitze erwärmt ihn,
er gedeiht im Süden.
Einen abgerissenen Zweig,
den einen und die anderen,
wirft der Wind weit, irgendwohin,
in den Westen.
Die Nässe entzieht ihm neues Leben,
neue Zweige wird er treiben,
fremd ist der Grund.
Die abgerissenen Zweige werden
den Schatten suchen
der weitverzweigten grünen Esche…
Hier sind wir
Hier sind wir, du und ich,
unterm Schutz eines fremden Himmels.
Hier sind wir und wissen…
Das ist unser Schicksal.
Durch unsere Lieder fließen die gleichen Tränen,
die gleiche Sehnsucht, der gleiche Schmerz.
Um des einen Himmels und des einen Flusses willen.
Wegen alledem, was uns teuer ist
und so fern…
Die Träne schimmert in deinem
und auch in meinem Auge.
Und das Leben fließt dahin in seinem Flusse,
während wir Kränze aus Versen flechten,
wie damals Kränze aus weißen Margeriten
auf den Wiesen unserer Kindheit.
Die Sonnenblume
Sie verpflanzte eine Sonnenblume
in einen bunten fremden Garten.