Der geistige Weg zum Überleben. Brunhild Börner-Kray. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Brunhild Börner-Kray
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783946433040
Скачать книгу
erzielt. Dann können wir einem anderen auch wenig in dieser Richtung geben oder ihm Vorbild sein. Erst wenn jede neue Erkenntnis vollständig beherrscht wird, kann sie aus dem eigenen Innern wieder erschaffen werden. Dann erst kann sie auch weitergegeben werden.

      Ich möchte meine Einführung mit einem Wort schließen, das mich schon in meiner Jugend sehr beeindruckte und das ich nie vergaß. Leider ist mir der Name dessen entfallen, der es einmal sagte:

      »Wer da fährt zu hohem Ziel, lerne ruhig am Steuer sitzen, unbekümmert, ob am Kiel Lob und Tadel hoch aufspritzen.«

      Seele, Bewusstsein, Unsterblichkeit

      Bevor wir wissen, dass wir Seele sind und einen Körper haben, können wir keinen wesentlichen Schritt zu unserer geistigen Entwicklung tun. Das Identifizieren mit dem sterblichen Körper hindert uns daran. Erst in der Anerkennung dessen, dass wir ein geistiges, ewiges Wesen sind, können jene Wahrheiten in uns offenbar werden, nach denen wir uns im Grunde sehnen. Diese werden leider noch nicht in Schulen und auf Universitäten gelehrt. Dort wird fast nur der Intellekt geschult. Sie lehren ein Wissen, das -für das Leben und den Beruf brauchbar ist. Wenn aber dieser Körper stirbt, vergeht mit ihm auch der Intellekt, denn er ist kein Aspekt unserer Unsterblichkeit, sondern ein Ausdruck unseres verstandesmäßigen physischen Gehirndenkens.

      Was ist nun Seele? Wenn wir eben hörten, dass wir Seele sind, so ist das den meisten noch nicht ganz klar. Hier müssen wir schon mit dem Umdenken beginnen. Bislang haben wir uns mit dem physischen Körper identifiziert. Von diesem wissen wir, dass er vergänglich ist. Wenn wir glauben, dass wir nichts anderes als Körper sind, ja, dann müssen wir logischerweise auch glauben, dass wir letztendlich eine Nahrung für Würmer werden. Das ist kein gutes Gefühl. Ist das nicht zu wenig nach einem Leben voller Mühe, Arbeit und Streben, aber auch Freude, Liebe, Begeisterung? Wenn uns jedoch der ewige Schöpfer nach Seinem Bilde geschaffen hat, dann sind auch wir unsterblich. Es wäre nicht göttlich, außerdem auch nicht sinnvoll, wenn Gottes Geschöpfe sich nach einer gewissen Zeit in ein Nichts auflösen würden. Wäre solch eine Schöpfung nicht unbefriedigend? Eher kann man doch verstehen, wenn der Schöpfer seine Wesen sich ähnlich machte, wie wir in der Bibel lesen, dass dieses Ebenbild, das wir darstellen, nicht nur aus grober Materie besteht, denn das würde seiner Vollkommenheit nicht entsprechen, - sondern auch aus einem viel feineren, wertvolleren Stoff, aus Geist-Stoff.

      Als Moses damals verklärt aus dem Gebirge zurückkehrte und das Volk die Frage an ihn richtete:,,Wer ist Gott?", sagte er: „Gott ist Geist!" Wenn wir also nach Seinem Bilde geschaffen wurden, dann müssen wir auch geistige Wesen sein, die jetzt mit einem physischen Leib umkleidet sind. Diese wahre geistige Wesenheit ist unseren grobstofflichen, dreidimensional ausgerichteten Augen nicht sichtbar. Die Geistwesenheit oder Seele ist unsere Wirklichkeit, unsere wahre Existenz. Und da sie aus einem geistigen Stoff besteht, ist sie unsterblich.

      Die Seele hat sich in unsere physische Hülle, in den Körper, vor unserer Geburt „inkarniert", ist in den Körper eingetreten. Für sie gibt es keine Behinderung durch die Materie. Die Entdeckung der Wissenschaft, dass Materie durchlässig ist, hilft uns, diesen Vorgang besser verstehen zu können.

      Ein Stück Stahl halten wir für eine feste Masse, aber die Wissenschaft konnte inzwischen feststellen, dass es porös ist, dass es in Wirklichkeit aus Trillionen bewegter Mikrokosmen besteht, von denen jeder einzelne sich unvorstellbar schnell bewegt und die doch keinen Kontakt miteinander haben. Wenn wir z. B. eine Fotografie mit einem Vergrößerungsglas betrachten, wird ein Gesicht ausschauen wie ein Konglomerat grauer, schwarzer und weißer Punkte, je nach dem, ob das Papier grau, schwarz oder weiß ist. Das Gesicht verschwindet. Es existiert nur, weil unsere Augen dreidimensional ausgerichtet sind. Wir sehen es im Maßstab unseres normalen Sehvermögens. Wenn wir jedoch ein Rasiermesser mit den Augen eines Wissenschaftlers betrachten, sehen wir Elektronen in unaufhörlicher Bewegung mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern in der Sekunde.

      Der Mensch beginnt aber erst in solchen Richtungen zu denken, wenn er sich Schritt für Schritt von seiner primitiven Anschauung Essen, Trinken und Genießen für das Einzige und Wichtige zu halten, löst.

      Der menschliche Zeugungsakt sorgt nur für die physische Hülle, was aber diese Hülle lebensfähig macht, fügt eine schöpferische Intelligenz hinzu. Nennen wir sie Gott, weil uns dieser Name geläufig ist. Im Grunde ist es nicht wesentlich, welchen Namen wir ihr geben, er reicht sowieso nicht an das Unvorstellbare heran. Wir sind ein Teil von Gottes Schöpfung, seiner Lebenskraft, die die sichtbare und unsichtbare Unendlichkeit zusammenhält. Würde Seine Kraft und Energie zurückgezogen, so wäre alles Leben von einem Augenblick zum anderen vernichtet.

      Wenn Christus uns sagt, dass der Vater auch in uns ist, so ist er es wahrhaft durch seine Lebenskraft, durch den Geiststoff, aus dem Er unsere Seele nach seinem Bilde schuf. Wenn dieser Körper stirbt, so ist das nichts anderes, als dass die Seele den Körper verlässt, wenn dieser alt, krank oder unbrauchbar geworden ist. Unsere Seele ist zeit- und raumlos. Zeit und Raum sind Aspekte unseres dreidimensionalen Denkens, unserer dreidimensionalen Welt. Und wenn Materie durchlässig ist, können wir auch verstehen, dass die Seele den Körper durchdringen und ihn ebenso verlassen kann, wenn der Augenblick dafür gekommen ist.

      Stellen wir uns einmal einen mit Sand gefüllten Behälter vor. Fügen wir dem Sand Sauerstoff oder andere unsichtbare Elemente hinzu, so verändert sich im äußeren nichts. Wir sehen nur den Sand im Behälter. Und dennoch enthält dieser weit mehr, als wir sehen können. Vielleicht hilft uns dieser Vergleich zum Verständnis dessen, dass auch unser Körper von einer feinstofflichen Substanz durchdrungen sein kann, die wir Seele nennen, die sich zur gegebenen Zeit wieder aus dem Körper zurückzieht, um als rein feinstoffliches Wesen in einer feinstofflichen Welt weiterzuleben. - Die Seele braucht den Körper, um in der Welt der Erscheinungen wirken zu können. Sie ist auf ihn angewiesen, weil er den Schwingungen dieser physischen Welt angepasst ist. Als feinstoffliche Wesenheit unterliegt sie aber einer viel höheren Frequenz und ist daher nur in einer Welt lebensfähig, die diesen Schwingungen entspricht. Das feine Nervensystem harmonisiert die beiden verschiedenen Schwingungsebenen, und der Geist ist das bindende Glied zwischen Seele und Körper. Er ist die aktive Kraft, die die Funktion der Seele zum Ausdruck bringt durch Bewusstwerdung.

      Warum unsere Seelen sich hier inkarnieren mussten, wollen wir zu einer anderen Zeit hören. Dieses jetzt zu erörtern, würde uns vom Thema abbringen. Die Antwort auf die Frage des „wie?" und „warum?", beinhaltet das größte kosmische Gesetz, dem wir mehr Zeit widmen müssen, damit wir sein grandioses Wirken verstehen können. Es bedarf dazu keiner Intelligenz, sondern nur des Annehmenwollens und des Darübernachdenkens. Wenn uns das erste und größte kosmische Gesetz klar ist, sind viele Fragen schon beantwortet, und wir können durch diese Kenntnis unser Leben mit allem, was es uns bringt, besser verstehen. Unsere Probleme werden geringer, weil wir richtiger handeln und denken, und viele Dinge erhalten unter diesem Aspekt ein ganz anderes Gesicht.

      Zunächst ist es wichtig, dass wir uns als geistige Existenz, als Seele erkennen und fühlen lernen. Wir können uns dieses nicht oft genug vor Augen führen und darüber nachdenken, meditieren.

      Wenn wir also Seele sind, die eine viel feinstofflichere Substanz und das Leben an sich ist, das sich durch den Körper ausdrücken muss, so muss der Körper darauf abgestimmt sein oder umgekehrt, sonst wäre ein Zusammenwirken bei den unterschiedlichen Schwingungen des Seelen-Körpers und des physischen Körpers nicht möglich. Die Seele bedient sich des Körpers mittels des Geistes, um sich ausdrücken zu können. Unser feines Nervensystem ist dabei eine große Hilfe, ebenso die verschiedenen Sinne, die uns bekannt sind. Aber eine Entsprechung der groben Sinne, die wir benutzen, liegt in viel feinerer Form im Bereich der Seele. Um diese unsere physische Welt wahrnehmen zu können, sind wir gut ausgerüstet durch Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Tasten. Noch vollkommenere Wahrnehmungszentren aus einem feineren und wertvolleren Stoff gehören zu unserer Seele,