Roter Vogel erzählt. Gertrude Bonnin (Zitkala-Sa). Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gertrude Bonnin (Zitkala-Sa)
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Биографии и Мемуары
Год издания: 0
isbn: 9783938305898
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Der Junge und der Regenbogen

       Der Steinknabe

       Die Erschaffung eines Donnerwesens

       Zicha, das Hörnchen, und Iktomi

       Die Hexen-Frau

       Der Hörnchen-Mann und sein Doppelgänger

       III Vorträge und Essays

       Seite an Seite

       Ein Protest gegen die Abschaffung des indianischen Tanzes

       Die Geschenke des Indianers für den zivilisierten Menschen

       Amerika, Heimat des Roten Mannes

       Das Gebet eines Indianers auf einem Berg

       Amerikanisiert den ersten Amerikaner

       Amerikas Indianerproblem

       Eine Dakota-Ode an Washington

       Bei den Indianern Kaliforniens

       1. Pfade und Gebetsbäume der kalifornischen Indianer

       2. Die verlorenen Verträge der kalifornischen Indianer

       3. Die kalifornischen Indianer von heute

       4. Ein Vortrag vor Freunden

       Träume

       Das Jahr, das das Leben erneuert

       Anhang

       Die Tochter von Grauer Wolf (von Angel de Cora)

       Das kranke Kind (von Angel de Cora)

       Eine autobiographische Skizze (von Angel de Cora)

       Quellen

       Weitere Bücher

       Fußnoten

      Zitkala-Ša wurde 1876 auf der Yankton-Sioux-Reservation in South Dakota geboren. Sie war die Tochter der Yankton-Dakota Táte I Yohin Win (Reaches for the Wind), der Missionare den Taufnamen Ellen Simmons gegeben hatten, und eines weißen Händlers namens William Felker, welcher die Familie jedoch schon vor ihrer Geburt verließ.

      Zitkala-Šas Taufname lautete Gertie Eveline Felker. Später nannte sie sich Gertrud Simmons. Erst mit über 20 Jahren wählte sie für sich den Namen Zitkala-Ša – Roter Vogel. Ihre Muttersprache war wahrscheinlich Nakota (der bei den Yankton-Sioux gebräuchlichste Dialekt); für ihre Korrespondenz mit Stammesmitgliedern verwendete sie allerdings den Dakota-Dialekt, und sie bezeichnete sich selbst als eine Dakota. Zitkala-Ša hingegen ist ein Lakota-Name, das heißt, ein Begriff aus dem meistverbreiteten unter den drei Sioux-Dialekten. Unter diesem Namen, mit dem sie ihre indianische Identität hervorheben wollte, veröffentlichte sie ihre Texte in Büchern und Zeitschriften. Für ihre politischen Aktivitäten verwendete sie vorrangig den Namen Gertrud (Simmons) Bonnin (sie heiratete 1902 den Yankton-Sioux Raymond Bonnin).

      Gertie wuchs bei ihrer Mutter und ihrem Bruder David (Dawée) auf und genoss eine traditionelle indianische Erziehung. Das bedeutete auch, dass sie von den Alten des Stammes viele der überlieferten Märchen und Legenden ihres Volkes kennenlernte, von denen sie später etliche schriftlich aufzeichnen sollte. 1884, im Alter von acht Jahren, wurde sie in eine von Quäkern geführte Boarding School (White’s Manual Labor Institute in Wabash, Indiana) gebracht, einer Internatsschule für indianische, aber auch für arme schwarze und weiße Kinder. Nach einigen Unterbrechungen – sie kehrte für einige Zeit zu ihrer Mutter zurück und ging zeitweise auf eine andere Schule – erhielt sie 1895 ihr Schulabschlussdiplom am White’s Manual Labor Institute.

      Von 1895 bis 1897 studierte sie am Earlham College in Indiana, wo sie ihre englischen Sprachkenntnisse perfektionierte; sie musste ihr Studium allerdings aufgrund einer Erkrankung kurz vor dem Abschluss abbrechen. 1896 vertrat sie das College beim Rednerwettbewerb von Indiana, wo sie mit ihrem Vortrag »Seite an Seite« (siehe Seite 327) den zweiten Preis errang. Von 1897 bis 1899 war sie als Lehrerin an der berühmten Carlisle-Indianerschule tätig.

      Des Weiteren lernte sie bereits auf der Internatsschule Klavier und Violine spielen. Nach ihrer Zeit an der Carlisle-Schule ging sie ans New Conservatory of Music in Boston, um dort bis zum Sommer 1901 Violine zu studieren. In diese Zeit fällt auch ihr beginnender literarischer Ruhm. Ihre autobiographischen Texte, die den Anfang des vorliegenden Buches bilden, erschienen im renommierten Magazin Atlantic Monthly, weitere Schriften im einflussreichen Harper’s Monthly Magazine. Sie sammelte indianische Legenden, von denen ein Teil 1901 in ihrem ersten Buch »Old Indian Legends« veröffentlicht wurde, das von der Winnebago-Indianerin Hinook-Mahiwi-Kilinaka (Angel de Cora)1 illustriert wurde. 1921 brachte sie das Buch »American Indian Stories« heraus, das die autobiographischen Texte und andere Geschichten enthielt. Eine umfangreiche Sammlung weiterer Erzählungen und Legenden aus ihrer Feder wurde erst in den 1990er Jahren von Professor Jane Hafen in ihrem Nachlass entdeckt und erstmals 2001 veröffentlicht.

      Zitkala-Ša beherrschte die englische Sprache meisterhaft, was nicht nur in ihren Erzählungen zum Ausdruck kommt. Ihre darauf beruhende brillante Rhetorik war ihre Waffe, um den Interessen der Indianer Gehör zu verschaffen. Ihr politisches Denken war panindianisch geprägt, das heißt, sie kämpfte darum, die Lebensbedingungen der nordamerikanischen Ureinwohner, unabhängig von ihrer Stammeszugehörigkeit, zu verbessern, ihnen eine Stimme zu verschaffen, sie zu vollwertigen Bürgern des Landes, dessen erste Bewohner sie waren, werden zu lassen.

      Zitkala-Ša war ab 1916 Generalsekretärin der panindianischen Vereinigung Society of American Indians, die von 1911 bis 1923 existierte und unter anderem für die Anerkennung der US-amerikanischen Staatsangehörigkeit der Indianer kämpfte. Von 1918 bis 1919 gab sie auch deren Zeitschrift, das American Indian Magazine, heraus. 1926 gründete sie den National Council of American Indians, der sich für die Bürgerrechte