Die Lebensmittelindustrie hat uns mit neuen Killerfetten beglückt: den Transfetten. Fertigprodukte sind vollgestopft mit versteckten künstlich gehärteten Fetten, in denen auch immer die unerwünschten Transfette stecken. Gehärtete Fette werden industriell hergestellt, indem man pflanzliche Fette auf 150–240 Grad erhitzt und dadurch härtet. Neue und für den Körper fremde Fettmoleküle – die Transfette – entstehen so. Solche Transfette lassen sich nicht mehr vollständig aus dem gehärteten Fett entfernen. Da gehärtete Fette lange haltbar sind, werden sie in Fertigprodukten eingesetzt. Während bei Wurst oder Käse der Fettgehalt den meisten Verbrauchern noch bewusst ist, sind viele der gehärteten pflanzlichen Fette in Fertigprodukten, Schokobrotaufstrichen oder Süßwaren als versteckte Fette enthalten. Diese gehärteten Fette werden unschuldig als pflanzliche Fette auf der Packung deklariert, sie sind aber durch den Transfettgehalt viel schädlicher als tierische Fette.
Transfette sind Killerfette
Wie schädlich sind diese Transfette wirklich? Es kommt auf die zugeführte Menge an. In einer finnischen Studie mit 21 930 Männern hatten die Teilnehmer, die die meisten Transfette konsumierten, ein um 39 % höheres Risiko für einen Herzinfarkt.3
Wenn Sie nur 2 % mehr Transfette essen, hat das unerwartete Auswirkungen auf die Herzinfarkthäufigkeit, wie zwei weitere Studien belegen. Bei der ersten Studie wurden 700 ältere Teilnehmer über zehn Jahre lang beobachtet. Das Ergebnis: 29 % höheres Risiko für Herzinfarkte, wenn 2 % mehr Transfette gegessen wurden.4 Die zweite Studie: 80 000 Krankenschwestern, die sämtlich zu Beginn der Studie keinerlei Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten, wurden über 14 Jahre lang beobachtet. Wenn 2 % mehr Transfette täglich zugeführt werden, erhöht sich das Risiko für Herzinfarkte um 36 %.5 2 % sind gerade einmal 30 Kalorien täglich aus Transfetten. Hätten Sie es für möglich gehalten, dass lächerlich winzige 2 % dieses entarteten Fettes einen solch gravierenden Einfluss auf die Gesundheit haben?
Ungesättigte Fette
Lebenswichtige Fettsäuren
Erstaunlicherweise baut sich das Leben aus nur 47 Stoffen auf. Ohne diese wäre Leben nicht möglich. Diese Stoffe sind Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und zwei Fette. Omega-3-Fett (Alpha-Linolensäure) und Omega-6-Fett (Linolsäure) sind die lebenswichtigen oder essenziellen Fette, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss und nicht selbst produzieren kann. Alle übrigen Fette sind eigentlich unnötig. Können im menschlichen Körper selbst produziert werden.
Essenzielle Fette sind kein Brennstoff
Die Omega-3- und Omega-6-Fette werden im Gegensatz zu den gesättigten Moppelfetten im Körper kaum zur Energieproduktion genutzt. Dazu sind sie viel zu wertvoll. Sie werden für den Bau von Zellhüllen, den Aufbau des Gehirns, die Leitfähigkeit der Nerven und für die Produktion von Botenstoffen benutzt. Diese Botenstoffe steuern den Blutdruck und die Fließfähigkeit Ihres Blutes, regulieren das Immunsystem und die Stimmung und sind sogar am Ablesen der Gene beteiligt. Diese wertvollen Fette sind kein billiges Isoliermaterial in Hüftpolstern oder überflüssige Energiebriketts. Ohne sie wäre Leben gar nicht möglich. Die Barbie-Modediät ist deswegen auch nicht gesund.
Omega-3- und Omega-6-Fette sind Gegenspieler
Omega-3- und Omega-6-Fette haben im Körper gegensätzliche Funktionen. Das eine Fett ist durch Botenstoffe zum Beispiel für die Steigerung des Blutdrucks, das andere für die Senkung des Blutdrucks verantwortlich. Die beiden Fette sind Gegenspieler, und sie stehen in Konkurrenz. Wenn ein Fettbaustein zu viel vorhanden ist, kommt es zum Verdrängungswettbewerb. Es ist deshalb wichtig, ein bestimmtes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fetten über die Ernährung zu bekommen. Und genau dieses Verhältnis ist heutzutage aus dem Gleichgewicht geraten. Wir haben einen Omega-3-Mangel.
gut zu wissen
Hoher Omega-3-Fett-Gehalt
Selbst Fleisch und Eier dienten früher als Omega-3-Lieferanten, weil Tiere wilde Pflanzen und Körner aßen.
Omega-3-Fett-Gehalt
Wildbüffel 8 %
Stallrind 1,3 %
Griechisches Landei 3 %
Supermarkt-Ei 0,7 %
Das verschweigt uns die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Die Jäger von Wildtieren und Fischen, die Sammler wilder Pflanzen nahmen vor 10 000 Jahren ein Vielfaches der Omega-3-Fette auf. In der Steinzeit bekam der Mensch genauso viel Omega-3- wie Omega-6-Fette. Ein Verhältnis von eins zu eins. Heute liegt das Verhältnis in den Industrieländern bei 20:1. Also zwanzigmal so viel Omega-6-Fett aus billigen Margarinen, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl und Pflanzenöl. Auf der anderen Seite viel zu wenig Omega-3-Fett aus Fischen, grünem Blattgemüse und Nüssen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält ein Verhältnis von wenigstens 5:1 für sinnvoll. Was das praktisch bedeutet, verschweigt die DGE gerne, wegen der Agrarlobby! 5:1 kann man nur erreichen, wenn man keine Omega-6-haltigen Pflanzenöle und Margarine mehr im Haushalt verwendet. Das sollte man wirklich einmal so klar sagen. Industrieinteressen hin oder her.
Langes Leben durch Omega-3-Fette
Wie gesund Omega-3-Fette sind, weiß man von den Einwohnern der Insel Kreta, die gut 10 % mehr Fett als die Deutschen essen, und von den Eskimos, die fast 60 % der Nahrung als Fett essen. Die Kreter essen viel Omega-3-Fette aus wilden Pflanzen, Gemüsen, grünem Blattgemüse, Nüssen, Samen und Omega-3-haltigen Eiern.6 Der Effekt: Kreter haben weltweit die höchste Lebenserwartung und nur ein Zwanzigstel der Herzinfarkthäufigkeit von Nordeuropäern!! Durch die Omega-3-Fette haben sie auch die niedrigste Herzinfarkthäufigkeit im gesamten Mittelmeerraum. Das unterscheidet sie von anderen Mittelmeerbewohnern. Eskimos bekommen Omega 3 vor allem aus Fisch. Hier sind Herzinfarkte so gut wie unbekannt. Auch die Japaner, die viel Omega-3-haltigen Fisch essen, haben von den Industrienationen eine um fünf Jahre höhere Lebenserwartung wegen niedriger Herzinfarkthäufigkeit. Je mehr Omega-3-Fett und je weniger Omega-6-Fett gegessen wird, umso weniger Herzinfarkte treten auf.
gut zu wissen
Das richtige Verhältnis
Omega-3-Fette sind gut für die Gesundheit Ihrer Blutbahnen. Essen Sie mehr fetten Seefisch, Walnüsse, Rapsöl, Leinsamen und Leinöl. Vermindern Sie Margarine und Omega-6-haltige Pflanzenöle.
Je schlechter das Verhältnis Omega-6-Fett zu Omega-3-Fett ist, desto höher ist die Herzinfarkthäufigkeit.
Land | Verhältnis Omega 6 zu Omega 3 | Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen |
Europa, USA | 20:1 | 40 % |
Japan | 10:1 | 12 % |
Kreta | 4:1 | 4 % |
Eskimos | 1:1 | Fast unbekannt |
Sie haben nun einen ersten Überblick und werden am Ende des Buches problemlos durch den Fettdschungel navigieren können.
einfach ungesättigte fette
Fit sein bis ins hohe Alter – das ist kein unerfüllbarer Traum. Sie sind genauso alt wie Ihre Lebensadern und Ihr Herz. Die lebensfrohe mediterrane Ernährung mit viel Olivenöl ist herzgesunde Ernährung. Über Jahrhunderte getestet. Erfüllen Sie sich doch einfach den Wunsch, jung bis ins hohe Alter zu bleiben.
Oliven – flüssiges Gold des Mittelmeeres
Oliven sind wie der Wein die Kulturpflanze des gesamten Mittelmeerraumes. Bereits in der Antike